VfB-Auftaktgegner im Porträt Das erwartet die Roten gegen Hannover 96
Der Auftakt hätte schwerer kaum kommen können. Am Freitagabend (20:30 Uhr/Sky) trifft der VfB Stuttgart am ersten Spieltag der neuen Zweitliga-Saison auf Mitabsteiger Hannover 96. Was erwartet die Mannschaft von VfB-Trainer Tim Walter gegen die Niedersachsen?
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Vergangene Saison ging es hoch her zwischen dem VfB und Hannover. Am Ende stiegen beide Vereine in die zweite Bundesliga ab, aus der sie erst 2017 gemeinsam aufgestiegen waren.
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Die Mannschaft: 13 Zu- und 16 Abgänge. Bei Hannover 96 kann man nach dem Abstieg in der Vorsaison wohl von einem klassischen Umbruch sprechen. Teuerster Neuzugang: Stürmer Marvin Ducksch von Fortuna Düsseldorf. Nicht nur der Kader der Niedersachsen hat sich verändert – auch die Verantwortlichen auf der Bank und im Management sind neue, wenngleich auch altbekannte Gesichter.
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Der Trainer: Bereits zum vierten Mal in seiner Trainerlaufbahn steht Mirko Slomka bei Hannover 96 unter Vertrag. Von 1989 bis 1999 trainierte der heute 51-Jährige die U19 der Niedersachsen. Von 2001 bis 2004 war er Co-Trainer unter Ralf Rangnick und im Januar 2010 übernahm er den Cheftrainerposten vom kurz zuvor entlassenen Andreas Bergmann. Slomka blieb bis Ende 2013, seither hielt es kein Trainer länger bei Hannover aus. Mit seinem Punkteschnitt von 1,47 Punkten pro Partie steht Slomka auch ausgezeichnet da, zwei Mal gelang ihm mit Hannover der Einzug in die Euro League. Sein Verhältnis zu Clubboss Martin Kind gilt als ausgezeichnet – mal sehen, ob Slomka den Schleudersitz auf der Hannover Trainerbank auch ein zweites Mal so exzellent meistert. Ein Saisonziel will Slomka nicht ausgeben, betont stattdessen: „Wir sind in der Defensive personell zu dünn besetzt. Das wird nicht ausreichen, um in der Zweiten Liga oben dabei zu sein.“
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Der Sportdirektor: Noch ein altbekanntes Gesicht aus Hannovers Europapokalzeiten. Ex-Stürmer Jan Schlaudraff ist seit dieser Spielzeit für die Kaderzusammenstellung des Bundesliga-Absteigers zuständig. Der Ex-Kicker ist Novize auf der Position, dennoch traut Ex-Hannover-Kapitän und Nationalspieler Lars Stindl (Mönchengladbach) seinem langjährigen Mitspieler einiges zu: „Er kann da etwas bewirken – nicht nur mit seinem Fußballfachwissen, sondern auch mit seiner Art und Weise, wie er den Verein repräsentiert und Leute überzeugen kann.“ Schlaudraff ist bei den Fans ähnlich beliebt wie Thomas Hitzlsperger bei den Anhängern der Roten. Und wie auch Hitzlsperger ist es auch Schlaudraffs Aufgabe, die Wogen im hitzigen Umfeld nach dem Abstieg zu glätten.
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Zurück in die Zukunft Teil 3. Obwohl Hannover auf der Torhüterposition ziemlich solide besetzt war, holte Sportdirektor Jan Schlaudraff Ex-Hannover-Kapitän Ron-Robert Zieler zu den 96ern zurück. Im vergangenen Jahr noch mit dem VfB Stuttgart abgestiegen steht Zieler nun wieder bei dem Club im Tor, wo er einst zum Nationalspieler wurde. Beim VfB verabschiedete man den 30-Jährigen mit wohlwollenden Worten: „Ron hat in den beiden Spielzeiten immer alles für den VfB gegeben und sich auch abseits des Platzes stets vorbildlich verhalten“, sagt der Stuttgarter Sportvorstand Thomas Hitzlsperger. Rund 750 00 Euro ließ sich Hannover den Keeper kosten, der zwischen 2010 und 2016 185 Mal in der Bundesliga, 23 Mal in der Europa League und elf Mal im DFB-Pokal zwischen den Posten stand.
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Das Sorgenkind: Der U21-Nationalspieler Cedric Teuchert war fest eingeplant im Sturm von Hannover 96. Vor der Saison für ein Jahr von Schalke 04 ausgeliehen, sollte der 22-Jährige für Gefahr im Angriff der 96er sorgen. Ein Muskelfaserriss setzt den gebürtigen Coburger für mehrere Wochen außer Gefecht, der sich mit einer starken Saison für höhere Aufgaben bei seinem Stammverein Schalke 04 empfehlen wollte.
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Das Wunderkind: Hendrik Weydandt. 2013 hatte der Klavierliebhaber noch in der Kreisliga gekickt, wechselte 2014 dann in die Oberliga Niedersachsen. Erst im vergangenen Jahr (mit 23) erhielt er seinen ersten Profivertrag, nachdem er in der Vorbereitung bei Hannover (wo er eigentlich für die zweite Mannschaft vorgesehen war) überzeugt hatte. Weydandt studierte Betriebswirtschaftslehre, seit Ende 2018 ist er im Besitz des Bachelor of Arts. In einer tristen Abstiegssaison, die zudem noch von Querelen um die Vereinsspitze geprägt war, war Weydandt mit sechs Toren und zwei Vorlagen einer der wenigen Lichtblicke in Hannover.
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Der Ober-Kind: Der Vorstandsvorsitzende von Hannover 96 ist nicht nur für die Ultras aus Hannover ein rotes Tuch. Seit Jahren versucht der 75-Jährige, die 50+1-Regel im deutschen Fußball abzuschaffen. Diese Regel untersagt, dass Gesellschafter die Stimmenmehrheit in einer ausgegliederten Fußball-AG oder GmbH haben dürfen, selbst wenn der Investor die Mehrheitsanteile daran hält. Die Regel soll sicherstellen, dass am Ende immer noch die Vereine das Sagen haben. Auf der jüngsten Mitgliederversammlung im März diesen Jahres musste Kind eine bittere Schlappe hinnehmen: Der Aufsichtsrat bei Hannover ist seither mit einer ganzen Reihe an Kind-Kritikern bestückt, die den seit 1997 im Amt befindlichen (ein Jahr Unterbrechung) Vorstandsvorsitzenden besser kontrollieren wollen. „Wir fordern ein demokratisches Verhalten ein“, kündigte Carsten Linke an. Der ehemalige Profi von Hannover 96 ist einer der neuen Aufsichtsräte, die den Verein in eine ruhigere Zukunft führen wollen.