Weltmeister, Vereinsikone und gescheiterter Trainer Jürgen Klinsmanns Karriere in Bildern
Vom gefeierten Helden zum gescheiterten Trainer. Jürgen Klinsmanns Karriere ist nicht arm an Höhepunkten, aber einige Projekte des gebürtigen Schwabens sind mächtig in die Hose gegangen.
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Das Kapitel Hertha BSC ist für Klinsmann auf allen Ebenen beendet.
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Bäckermeister Siegfried Klinsmann (Bild) bestand darauf, dass sein Sohn Jürgen im Familienunternehmen in Stuttgart-Botnang eine Lehre absolvierte, die er 1982 mit der Gesellenprüfung abschloss. Parallel trieb der am 30. Juli 1964 in Göppingen geborene Sohn seine Fußballkarriere voran. In der Jugend beim TB Gingen und dem SC Geislingen wurde das Talent des Stürmers und späteren Weltstars schnell offensichtlich. So konnte er seinen Grundwehrdienst auch in der Sportfördergruppe der Bundeswehr ableisten.
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Als 14-Jähriger unterschrieb Jürgen Klinsmann seinen ersten Vertrag als Fußballer und wechselte zu den Stuttgarter Kickers, bei denen er später, in der Saison 1982/83 in der zweiten Liga spielte. In der Spielzeit darauf erzielte der pfeilschnelle Stürmer (11,0 Sekunden über 100 Meter) 19 Treffer.
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Mit 20 Jahren spielte Klinsmann in der Bundesliga. Beim VfB Stuttgart nahm seine Karriere richtig Fahrt auf. In der Saison 1987/88 wurde er mit 19 Treffern Torschützenkönig der Bundesliga. In den fünf Jahren beim VfB hatte er 1986 das DFB-Pokalfinale (2:5 gegen den FC Bayern München) und 1989 das Uefa-Cup-Finale (1:2, 3:3 gegen den SSC Neapel) erreicht. Klinsmann wurde 1988 Fußballer des Jahres und bestritt 1987 sein erstes Länderspiel.
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1989 begannen die Auslandsjahre des Stürmers. Er unterschrieb bei Inter Mailand (Bild) einen Dreijahresvertrag. An der Seite seiner Nationalmannschafts-Kollegen Lothar Matthäus und Andreas Brehme gewann Klinsmann mit dem italienischen Spitzenclub 1991 den Uefa-Cup.
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Nach Inter folgten die Jahre bei AS Monaco (1992-1994), Tottenham Hotspur (1994-1995), dem FC Bayern München (1995-1997, auf dem Bild mit dem Uefa-Cup) und ein halbjähriges Gastspiel bei Sampdoria Genua (1997). 1998 beendete Klinsmann seine Karriere in Tottenham, wobei er Hotspur mit vier Treffern im entscheidenden Ligaspiel noch den Klassenverbleib sicherte.
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In den letzten sechs Jahren seiner Club-Laufbahn stand er mit AS Monaco im Halbfinale der Champions League, wurde in Tottenham der Publikumsliebling und 1995 Englands Fußballer des Jahres. Beim FC Bayern München war er in beiden Spielzeiten bester Torschütze, gewann 1996 den Uefa-Pokal (15 Treffer in zwölf Partien) und feierte 1997 die deutsche Meisterschaft. Klinsmann bestritt insgesamt 221 Bundesliga-Spiele, in denen er 110 Tore erzielte.
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Im deutschen Nationaltrikot feierte Klinsmann 1990 den Weltmeistertitel (Bild), 1996 die Europameisterschaft, 1992 Platz zwei bei der EM und 1988 die Olympische Bronzemedaille. Bei der WM 1990 in Italien lieferte er beim Achtelfinal-Sieg gegen die Niederlande sein für viele bestes Spiel im Nationaltrikot ab. Nachdem Sturmpartner Rudi Völler des Platzes verwiesen worden war, beschäftigte er die niederländische Abwehr nahezu alleine und erzielte auch den 1:0-Führungstreffer.
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1998 bestritt Klinsmann sein letztes Spiel für die deutsche Nationalmannschaft - bei der WM in Frankreich gegen Kroatien. Der Stürmer absolvierte 108 Spiele für Deutschland und erzielte 47 Tore, was ihm gemeinsam mit Rudi Völler Platz vier in der ewigen Torschützenliste des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) einbrachte. Nachdem ihm der DFB ein offizielles Abschiedsspiel verweigert hatte, organisierte er es kurzerhand am 24. Mai 1999 in Stuttgart selber, wo ein All Star Team des VfB gegen eine Weltauswahl antrat. Es flossen auch Tränen.
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Mit dem Ende seiner Karriere siedelte Klinsmann in die USA um. Mit seiner Frau Debbie, geborenen Chin, die er 1995 geheiratet hatte, bewohnt er eine Villa am Strand von Huntington Beach in der Nähe von Los Angeles. Mit dem ehemaligen Model aus San José hat er die Kinder Leila und Jonathan. Jonathan Klinsmann (Bild/22) ist Fußball-Torhüter und steht seit der Saison 2019/2020 beim FC St. Gallen in der Schweiz unter Vertrag. Im Jahr 2000 bekam Jürgen Klinsmann seine Trainerlizenz, die er bei einem DFB-Sonderlehrgang für ehemalige Nationalspieler gemacht hatte. Zugleich war er Manager eines Sportmanagement-Unternehmens.
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Seine erste Cheftrainer-Stelle war gleich exponiert. Nachdem Rudi Völler nach einer enttäuschenden EM 2004 zurückgetreten war, bekam Klinsmann nach einigem Hin und Her den Posten. Zugleich wurden Oliver Bierhoff Sportdirektor und Joachim Löw Co-Trainer. Zwei Tage nach der Heim-WM 2006, die Deutschland als Dritter abschloss, erklärte Klinsmann, dass er seinen Vertrag nicht verlängert. Sein Nachfolger wurde Löw, Klinsmann erhielt später das Bundesverdienstkreuz.
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Am 1. Juli 2008 begann für Klinsmann ein wenig ruhmreiches Kapitel – als Trainer des FC Bayern München. Dort wollte er langfristige Reformen einleiten, musste nach dem Aus im Viertelfinale der Champions League und des DFB-Pokals sowie ohne Chancen auf den Meistertitel im April 2009 seinen Posten räumen.
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Am 29. Juli 2011 übernahm Klinsmann als Trainer die Nationalmannschaft der USA und verkündete, dass sich das Team künftig an der Spielweise europäischer Topteams orientieren solle. So berief er Spieler, die in Europa ihre fußballerische Ausbildung erhalten hatten, in das Nationalteam. 2013 gewann die USA den Concacaf Goldcup, Klinsmanns Vertrag wurde verlängert und er wurde zudem technischer Direktor des US-Verbandes. Bei der WM 2014 schied das Team im Achtelfinale aus. Am 21. November 2016 wurde Klinsmann beurlaubt, nachdem die WM-Qualifikation gescheitert war.
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2019 wird Jürgen Klinsmann als Nachfolger von Jens Lehmann neuer TV-Experte bei den Fußball-Übertragungen von RTL. Seinen ersten Einsatz absolviert der 55-Jährige am 20. März 2019 beim Freundschaftsspiel gegen Serbien in Wolfsburg.
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Gerne wäre Klinsmann im vergangenen Jahr beim VfB Stuttgart gelandet. Am Ende sagte er dem Verein ab, offenbar hatte er sich nicht wertgeschätzt genug gefühlt. Heute dürften viele beim VfB und im Umfeld tief durchatmen, dass der „Kelch Klinsmann“ an ihnen vorbei gegangen ist.
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Nun ist also auch das eher nicht so ruhmreiche Kapitel Hertha BSC beendet. Visionen vom „Big City Club“ und eine „Herzensangelegenheit“ sei der Hauptstadtclub – selten ist ein Trainer und Funktionär in der Bundesliga in solch kurezer Zeit so krachend gescheitert.