Weihnachten 2018 – Kultur schenken Die beste Musik für die Bescherung
Das Weihnachtsfest naht – und die Experten unseres Kulturressorts präsentieren ihre Empfehlungen. In unserer Bildgalerie finden Sie 36 Tipps für die beste Musik zum Verschenken. Und auch für Filmfreunde und große und kleine Bücherleser haben wir Geschenktipps parat.
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Schöne Bescherung: Klicken Sie sich durch unsere Bildergalerie für unsere Lieblingsmusik zum Verschenken an Weihnachten
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Die Nerven: Fake (Glitterhouse/Indigo) Wider jeden Selbstoptimierungswahn. Zornig singen die Nerven an gegen „Skandinavisches Design“ und davon, dass man bitte schön niemals zu sich selbst finden sollte. Danke dafür. (nja) Wie ein Naturereignis kommt das Trio über die Hörer mit ausgeklügeltem Indie-Wave-Punkrock und wenigen Worten: „Immer nur dagegen, nie wirklich da“ heißt es in „Frei“. (ha)
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Mahler: 6. Sinfonie. MusicAeterna, Teodor Currentzis (Sony) Die Auseinandersetzung des Griechen mit Mahler geht weiter. Was im Konzert noch etwas manieriert wirkt, findet im Studio zu einer sehr stimmigen Lösung. (göt)
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Anna Calvi: Hunter (Domino Recordings) „Das tollste, klügste und erotischste Album des Jahres, Anna Calvis konzeptuell schlüssigstes und in musikalischer Hinsicht bisher bestes“, urteilt der Preis der deutschen Schallplattenkritik in seiner Bestenliste. Fürwahr. (juw)
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Marlis Petersen, Camillo Radicke: Dimensionen Anderswelt (Solo Musica/Sony) Eine Wunder-Sopranistin und ein Meister der Klangfarben am Klavier erkunden die romantisch beseelte Welt der Geister und Zauberwesen. Magisch! (dipp)
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Courtney Barnett: Tell me how you really feel (Marathon/Rough Trade) Scheppernde Twists, zartbittere Singalongs, verdrehte Indierock-Smash-Hits, knurrige Kommentare zur Metoo-Debatte: ein lakonisches Indierock-Meisterwerk der Australierin. (gun)
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Schütz: Sämtliche Werke. Vol. 1 und Vol. 2 Dresdner Kammerchor, Hans-Christoph Rademann (Carus/Note, 19 CDs).1 In diesem Jahr hat der Leiter der Bachakademie seine Schütz-Gesamtaufnahme abgeschlossen. Sie setzt Maßstäbe. (ben)
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The Beatles: White Album (Apple/Universal, 6 CDs, 1 Blu-Ray) Songs wie „Happiness is a warm Gun“ oder „Blackbird“ klangen nie besser als in Giles Martins Neuabmischungen. Dazu gibt es zahllose Rohfassungen und unveröffentlichte Studiosessions. (gun)
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Bernstein: Young People’s Concerts with the New York Philharmonic. Vol. 1 und Vol. 2 (Unitel, 16 DVDs). Unterhaltsame Lehrstunden mit dem Meister aus dem US-Fernsehen der Jahre 1958 bis 1972: eine Musikshow, neu aufgelegt. (fab) Pioniertat, jetzt endlich offiziell: Witzig, genial, charmant erklärt Lenny kleinen und großen Kindern, wie Musik funktioniert. (göt)
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Cat Power: Wanderer (Domino Recordings) Da waren Depressionen, Sucht, Krankheiten, Schaffenskrisen und eine Plattenfirma, die sie auf poppig trimmen wollte. Chan Marshall alias Cat Power hat alles hinter sich gelassen – und sich mal wieder neu erfunden. (juw)
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John Coltrane: Both Directions at once (Verve) Wie eine Kiste Dublonen vom Meeresgrund tauchte das Album des Saxofon-Meisters von 1963 auf, und die immense kreative Spannung erinnert an Blütejahre des Modern Jazz. (ha)
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Diverse: Unter meinem Bett 4 (Oetinger Audio Hörspiel/Tonpool) Maeckes von den Orsons, Bernd Begemann und Max Schröder machen Kinderlieder, die auch Erwachsenen gefallen. (nja)
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Beethoven: Sämtliche Streichquartette Vol. 1. Cuarteto Casals (Harmonia mundi) Ob Beethovens Quartette jemals so frei geklungen haben und dabei so genau? Das katalanische Cuarteto Casals beginnt seine Gesamtaufnahme fulminant. (ben)
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Kamasi Washington: Heaven Earth (Young Turks) Mit seinem Musikerkollektiv und Einflüssen aus Soul, Filmmusik und Psychedelic hat der Jazz-Saxofonist eine Bürgerrechts-Oper eingespielt, die den Geist der Hippie-Ära ins Jetzt holt. (ha)
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Cecilia Bartoli: Rossini. Div. Interpreten (Decca, 15 CDs und 6 DVDs) Das Cover des dicken weißen Schubers zieren ausschließlich die Augen der Diva, und zu hören ist das Beste aus drei Jahrzehnten Erfahrung mit Rossinis rasanten Koloraturen. Ein Ohrenschmaus! (ben)
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Jeff Goldblum & The Mildred Snitzer Orchestra: The Capitol Studio Sessions (Decca/Universal) Der Hollywoodstar verdingt sich Klavier spielend als charmanter Jazz-Entertainer, holt neben Till Brönner auch die wunderbare Sarah Silverman auf die Bühne. (gun)
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Menahem Pressler: Clair de lune (Deutsche Grammophon) Am 16. Dezember wird Pressler, den die Nazis aus Deutschland vertrieben, 95. Nach dem Ende des Beaux Art Trios ist er wieder solo unterwegs. Herzbewegend. (göt)
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Suede: The blue Hour (Warner) Hach, Brett Anderson singt so gockelig und tröstend wie eh und je. Musik für alle Britpopper, die nicht wissen, wie es nach dem Brexit weitergeht. (nja)
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Laurie Anderson & Kronos Quartet: Landfall (Nonesuch/Warner) Über siebzig ist die Königin der US-Avantgarde mittlerweile, doch an frischen Ansätzen mangelt es ihr nicht. Fesselnd musiziert sie mit dem kongenial spielenden Streichquartett, sphärisch-entrückt und doch dicht. (juw)
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Hans Zender: Schuberts Winterreise. Julian Prégardien, Dt. Radiophilharmonie, Robert Reimer (Alpha/Outhere) Hans Zenders Arrangement der „Winterreise“ ist ein gesungener Horrortrip. Hier klingt sie extrem präzise, tieftraurig, hochpoetisch. (ben)
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Superpunk: Mehr ist mehr (1996– 2012) (Tapete/Indigo, 7 CDs) Eine schöne CD-Box mit den Klassikern der Top Old Boys sowie Live-Aufnahme des Abschiedskonzerts im Hamburger Knust und Raritäten. Ja, a bisserl was geht immer. (nja)
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Korngold, Nielsen: Violinkonzerte. Jiyoon Lee, Odense Symphony Orchestra (Orchid Classics/Naxos) Daniel Barenboim holte sie letztes Jahr als Konzertmeisterin zur Staatskapelle Berlin, jetzt legt die Koreanerin ein fulminantes CD-Debüt vor – perfekt und beseelt. (fab)
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Sophie: Oil of every Pearl’s Un-Insides (Pias/Rough Trade) Auch ein bisschen fordernd, aber die aufzubringende Hörkonzentration wird auf diesem Debüt der Schottin Sophie Xeon mit einer souverän androgynen Stimme sowie überbordender Metrik und Rhythmik belohnt. (juw)
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Franui: Ständchen der Dinge (Col legno/Naxos) Das Jubiläumsalbum zum 25-jährigen Bestehen der Osttiroler Musikbanda. Ein Best-of wie ein Gesamtkunstwerk für all jene, die sich von Musik noch berühren lassen können. (fab)
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Paolo Fresu/Lars Danielsson: Summerwind (ACT/Edel) Manchmal ist weniger mehr. Kontemplativer Jazz für Trompete und Kontrabass/Cello. Atmosphärisch, konzentriert. Ein Album für ruhige Stunden. (fab)
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Calexico: The Thread that keeps us (City Slang) In San Francisco haben die Wüstenrocker aus Arizona Westcoast-Feeling getankt, und es durchflutet ihren stellenweise zeitkritischen Indie-Texmex-Folkrock mit Mariachi-Bläsern. (ha)
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Igor Levit: Life. Klavierwerke (Sony) Krisen gehören zum Leben. Überwindet man sie, kann man das Leben wieder preisen. Von Bach bis Jazz reicht diese pianistische Reise mit einem der wichtigsten Künstler unserer Zeit. (dipp)
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Tom Morello: The Atlas Underground (BMG) Mit illustren Gästen von Marcus Mumford bis zum Wu-Tang Clan führt der Rage-Against-the-Machine-Gitarrist vor, wie Cross-over aus beinhartem Rock, Hip-Hop und Elektronik geht. (ha)
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Bernstein: Wonderful Town. London Symphony Orchestra, Simon Rattle(LSO Live/Note 1) Zu Bernsteins 100. Geburtstag erschien Rattles Neuaufnahme dieses grandiosen Musicals, dessen Melodien und Drive auch Musicalskeptiker erliegen. (fab)
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Himmelsmusik. L’Arpeggiata, Christina Pluhar (Warner Classics) Christina Pluhars Ensemble einmal anders. Preziosen wenig bekannter Meister des norddeutschen Frühbarock, hinreißend gespielt und gesungen. Ein Stück von Bach ist auch dabei. (fab)
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The Screenshots: Übergriff (Staatsakt) Die Band des Jahres 2018: Das Album der Twitter-Gang ist nur digital erhältlich, sie singen von „Google Maps“ und Cornetto Buttermilch Zitrone. (nja)
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Jeff Tweedy: Warm (Rykodisc/Warner) Achtung, Mogelpackung! Der Alt-Country-Pionier Jeff Tweedy erfindet sich nicht neu, sondern klingt solo eigentlich genauso wie seine Band Wilco – also intim, direkt und unerhört gut. (gun)
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Dreams of Freedom – Bläserquintette. Carion Quintet (Odradek/in-Akustik) Brillanter kann man Kammermusik kaum spielen. Das Carion Quintet brennt ein Gute-Laune-Feuerwerk ab, treibt die unterhaltsamen Stücke auf die Spitze. (dipp)
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Perpetual Night – Ayres. Lucile Richardot, Ensemble Correspondances, Sébastien Daucé (Harmonia mundi) Vor allem Lucile Richardots fast androgynes Timbre prägt den schillernden Farbklang dieser französisch-englischen CD. (ben)
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Hop Along: Bark your Head off, Dog (Saddle Creek/Cargo) Frances Quinlan schreibt herrlich spröde-spleenige, in Indiefolk getunkte Lieder, durch die Liebe und Hass, Kain und Abel, Jane Austen und Hunderte brummende Fliegen irren. (gun)
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Ebony Bones: Nephilim (1984 Recordings/Tunecore) Titel der Britin wie „This used to be a lovely Country“ oder „No Black in the Union Jack“ zeigen, wie das Mutterland des Pop in xenophoben Brexit-Zeiten tickt. Aufrüttelnde Musik zwischen Afrobeat und Elektro-Post-Punk. (juw)
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Idles: Joy as an Act of Resistance (Partisan Records) Hier könnten auch Die Nerven mit „Fake“ oder Parquet Courts mit „Wide Awake!“ stehen: 2018 war ein gutes Jahr für mit Punk-, Post- oder Noise-Rock infizierte Songs der besonderen Art. (gun)