Überflutete Ruinen Geisterstädte im See
Überall auf der Welt verbergen Stauseen einstige Dörfer, die im Wasser versunken sind. Vor allem die steinernen Kirchen sind mit ihren Glockentürmen so hoch und massiv, dass sie an die früheren Bewohner erinnern.
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Foto Wikipedia commons/Axel Hindemith
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Bei extremen Niedrigwasser wie in diesem Sommer kann man die Überreste des überfluteten Dorfes Berich im hessischen Edersee besichtigen.
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Reschensee: Der Kirchturm der Pfarrkirche Sankt Katharina im Reschensee in Südtirol (Italien) stammt aus dem 14. Jahrhundert. Er ist das letzte sichtbare Überbleibsel des Dorfes Graun, das 1950 geflutet wurde. Drei Jahre hatten die Einwohner Zeit, in höhere Lagen umzuziehen.Wikipedia commons/Noclador/CC BY-SA 4.0
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Kirche von Quechula: Die Malpaso-Talsperre in der mexikanischen Zentralregion Chiapas ist das zweitgrößte Wasserreservoir des mittelamerikanischen Landes. In den 1960er Jahren mussten hunderte Einwohner ihre Heimat verlassen und wurden neu angesiedelt. Bei extremer Dürre taucht diese vierhundert Jahre alte Kirche wieder aus den Fluten auf.
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Geamăna: In dem Ort im Apuseni-Gebirge der Siebenbürger Westkarpaten (Rumänien) lebten einst mehr als 1000 Menschen. Ende der 1970er Jahre wurde das Tal zu einem Abfallbecken für die Rückstände einer Kupfermine. Seitdem ist Geamăna von gifitgen Schlammmassen bedeckt.
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Rungholt: Um das „Atlantis der Nordsee“ ranken sich viele Mythen. Im 14. Jahrhundert verschlang eine Sturmflut den wohlhabenden Handelsplatz, von dem heute nur noch wenige Relikte zeugen.
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Kaljasin: 150 Kilometer nördlich von Moskau befindet sich der 140 Kilometer lange und fünf Kilometer breite Uglitscher Stausee an der Wolga. 1940 versank der Ort Kaljasin in seinen Fluten. Von der 1801 erbauten Nikolaikirche ragt nur noch der Glockenturm aus dem Wasser.
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Villa Epecuén: Der 1920 am Lago Epecuén in Argentinien gegründete Ort war einst ein Touristendomizil. 1985 überschwemmte der See bei einer Sturmflut sämtliche Häuser. Der hohe Salzgehalt des Wassers hat die Ruinen gespenstisch ausgebleicht.
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Petrolandia: Einst gab es eine kleine Gemeinde nahe des Flusses São Francisco im brasilianischen Bundesstaat Pernambuco. Doch dann wurde Mitte des 20. Jahrhunderts der Luiz Gonzaga-Damm gebaut und der 160-Einwohner-Ort geflutet. Nur noch die Kirche ragt aus dem schlammigen Wasser heraus.
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Sant Romà de Sau: Wegen des Baus eines Staubeckens mussten die Bewohner von San Romà de Saus in Katalonien (Italien) Mitte des 20. Jahehunderts ihr Zuhause verlassen. Wenn starke Trockenheit herrscht, steht die Kirche des Ortes vollständig frei.
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Zapalnya: Die halb versunkene Kirche St. Ivan Rilski ist das einzige Überbleibsel der Stadt Zapalnya in Bulgarien. Die Einwohner der einst wegen der dortigen Erdölförderung wohlhabenden Gemeinde mussten in den 1960er-Jahren einem Staudamm weichen.
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Rummu: Der Ort im Nordwesten Estlands war bekannt für seinen Marmorstein. Im nahegelegenen Gefängnis saßen 1600 Straftäter. Inzwischen ist die Gegend vom Grundwasser überflutet. Die ehemaligen Zellen sind ein beliebtes Ziel von Tauchern.
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Yonaguni: Vor der japanischen Insel liegen seltsame Gesteinsformationen. Es könnte sich um die Ruinen einer untergegangenen Zivilisation, die vor 8000 bis 10 000 Jahren existierte. 1985 entdeckten Taucher in 30 Metern Tiefe die Überretse, die der späteiszeitlichen Jōmon-Kultur zugeordnet werden.
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Atlantis: Die Mutter aller untergegangenen Städte ist das sagenumwobene Atlantis (Foto: Atlantis-Briefmarke der Färöer-Inseln). Das mythische Inselreich soll dem antiken griechischen Philosophen Platon zufolge um 9600 v. Chr. infolge einer Naturkatastrophe untergegangen sein.