Von Zeit zu Zeit: Die Autostadt Stuttgart Mit der Motorkutsche in den Dauerstau
Stuttgart war nie nur eine Buch- und Dichtermetropole, sondern immer auch ein Auto-Mekka. Mit Gottlieb Daimler, Ferdinand Porsche und Robert Bosch legten gleich drei Pioniere in Stuttgart den Grundstein für die bis heute erfolgreichen Unternehmen.
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Foto VZZZ-Chronist Karl-Eberhard Schulz
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1950 gehörten Autos noch zum Straßenbild auf dem Schlossplatz, wie diese Ansichtskarte des Von-Zeit-zu-Zeit-Chronisten Karl-Eberhard Schulz zeigt. Den Verkehr regelte ein Polizist an der Kreuzung vor dem Königsbau. Die Geschichte der Autostadt Stuttgart dokumentieren wir in der folgenden Fotostrecke.

Foto Pressefoto Mercedes Benz
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Die Geschichte der Autostadt Stuttgart begann mit zwei Männern: Gottlieb Daimler (der Dritte von links) und Wilhelm Maybach (am Steuer, der Vierte von links). Auf diesem Foto sind die beiden im sogenannten Riemenwagen zu sehen, der in den Jahren von 1892 bis 1897 gebaut wurde. Das Automobil brachte eine Höchstgeschwindigkeit von 20 Stundenkilometern auf die Straße.

Foto Pressefoto Mercedes Benz
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Zu Beginn des 20. Jahrhunderts legten sie nach: der Mercedes-Simplex-Wagen wurde in den Jahren 1903 bis 1922 produziert. Im hellen Anzug ist wieder Wilhelm Maybach zu sehen.

Foto VZZZ-Chronistin Ursula Pfaff
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Wie ein Auto zu steuern ist, musste übrigens auch damals schon gelernt sein: Dieses Foto der Chronistin Ursula Pfaff zeigt einen Fahrlehrer anno 1896. Ihren Angaben zufolge hat er Kaiser Wilhelm II., dem Zaren von Russland und anderen Persönlichkeiten im Auftrag von Daimler das Autofahren beigebracht.

Foto Pressefoto Daimler
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Bald reichte den Pionieren um Daimler und Maybach die kleine Tüftler-Werkstatt in Cannstatt nicht mehr aus. Im Dezember 1903 zog die Daimler-Motoren-Gesellschaft, wie sich das Unternehmen damals nannte, von Cannstatt nach Untertürkheim.

Foto Pressefoto Daimler
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Foto Pressefoto Daimler
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Foto dpa
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Der Ruf der Autostadt Stuttgart wäre ohne Robert Bosch nicht vollständig. Aus der kleinen Elektrowerkstatt, die sich in der Stuttgarter Rotebühlstraße befand, wurde rasch eine Elektrotechnische Fabrik, als der Tüftler seine Magnetzündung entwickelt hatte und zu einem wichtigen Lieferanten Daimlers und anderer Autowerke geworden war. Schon 1908 zog die künftige Weltfirma für Zünder, Scheinwerfer und andere Autoteile hinaus nach Feuerbach. Das Foto zeigt die historische Fertigung von Bosch-Zündkerzen in Stuttgart durch weibliche Mitarbeiterinnen.

Foto Porsche AG
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Ferry Porsche (im Hintergrund) und sein Vater Ferdinand stehen am Reißbrett mit einer Konstruktionszeichnung des später unter dem Namen VW-Käfer bekannt gewordenen Autos. Auch sie haben die Geschichte der Autostadt Stuttgart mitgeschrieben. In einer Garage auf dem Killesberg entwickelte Ferdinand Porsche von 1931 an die berühmten Auto-Union-Rennwagen, später die ersten Modelle des so genannten Kraft-durch-Freude-Wagens. Es war die Geburtsstunde des VW-Käfers, der allerdings erst nach dem Zweiten Weltkrieg massenhaft über die Straßen zu krabbeln begann.

Foto StZ-Archiv
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Dieses Foto zeigt das Porsche-Werk im Jahr 1968.

Foto VZZZ-Chronist Klaus Paysan
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Das „neumodische Vehikel“ fand von Anfang an rasch Freunde, auch und besonders in Stuttgart. 1910 wurden im Stadtdirektionsbezirk schon 404 Personenautos gezählt, 1936 waren es mehr als 23.000. Heute sind es um die 300.000 Pkws. Dieses Foto aus der Fertigung stammt aus den 1950er Jahren.

Foto VZZZ-Chronist Jürgen Koop
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Weil immer mehr Autos in den Straßen fuhren, gehörten bald auch die Tankstellen zum Straßenbild.

Foto VZZZ-Chronist Klaus Paysan
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Auch die Schattenseiten des zunehmenden Autoverkehrs sind bald erkannt und die Klagen über verstopfte Straßen und die Luftverschmutzung durch Abgase sind seither nicht mehr verstummt. Egal, ob der Nazi-Oberbürgermeister Strölin oder seine demokratisch gewählten Nachfolger Klett, Rommel, Schuster oder heute Fritz Kuhn: immer suchte und sucht das Stadtoberhaupt einen Kompromiss zwischen dem rollenden Blech und der Lebensqualität der Bürger in der Stadt.

Foto Stadtarchiv Stuttgart
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Obwohl Stuttgart schon früh als Autostadt galt – im Jahr 1937 durfte auf Heilbronner- und Neckarstraße übrigens mit Tempo 100 gefahren werden – blieb auch das Rad lange ein weitverbreitetes Verkehrsmittel.

Foto dpa
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Wer über die Autostadt Stuttgart schreibt, kommt um die legendären Stuttgarter Solitude-Rennen nicht umhin. Das erste Formel-1-Rennen auf dem 11,4 Kilometer langen Solitude-Kurs im Wildpark, westlich von Stuttgart gelegen, fand am 23. Juli 1961 vor 300.000 Zuschauern statt.

Foto VZZZ-Chronist Martin Widmann
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Die Rennstrecke war 1904 eröffnet worden. 1966 wurde der Rennbetrieb aus Sicherheitsgründen eingestellt. Dieses Bild ist 1960 entstanden.

Foto StZ
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Sie wollen noch mehr über die Geschichte Stuttgarts erfahren? Dann besuchen Sie die Geschichtswerkstatt „Von Zeit zu Zeit“ der Stuttgarter Zeitung. Das interaktive Portal ist in Kooperation mit dem Stadtarchiv entstanden und gibt Ihnen die Möglichkeit die Geschichte der Stadt mitzuschreiben. Wer sich als Chronist anmeldet, kann Fotos hochladen oder eigene Zeitzeugenberichte verfassen.