Tipps für die Ferien Was Kinder diesen Herbst lesen, hören, spielen können
Der Herbst ist eine gute Zeit für neuen Lesestoff. Hier gibt es die schönsten Tipps für aktuelle Kinderbücher, Apps und CDs für Kinder..
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Foto picture alliance / dpa/Jens Büttner
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Bücher sind immer noch das beste Medium für Kinder. Es gibt aber auch tolle Apps, mit denen sich Kinder beschäftigen können. Unsere Tipps für die Sommerferien mit aktuellen Neuerscheinungen finden Sie in der Bildergalerie.
Foto C. Hecking, C. Schönberger, I. Sokolowski: Unsere Zukunft ist jetzt.Oetinger, ab 8 Jahren, 10 Euro
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Lesen: Greta Thunberg ist das Idol vieler Kinder. Weil sie für eine Sache kämpft. Wie Kinder selbst etwas dazu beitragen können, für das Klima zu kämpfen, das erklärt dieses Buch. Wie beeinflussen wir das Klima unserer Erde? Wie ist das mit der Mobilität? Was und wie viel kaufen wir? Wie kann man schlauer heizen? Das alles wird kindgerecht erklärt – und man muss sich nicht wundern, wenn das Kind öfter mal vegetarisches oder veganes Essen fordert. Und keine Plastikflaschen mehr benutzen möchte. Ist gar nicht so schlecht, die Entwicklung. (nja)
Foto Tanja Székessy: Mio war da! Klett-Kinderbuch. 40 Seiten, 14 Euro, ab 5 Jahren.
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Vorlesen: Warum gähnt Hugo immer? Juli? Die ist furchtbar schüchtern, und Bernd, der wirkt total traurig. Erstklässler sind nicht nur mit einem neuen Lebensabschnitt, sondern mit vielen neuen Gesichtern konfrontiert. Die Illustratorin Tanja Székessy öffnet uns in ihrem tollen Buch „Mio war da!“ die Türen zu den Familien einer ganzen Klasse. Mio, das Kuscheltier der 1 d, berichtet sachlich von seinen Ausflügen, die Bilder erzählen unter Umständen ganz andere Geschichten. Sie zeigen trinkende Väter, streitende Eltern, Karrieresüchtige und Gleichgültige, aber auch das Glück alltäglicher Harmonie. So gibt ein Stoffpinguin Stoff, sich über Lebensweisen auszutauschen. (ak)
Foto Charlotte Gastaut: Ist da ein Freund?Knesebeck, 15 Euro, ab 4 Jahren. Gratis-App
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Spielen digital: „App-Geschichten“ ist für all jene, die gerne mit Buch in der Hand vorlesen, aber auch digitale Zusatzfunktionen schätzen. Die Pappbilderbücher für kleine Zuhörer erzählen einfache Geschichten wie die des einsamen Yetis, der einen Freund sucht. Seine weiße Welt besteht aus einem Baum und Fußabdrücken im Schnee. Als er einen rot-gelben Vogel kennenlernt, geht es direkt los mit Kitzeln, Schneeflocken essen, die Welt bestaunen – bis zum überraschenden Ende. Die ruhige Buchvorlage gewinnt durch die interaktive App hinzu. (ine)
Foto Shel Silverstein: Der Baum, der froh und glücklich war. Atrium, ab 5 Jahren,12 Euro
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Vorlesen: Es gibt Bücher, die kann man immer wieder vorlesen. „Der Baum, der froh und glücklich war“, ist so eines. Und es ist ein wahres Glück, dass der Kinderbuchklassiker aus Amerika neu übersetzt wurde (übrigens eine Gemeinschaftsarbeit der Wir-sind-Helden-Sängerin Judith Holofernes und ihrer Mutter). Es ist eine kurze, schöne Geschichte über die Freundschaft zwischen einem Baum und einem kleinen Jungen. Die Zeit vergeht, der Junge wird älter und kommt seltener vorbei. Und die Freundschaft verändert sich. (nja)
Foto Kleiner Fuchs: Eisenbahn. fox & sheep, ca. 3,50 Euro, ab 3 Jahren
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Spielen digital: Der kleine Fuchs und sein Zug fahren immer dieselbe Runde. Vorbei an Landschaften und Orten, wird bei dieser App an 30 verschiedenen Stationen, meist Bauernhöfen und Fabriken, gehalten. Aufgaben sind: ernten, Kühe melken und Eier einsammeln. Dann Waren abholen, aufladen und wieder entladen. Wie nebenbei und spielerisch lernen Kinder Produktionsprozesse kennen. Aber Achtung: Das Gangster-Schaf klaut! Tippen und Wischen machen Spaß, denn mit dem Finger bestimmt man selbst das Tempo der Bahnfahrt. (ine)
Foto Gerda Raidt: Müll – Alles über die lästigste Sache der Welt. Verlag Beltz & Gelberg. 96 Seiten, 14,95 Euro, ab 7 Jahren.
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Lesen: Was daherkommt wie ein Kinderbuch, ist in Wahrheit die beste All-Age-Lektüre zum Thema. „Müll – Alles über lästigste Sache der Welt heißt Gerda Raidts rundum gelungene Einführung, die von der Steinzeithöhle bis zur Zero-Waste-Bewegung keine Frage offenlässt. Mal ehrlich: In vielen Haushalten sind, was die Mülltrennung angeht, die jüngsten Familienmitglieder die besten Ansprechpartner. Die Bildungslücken aller anderen schließt „Müll“ in kurzen Kapiteln und mit witzigen Illustrationen, die zeigen, wie sehr der Umgang mit Müll eine Herausforderung ist. Manchmal schafft er es ins Museum, öfter aber an Orte, an denen er nix zu suchen hat. Diese Lektüre hilft mit vielen Lösungsvorschlägen dabei, die Welt ein bisschen müllfreier zu machen. (ak)
Foto Isabel Sánchez Vegara: Frida KahloInsel Verlag, 13,95 Euro, ab 4 Jahren.
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Vorlesen: Liebevoll illustriert sind sie, die großen Geschichten für kleine Menschen. Die Reihe „Little People, Big Dreams“ aus dem Insel Verlag ist besonders. Dieser Band erzählt die Lebensgeschichte der Frida Kahlo, die als Mädchen einen schweren Unfall hatte und im Bett anfing zu malen. Bereits erschienen sind auch Marie Curie, Amelia Earhart, Anne Frank, Rosa Parks und Coco Chanel – alle eint, dass sie als kleine Mädchen große Träume hatten. Und man freut sich schon auf die neuen Bände (u. a. Jane Austen, Agatha Christie). (nja)
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Vorlesen: Pünktlich zum Jubiläum des Mauerfalls stellt dieses Bilderbuch die Absurdität eines solchen Bauwerks in einen auch für Jüngste verständlichen Kontext. Sam muss sich sein Zimmer mit dem älteren Bruder teilen, der ihn mit nächtlichem Smartphone-Gezocke nervt. Eine Mauer wäre eine Lösung, findet Sam, ist aber mit seiner Idee in der Familie allein. In seiner Not wendet er sich an einen vermeintlichen Verbündeten. „Hallo Donald Trump“ heißt das Buch von Sophie Siers, das Sams Konflikte in Briefen an den amerikanischen Präsidenten schildert, der ja auch eine Mauer bauen will. Bieten Mauern Schutz oder machen sie einsam? Beim Blick auf historische Vorbilder reift in Sam die Erkenntnis: Miteinander zu reden ist besser als zu mauern. (ak) Sophie Siers, Anne Ville¬neuve: Hallo Donald Trump. Esslinger-Verlag. 32 Seiten.13 Euro. Ab fünf Jahren.
Foto Norbert Zähringer: Zorro Vela.Thienemann-Verlag. 336 Seiten. 15 Euro. Ab zehn Jahren
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Lesen: Dass es einmal zwei Deutschlands mit einem fiesen Zaun dazwischen gab, klingt für viele Kinder wie ein Märchen. Warum also nicht aus der Perspektive eines Aliens vom Fall der Mauer erzählen? Das tut Norbert Zähringer in „Zorro Vela“ so witzig und voller absurder Einfälle, dass sein Abenteuer auch eine Kinoleinwand füllen könnte: Bizarre Aliens und ihre Lebenswelten, spannende Verfolgungsjagden durch analoge Tunnel und virtuelle Zeitebenen, aber vor allem die Verwandlungskünste Zorros vom Planeten Oneiros machen die Lektüre zum Vergnügen. René, der Sohn eines DDR-Grenzgruppenkommandeurs, und seine neuen Freunde aus Ost- und West-Marksdorf spielen eine wichtige Rolle. Und so haben Kinder bereits im Januar 1989 schon einmal die Welt gerettet. (ak)
Foto Sukini: Schmetterlingskacke. Universal, ca. 14 Euro; auch digital erhältlich.
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Hören: Endlich! Möchte man ganz laut ausrufen, dass da eine Frau um die Ecke kommt, die als Sukini Rapmusik für Kinder macht. Ja, da kommen manchmal Wörter wie Pups und Popel vor, aber eben auch Prinzessin Peach, die nicht auf den Prinzen wartet, sondern gerne backt und skatet, Computerspiele programmiert und mit Schlumpfine, Bibi Blocksberg und Arielle befreundet ist. Sukini rappt auch von Kindern mit zwei Mamas, möchte die Welt mit Glitzer bestreuen – und die Lieder machen genau das im Kinderzimmer. Endlich! (nja)
Foto Julia Korbik: Stand Up. Feminismus für alleKein & Aber, ab 13 Jahren, 24 Euro
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Lesen: Mädchen können heute alles. Alles machen, alles werden. Für was braucht es denn noch Feminismus? Genau das erklärt Julia Korbik in „Stand Up. Feminismus für alle“. Geschlechtergerechte Sprache, Abtreibung, #metoo, Vereinbarkeit, Karrierehindernis Mutterschaft oder Frauencharaktere in Film und Fernsehen – Korbik spricht viele Themen in diesem sehr schön gestalteten Buch an, das nicht nur jedes Mädchen lesen sollte – und dennoch bleibt das Gefühl nach mehr als 400 Seiten, dass die Autorin noch nicht alles gesagt hat. (nja)
Foto Rose Lagercrantz: Mein glückliches Leben. Moritz Verlag, ab 6 Jahren, 9,95 Euro.
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Lesen: Dunne ist ein Mädchen, das mit seinem alleinerziehenden Vater im Hummelweg wohnt. Sie kommt in die Schule und findet dort in Ella Frida ihre beste Freundin. Ella Frida zieht aber leider um. Das ist im ersten Band (es gibt bereits sechs!) das Traurige. Aber genau das macht die Geschichten der schwedischen Autorin Rose Lagercrantz so lesens- und liebenswert: Sie sind wie das echte Leben. Schön, chaotisch – und voller Träume und auch trauriger Momente. Und da freut man sich als Eltern, wenn das Kind noch nicht selbst lesen kann. (nja)
Foto Emi Gunter: Nina. Ein grandioses letztes Jahr im Kindergarten.Klettkinderbuch, ab 5 Jahren, 14 Euro.
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Vorlesen: „Schon vorbei?“, fragt die Tochter nach der letzten Seite von „Nina“. Die Schwedin Emi Guner schafft mit ihren Geschichten rund um das Mädchen Nina , ihrem Plüsch-Schneeleoparden und ihrer Familie ein echtes Kunststück. Eltern wie Kinder sind hin und weg, von so viel Liebe, Wahrheit und Witz in diesen Zeilen. Nina erlebt keine magischen Abenteuer, sondern ganz viel echtes Leben bis hin zu einem Unfall mit den Fahrradspeichen. Ja, das geht viel zu schnell vorbei – und man wünscht sich noch mehr Bände von „Nina“.
Foto Komako Sakai / Chihiro Ishizu: Gute Nacht zusammen!Moritz, ab 1 Jahr, 8,95 Euro.
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Vorlesen: Es gibt kein schöneres Ritual, als schon das kleine Baby ans Bücherlesen zum Einschlafen zu gewöhnen. Da gibt es ein paar Klassiker: „Gute Nacht Gorilla“ zum Beispiel. Aber es gibt sehr wenige so bezaubernde, berührende Bücher, wie sie die Japanerin Komako Sakai macht (toll ist auch „Warte, Warte“). Der Schmetterling fliegt zur Blüte, die Kätzchen kuscheln, die Äpfel fallen ins Körbchen und am Ende schlummert auch Annalena. Wenn Sie nicht wissen, was Sie jemandem zur Geburt schenken sollen, schenken Sie dieses Buch. (nja)
Foto Miriam Raventós: YogaBaeschlin, ab 4 Jahren, 22,90 Euro.
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Vorlesen: Könnten Sie einem Kind erklären, was Yoga ist? Woher das kommt? Und auf was man dabei achten muss? Dieses Buch macht das – und auf eine sehr anschauliche Art. Es geht dabei viele Jahre zurück und weit weg nach Indien, als sich ein paar Männer fragten, was wohl passieren würde, wenn man nur eine Sache macht – und zwar: zu atmen. Die Menschen erkannten, dass sie üben mussten, ihren Körper zu trainieren. Sie bewegten sich wie Katzen, Löwen, Schildkröten. So wurde Yoga erfunden. Und wird hier großartig erklärt. (nja)
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Lesen: Fred und Jonas leben in Falkensee. Jenseits ihres Städtchens beginnt Westberlin, 1979 war das ein anderer Staat, Ausland. Als Jonas’ Mutter einen Ausreiseantrag stellt, ahnen sie, dass ihre unbeschwerten gemeinsamen Tage gezählt sind. Die beiden Zehnjährigen, beste Freunde und Blutsbrüder, wollen sich im fernen Australien wiedertreffen. In einer stillgelegten Fabrik fangen sie abenteuerlustig an, einen Tunnel ans andere Ende der Welt zu graben. Aus Freds Perspektive erzählt, geht es um eine unverbrüchliche Freundschaft, in die das politische System immer stärker hineinwirkt, ohne dass die Kinder es wirklich verstehen. (hoc)