Verehrte Ikone Königin der Herzen: Lady Di wirkt nach
Durch sie ist die Monarchie menschlicher geworden: Vor 15 Jahren starb Prinzessin Diana. Verehrt wird sie bis heute - fast wie eine Heilige.
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Im Leben gejagt, im Tod fast wie eine Heilige verehrt: Prinzessin Diana spielte mit den Medien - und die Medien mit ihr. Vor 15 Jahren, am 31. August 1997 nahm ihr Leben an einem Brückenpfeiler in Paris ein tragisches Ende.
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1961 wird Diana Spencer auf einem Landgut im ostenglischen Norfolk geboren. Diana ist die jüngste Tochter des achten Earl of Spencer, der seinen edlen Stammbaum bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen kann.
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Ihr drei Jahre jüngerer Bruder Charles wird Dianas engster Vertrauter - vor allem, nachdem sich ihre Eltern 1968 scheiden lassen und die Mutter kaum mehr Kontakt zu ihren Kindern hat.
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Mit neun Jahren kommt Diana aufs Internat. Sie ist eine mittelmäßige Schülerin und verlässt die Schule mit 16, ...
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... um in London Kindergärtnerin zu werden. Auf einer Jagdgesellschaft lernt Diana 1977 den jungen britischen Thronfolger Prinz Charles kennen. Der Queen gefällt die junge Adelige aus einer der ersten Familien Englands. Immer häufiger lanciert der Hof Treffen zwischen Diana und dem Prinzen von Wales. Elizabeth II. will den Prinzen auf andere Gedanken bringen: ...
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Denn der ist unglücklich verliebt - in die ein Jahr ältere und verheiratete Camilla Parker Bowles. Camilla hatte es 1973 aufgegeben, auf Charles Antrag zu warten, und dem Major Andrew Parker Bowles das Ja-Wort gegeben.
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Im Februar 1981 gibt der Buckingham Palace die Verlobung des Thronfolgers mit der fast 13 Jahre jüngeren Diana bekannt. Die Regenbogenblätter, aber auch das britische Volk überschlagen sich vor Begeisterung. Übrigens: Dianas Verlobungsring steckt heute am Finger von Kate, die Dianas Erstgeborener am 29. April 2011 heiratete.
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Am 29. Juli 1981 geben sich Diana und Charles in der St. Pauls Cathedral in London das Ja-Wort. Eine Hochzeit der Superlative: Die kleinere Westminster Abbey, wo sich die Windsors traditionell vermählen, hat das Nachsehen - sie hätte die Masse an Gästen nicht fassen können.
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Rund 750 Millionen Fernsehzuschauer in aller Welt verfolgen die Trauung und seufzen entzückt ob des Kusses auf dem Balkon des Buckingham Palace. Rückblickend wird Diana sagen, es sei der schlimmste Tag ihres Lebens gewesen.
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Zunächst geht die Ehe, die so märchenhaft begann, auch märchenhaft weiter: Am 21. Juni 1982 kommt Thronfolger William Arthur Philip Louis Mountbatten-Windsor zur Welt. Diana wird später sagen, ob des ganzen Medienrummels sei ihr gewesen, "als läge ganz England mit in den Wehen".
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1984 kommt Williams Bruder Harry zur Welt. Doch die Ehe von Diana und Charles ist nicht so glücklich, wie sie von außen scheint.
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Die Windsors führen eine Ehe zu dritt: Während sich Diana um die Söhne kümmert, hat Charles die Beziehung zu seiner Jugendliebe Camilla wieder aufleben lassen.
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Die Prinzen müssen erleben, wie die Ehe ihrer Eltern in die Brüche geht.
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Nicht nur Charles, auch Diana begibt sich Mitte der 80er Jahre auf Abwege: Sie verliebt sich ...
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... in den Reitlehrer James Hewitt. Die Gerüchte, Prinz Harry sei das Ergebnis dieser Liaison, bestreitet Hewitt: Harry sei schon ein Kleinkind gewesen, als die Liebelei mit der Prinzessin von Wales begann. Ihre äußerliche Ähnlichkeit sei reiner Zufall: "Harry ist ein viel hübscherer Kerl als ich je war."
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Erst 1992 ziehen Diana und Charles den endgültigen Schlussstrich: Premierminister John Major gibt im Unterhaus bekannt, dass das Kronprinzenpaar sich getrennt hat. Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt, ist ein Buch, das Diana zusammen mit dem Autor Andrew Morton schreibt: "Diana: Her True Story" macht Charles Affäre mit Camilla öffentlich.
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In den folgenden Jahren führt Diana einen wahren Rachefeldzug gegen die Königsfamilie. Ihre Waffe: Die Medien. Die Schlacht gipfelt 1995 in einem Fernsehinterview, in dem sie ihre Ehe mit Charles als Martyrium darstellt, das sie in Depression, Bulimie und schließlich in die Arme von James Hewitt trieb.
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Die Queen ist entsetzt von dieser medialen Schlammschlacht und drängt Charles und Diana, endlich die Scheidung einzureichen. 1995 ist die Ehe des Kronprinzenpaares auch offiziell am Ende. Was bleibt, ist ein tiefes Misstrauen, das Elizabeth II. gegenüber ihrer Ex-Schwiegertochter hegt.
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Doch Diana will nicht als rachsüchtige Ex gelten. Nach der Scheidung intensiviert sie ihr karitatives Engagement noch: Sie unterstützt Mutter Teresas Kampf für die Armen und Siechen in Kalkutta...
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... und kümmert sich um die Belange von Aidskranken und Landminenopfern. Das bringt Diana weltweit viel Sympathie ein. Wird Di nach ihrer Scheidung auch niemals Königin von Großbritannien sein - eine "Königin der Herzen" ist sie allemal.
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Kollektive Hysterie entsteht überall dort, wo Lady Di auftaucht. Doch ihr gutes Verhältnis zu Presse und Fotografen kehrt sich um ...
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Nach der Scheidung und dem öffentlichen Rosenkrieg erklären die Medien Diana praktisch zu Freiwild: Die Prinzessin wird zur Gejagten.
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Bald ist Diana nirgends mehr vor Fotografen sicher - sie sind überall, denn die Presse zahlt utopische Summen für Fotos der Prinzessin.
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Im Sommer 1997 gehen Bilder um die Welt, die Diana zusammen mit Dodi Al Fayed, dem Sohn des ägyptischen Multimillionärs Mohammed Al Fayed, zeigen. Die Prinzessin wirkt entspannt und endlich wieder glücklich.
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Das Glück dauert nur allzu kurz: Am Abend des 30. August 1997 verlassen Diana und Dodi in Paris das Hotel Ritz. Die Überwachungskamera nimmt die letzten Bilder der Prinzessin auf. Gejagt von Paparazzi rast die Limousine mit Diana und ihrem Freund gegen einen Brückenpfeiler. Dodi und der Chauffeur Henri Paul sind sofort tot, Stunden später verlieren die Ärzte auch den Kampf um Dianas Leben. Die Gerüchte, dass es Mord gewesen sein könnte, sind auch fast 15 Jahre nach ihrem Tod nicht ganz verstummt - obwohl eine Obduktion ergibt, dass Henri Paul unter Alkoholeinfluss stand.
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Die Trauer um die Prinzessin von Wales ist grenzenlos, nimmt teilweise fast hysterische Züge an: Hunderttausende legen vor dem Buckingham Palace Blumen ab - und sehnen sich in der Stunde der Verzweiflung nach der Nähe ihrer Königin.
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Statt sich in London den Trauernden zu zeigen, zieht es Elizabeth vor, sich mit Ehemann Prinz Philip und dem Rest des Windsor-Clans nach Schottland zurückzuziehen. Das Volk ist verstört.
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Erst als ihre Berater sie dazu drängen, richtet sich die Queen schließlich in einer bewegenden Fernsehansprache an ihr Volk. "In guten wie in schlechten Zeiten verlor sie nie ihre Fähigkeit zu lächeln", sagt sie über die Ex-Frau ihres Sohnes Charles, deren jahrelangen Rosenkrieg die Queen stoisch, aber "not amused" ertrug.
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Schließlich zeigen sich die Queen und Prinz Philip auch vor dem Kensington-Palast und spenden den unzähligen Trauernden Trost. Dianas Sarg wird in derKöniglichen Kapelle des St. James Palace aufgebahrt, die eigentlich Mitgliedern der Königsfamilie vorbehalten ist - die Menschlichkeit siegt über das Protokoll.
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Großbritanniens Mitgefühl und Sorge gilt den Söhnen Dianas: Prinz William ist 15, Harry erst zwölf Jahre alt, als ihnen das Unglück die Mutter nimmt. Charles größte Sorge ist, dass die Buben wie Diana zu Gejagten der Medien werden: Königshaus und Presse schließen einen Pakt - abseits offizieller Auftritte dürfen die Prinzen in Ruhe erwachsen werden.
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Die "Königin der Herzen" wirkt nach - auch über ihren Tod hinaus: Diana hat Großbritanniens Monarchie ein bisschen menschlicher gemacht.