Trotz Niederlage gegen Frankreich Neue Hoffnung nach dem Kurswechsel
Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat gegen Frankreich 1:2 verloren – dennoch gab es Signale, die in die richtige Richtung deuten. Die hat auch der DFB-Präsident gesehen.
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Brachte viel Tempo ins deutsche Angriffsspiel: Leroy Sané – hier im Duell mit Kylian Mbappé (re.) und Benjamin Pavard (li.) vom VfB Stuttgart
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Manuel Neuer: Hört, hört, der Keeper wurde in der ersten Hälfte kaum geprüft – gegen den Weltmeister, wohlgemerkt. Das änderte sich in der zweiten Hälfte. Seine Rettungstat gegen Kylian Mbappé im Eins gegen Eins erinnerte ein bisschen an den alten Weltklasse-Neuer. Beim Traumtor von Grizemann machtlos. Beim Elfer zum 1:2 auch. Also lässt sich sagen: Der aktuelle Neuer machte einen kleinen Schritt aus der Krise. Note: 3
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Thilo Kehrer: Die große Überraschung in Löws Startelf fügte sich als Rechtsverteidiger in der deutschen Fünferkette taktisch gut ein – bei seinem Heimspiel agierte der Profi, der im Sommer vom FC Schalke zu Paris St. Germain gewechselt war, meist fehlerfrei. Note: 3
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Matthias Ginter: Der Mönchengladbacher stand hinten meist sicher, nach vorne musste es dieses Mal nicht viel tun, weil er einer von drei Innenverteidigern war und Thilo Kehrer seinen Part ganz außen übernahm: Note 3
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Niklas Süle: Auch der zentrale Abwehrochse steckte ja zuletzt wie so viele Münchner Teamkollegen in der Bayern-Krise. Jetzt fehlte Jerome Boateng verletzt, Süle durfte von Beginn an ran – und machte seine Sache grundsolide. Ein Schritt nach vorn. Note 3
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Mats Hummels: Der Nächste in der Bayern-Krise – und der nächste, der einen Schritt raus aus ihr machte. Hummels‘ Monstergrätsche gegen den französischen Sprinter Mbappé bewahrte die deutsche Elf vor einem Rückstand – dass er kurz vorher in Hälfte eins vom Turbomann des Weltmeisters überrannt wurde, kann so ziemlich jedem Abwehrmann dieser Welt mal passieren. Hummels spielte endlich mal wieder grundsolide – bis er den Elfmeter an Matuidi verschuldete. Note 3
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Nico Schulz: Der Kölner Jonas Hector musste draußen bleiben, der Hoffenheimer durfte stattdessen als Linksverteidiger ran – und machte seine Sache um Längen besser als zuletzt Hector. Vor allem nach vorne brachte Schulz trotz einiger einfacher Stockfehler Mumm, Mut und Spielwitz in die Partie, hinten zudem sicher. Note 3
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Joshua Kimmich: Kimmich auf der Sechs, das passte schon beim 0:3 von Amsterdam am vergangenen Samstag, als der Münchner der einzige deutsche Lichtblick war. Jetzt, in Paris, toppte der Rechtsverteidiger des FC Bayern seine Leistung im zentralen Mittelfeld. Umsichtig und klug im Spiel nach vorne, aggressiv und mit gutem Stellungsspiel – Kimmich, der seine Mitspieler zudem immer wieder anfeuerte, war ein Dominator auf dem Platz. Note 2
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Toni Kroos: Als es zum Punkt ging, als es Elfmeter für die deutsche Elf, da musste es dann doch wieder ein alter Kämpe richten. Kroos also trat an – und mogelte die Kugel irgendwie ins Tor. Wurscht, egal, 1:0 für Deutschland stand’s. Weil Kroos Verantwortung übernommen hatte. Sonst war er nicht so auffällig wie sein Nebenmann Kimmich. Aber immerhin gab er im Spielaufbau den gewohnt ballsicheren Kroos – und arbeitete engagiert nach hinten mit. Note 3
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Timo Werner: Jetzt kam Werner, der zentrale oder der linke Angreifer, zur Feier des Tages also auch mal über rechts – und wechselte dann munter die Positionen mit den Sturmkollegen. Zunächst ein flexibler, ein gewohnt temporeicher und endlich auch mal wieder ein etwas zielgerichteter und strukturierterer Auftritt des Leipzigers in der DFB-Elf. Baute dann in der zweiten Hälfte aber stark ab. Note: 4
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Serge Gnabry: Der nächste schnelle Mann vorne im Angriff – und der nächste, der seine Sache ordentlich machte. Mehr noch: Der Mann, der beim FC Bayern München irgendwann mal Arjen Robben und/oder Franck Ribéry beerben soll, machte seine Sache gut. Immer wach, immer präsent, dazu mit Tempo und Esprit und im Gegenpressing stets vorbildlich – das war Gnabrys gelungener Auftritt in Paris. Note 2
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Leroy Sané: Startelf. Von Anfang an. Leroy Sané wurde von Joachim Löw also wirklich von der Leine gelassen. Und der Tempodribbler von Manchester City zeigte nun auch in der Nationalelf, was er draufhat. Bitte, wer verzeiht dem jungen Mann denn nicht den einen oder anderen Ballverlust oder falschen Laufweg, wenn so auftritt wie in jetzt in Paris: Forsch, schnell, mutig, draufgängerisch – und effizient. Sané war es, der nach Pass von Gnabry und kurzem Antritt den Elfmeter zum 1:0 provozierte. Note: 2
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Julian Draxler: Der Offensivmann von Paris St. Germain saß zunächst draußen, kam dann aber eine Viertelstunde vor Schluss doch noch zu seinem Heimspiel. Er bekam Applaus vom Pariser Publikum – und setzte dann keine entscheidenden Akzente mehr.
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Julian Brandt: Der Leverkusener kam nach dem 1:2 spät ins Spiel, er kam über rechts, konnte aber auch nichts mehr an der Niederlage ändern. Keine Note.
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Thomas Müller: Der dauerkriselnde Weltmeister musste also tatsächlich draußen bleiben und den Jüngeren weichen, er kam dann ganz spät – und auch in Paris müllerte es dann nicht mehr.