Zapfenstreich für Merkel Ein rote Rose und feuchte Augen zum Abschied
Ihre kurze Rede hält sie noch in ihrer gewohnt gleichbleibenden Tonlage, doch als das Stabsmusikkorps zu spielen beginnt, sieht man der Noch-Kanzlerin Angela Merkel die Bewegung an. Nach 16 Jahren wird sie von der versammelten Staatsspitze mit einem großen Zapfenstreich verabschiedet.
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Angela Merkel mit General Eberhard Zorn und Noch-Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer.
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2. November 2005: Angela Merkel ist zur Bundeskanzlerin gewählt – bei 397 Stimmen für sie, 202 Gegenstimmen und zwölf Enthaltungen. Hier legt sie vor dem damaligen Bundestagspräsidenten Norbert Lammert ihren Amtseid ab . Auch der frühere Bundeskanzler Gerhard Schröder gratuliert – nachdem er direkt nach der Wahl noch getönt hatte: „Glauben Sie im Ernst, dass meine Partei auf ein Gesprächsangebot von Frau Merkel bei dieser Sachlage eingeht, indem sie sagt, sie will Bundeskanzlerin werden?“ Merkel führt eine schwarz-rote Koalition an. Einige Wochen später erklärt die Gesellschaft für deutsche Sprache „Bundeskanzlerin“ zum Wort des Jahres 2005.
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8. Juli 2006: Die Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland gilt als Sommermärchen: Für viele ist die Zeit ein Beweis dafür, dass auch die Menschen in Deutschland euphorisch feiern können. Auf den Tribünen der Stadien jubelt auch Angela Merkel immer wieder – für ihre Verhältnisse – ausgelassen. Das Finale der WM in Deutschland gewinnt dann zwar Italien. Doch die deutsche Fußball-Nationalmannschaft gilt vielen als „Sieger der Herzen“. Sie gewinnt mit 3:1 gegen Portugal immerhin das Spiel um Platz 3. Bei der Siegerehrung überreicht Angela Merkel den deutschen Fußballern die Medaillen. Deutschland habe das Motto der WM „Die Welt zu Gast bei Freunden“ mit Leben erfüllt.
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6. bis 8. Juni 2007: Beim G-7-Gipfel in Heiligendamm ist Angela Merkel Gastgeberin. Sie empfängt dort die mächtigen Regierungschefs der Welt – und lässt sich im Strandkorb neben Russlands Präsident Wladimir Putin und dem damaligen US-Präsidenten George W. Bush ablichten. Thema bei dem Gipfel ist unter anderem der Klimaschutz: Die G-8-Staaten einigen sich darauf, eine Halbierung der globalen CO2-Emissionen bis 2050 anzustreben.
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17. August 2007: Angela Merkel besucht zusammen mit dem damaligen Bundesumweltminister Sigmar Gabriel den Eqi Gletscher bei Ilulissat in Grönland. Hier werde der Klimawandel sichtbar, sagte Merkel im roten Anorak. Denn das grönländische Eis schmilzt schneller als das Eis anderswo, das war damals schon deutlich. Merkel galt als promovierte Physikerin und frühere Umweltministerin besonders interessiert am Thema Klimawandel. Bei dem Besuch in Grönland sagte sie: „Ich glaube, dass vor uns für die Bekämpfung des Klimawandels sehr entscheidende Jahre liegen.“ Im Dezember 2007 beschloss das Bundeskabinett, Deutschlands Emissionen bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 abzusenken.
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Oktober 2009: Angela Merkel ist als Bundeskanzlerin wiedergewählt, Bundestagspräsident Norbert Lammert nimmt ihr erneut den Amtseid ab. Für die kommenden vier Jahre führt Merkel dieses Mal eine schwarz-gelbe Bundesregierung an. Am 26. Oktober 2009 präsentieren Merkel, der damalige FDP-Chef Guido Westerwelle und CSU-Chef Horst Seehofer den Koalitionsvertrag.
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9. November 2009: Am früheren Grenzübergang Bornholmer Straße feiert Angela Merkel in Berlin 20 Jahre Mauerfall – mit Michail Gorbatschow (links) und dem früheren polnischen Gewerkschafter und Staatspräsidenten Lech Walesa (Mitte). Der Mauerfall sei eine der glücklichsten Stunden der deutschen und europäischen Geschichte und „einer der glücklichsten Momente meines Lebens“, sagte Merkel damals. Gleichzeitig forderte sie weitere Bemühungen um die Angleichung der Lebensverhältnisse in Ost- und Westdeutschland: Die deutsche Einheit sei „noch nicht vollendet“.
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12. März 2011: Noch im Jahr 2010 hatte die Bundesregierung eigentlich entschieden, die Laufzeiten der deutschen Atomkraftwerke zu verlängern. Einen Tag nach der Atomreaktorkatastrophe in Fukushima im Juni 2011 sagt Merkel dann in einer Regierungserklärung: „Fukushima hat meine Haltung zur Kernenergie verändert.“ Kurz darauf wurde der Ausstieg Deutschlands aus der Atomenergie bis zum Jahr 2022 beschlossen. Von vielen Menschen wurde das gefeiert. Doch es gab und gibt auch Kritik an der Entscheidung über den relativ raschen Ausstieg – einerseits wegen hoher Stromkosten in der Folge und andererseits wegen der ungeklärten Frage nach Endlagern für den Atommüll.
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7. Juni 2011: Angela Merkel bekommt die Freiheitsmedaille – die höchste zivile Auszeichnung des US-Präsidenten. Zum Abschluss ihres Besuches in den Staaten wird der Kanzlerin die „Presidential Medal of Freedom“ im Weißen Haus durch US-Präsident Barack Obama verliehen. Begründet wurde dies auch mit Merkels Streben nach Freiheit schon zu DDR-Zeiten – und mit ihrer Bereitschaft, Barrieren einzureißen. „Dr. Angela Merkel wurde zu einem Symbol des Triumphs der Freiheit, indem sie die erste Ostdeutsche ist, die als Bundeskanzlerin einem vereinten Deutschland dient“, so der US-Präsident. Auch als erste Frau an der Spitze der deutschen Regierung habe sie Geschichte geschrieben.
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18. Mai 2012: Das nächste Treffen der G-8-Staaten: Dieses Mal ist Barack Obama der Gastgeber, er empfängt Angela Merkel in Camp David mit einem Küsschen. Im Mittelpunkt der Gespräche stehen die Euro-Krise und Merkels Sparkurs, der in den USA heftig kritisiert wird. Auch in Frankreich setzt man unter dem neu gewählten Präsidenten François Hollande eher auf Wachstumspolitik. Auf einheitliche Maßnahmen, um die Wirtschaften zu stärken, kann man sich daher beim G-8-Gipfel nicht einigen. Fun Fact: Um das Champions-League-Finale zwischen Bayern München und Chelsea zu gucken, setzt sich Merkel während der Konferenz mit dem damaligen britischen Premier David Cameron im Nachbarzimmer vor den Fernseher.
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22. Juni 2012: Bei der Europameisterschaft in Polen zeigt sich Angela Merkel wieder einmal im Fußballfieber. Beim 1:0 gegen Griechenland im Viertelfinale jubelt sie auf der Ehrentribüne – neben dem damaligen DFB Präsidenten Wolfgang Niersbach und Bundesinnenminister Hans Peter Friedrich. Für die deutsche Nationalmannschaft war allerdings nach dem Halbfinale Schluss, Europameister wurde Spanien.
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4. Juni 2013: Viele Regionen in Deutschland werden von einem Hochwasser erfasst. Im Juni betrifft das vor allem die Regionen an der Elbe, die Rede ist daher auch von der Elbe-Flut. Kanzlerin Merkel besucht die betroffenen Gebiete. Hier ist sie in Greiz zu sehen, zusammen mit der damaligen thüringischen Ministerpräsidentin (links) und dem Bürgermeister der Stadt (rechts). Anders als Gerhard Schröder nach dem Elbhochwasser 2002 macht sie sich in Wanderschuhen ein Bild von der Lage – nicht in Gummistiefeln.
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19. Juni 2013: Barack Obama ist auf Besuch in Berlin – und gibt den Deutschen eine Wahlempfehlung: Er beschreibt Merkel nicht nur als eine „herausragende, verlässliche und berechenbare Kanzlerin“ und als „wunderbare Freundin“, sondern sagt auch: „Wählt Merkel, da wisst Ihr, was Ihr habt.“ Das Foto zeigt Merkel und Obama kurz vor dessen Rede vor dem Brandenburger Tor.
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September 2013: Die Merkel-Raute ist berühmt: Immer wieder legt die Bundeskanzlerin bei offiziellen Auftritten ihre Fingerspitzen aneinander. Sie selbst hat einmal erklärt, dass ihr das helfe, eine aufrechte Haltung zu wahren. Vor der Bundestagswahl 2013 nutzt die CDU die bekannte Haltung für den Wahlkampf: Hier ist ein Wahlplakate der CDU mit den Händen von Merkel an einer Berliner Gebäudefassade zu sehen.
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27. November 2013: Die Verhandlungen haben lange gedauert, nun steht der Koalitionsvertrag der neuen Regierung. Hier stellen ihn Sigmar Gabriel (SPD), Angela Merkel (CDU) und Horst Seehofer (CSU) vor. „Wir sind eine Große Koalition, um große Aufgaben für Deutschland zu meistern: solide Finanzen, soliden Wohlstand und soziale Sicherheit“, hat die Kanzlerin vor der Bundespressekonferenz gesagt. Sie habe das zentrale Wahlversprechen der CDU umsetzen können, Steuererhöhungen zu verhindern. Beim Mindestlohn gibt es einen Kompromiss.
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16. Juni 2014: Weltmeisterschaft in Brasilien: Das Foto von einem Besuch der Kanzlerin in der Kabine der Nationalmannschaft ist berühmt geworden – es zeigt Angela Merkel und die Fußballer nach dem Spiel gegen Polen in der Vorrunde der WM. Im Juli dann wurde die deutsche Nationalmannschaft in Brasilien Fußball-Weltmeister.
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7. Juni 2015: Angela Merkel begrüßt die Staats- und Regierungschefs der G7 auf Schloss Elmau in Bayern: Hier findet in diesem Jahr der Gipfel statt, denn die Bundeskanzlerin beziehungsweise Deutschland haben im Jahr 2015 die G-7-Präsidentschaft inne. Wie jedes Mal geht es dabei um die Weltwirtschaft, um Außen-, Sicherheits- und Entwicklungspolitik. Im Fokus stehen dieses Mal aber auch die Klimapolitik und die anstehende UN-Konferenz zum internationalen Klimaschutz.
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8. Juni 2015: Dieses Bild ging nach der G7-Konferenz in Elmau um die Welt: Merkel spricht mit US-Präsident Obama, während der entspannt auf einer Bank sitzt – mit Blick auf die Wettersteinspitze.
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31. August 2015: In Deutschland wird über die Aufnahme von Geflüchteten diskutiert. Bei einer Bundespressekonferenz in Berlin sagt Angela Merkel etwas, was später immer und immer wieder aufgegriffen wird: „Deutschland ist ein starkes Land. Das Motiv, mit dem wir an diese Dinge herangehen, muss sein: Wir haben so vieles geschafft – wir schaffen das!“ Hintergrund ist, dass der Bürgerkrieg in Syrien 2015 besonders heftig ist, auch aus anderen Krisengebieten fliehen viele Menschen in Richtung Europa.
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Dezember 2015: Das US-Magazine „Time“ kürt Angela Merkel zur Person des Jahres. Die deutsche Bundeskanzlerin verlange mehr von ihrem Land, als die meisten Politiker wagen würden. Sie stelle sich der Tyrannei entgegen und gebe moralische Führung in einer Welt, in der es daran mangele – so lautete damals die Begründung der Chefredakteurin. Als „Kanzlerin der freien Welt“ wurde Angela Merkel sogar bezeichnet. Das Bild auf dem „Time“-Cover stammt von dem nordirischen Künstler Colin Davidson.
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26. Juni 2017: Im Rahmen der Gesprächsreihe „Brigitte live“ wird Bundeskanzlerin Angela Merkel im Berliner Gorki-Theater von Journalistin Meike Dinklage (l.) und Brigitte-Chefredakteurin Brigitte Huber zur Bundestagswahl interviewt. Das Gespräch sorgt für Aufregung, weil Merkel darin vom „Nein“ der Union zur Ehe für alle abrückt. Sie selbst sei eigentlich gar nicht gegen gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften, sagt sie damals. Sie wünsche sich eine Diskussion, die „eher in Richtung einer Gewissensentscheidung geht“. Damit hat sie im Prinzip die Abstimmung zur „Ehe für alle“ freigegeben: Am 30. Juni 2017 verabschiedet der Bundestag den Gesetzentwurf.
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12. März 2018: Dieses Mal dauert es noch länger als vier Jahre zuvor, bis ein neuer Koalitionsvertrag steht. Neben Merkel und Seehofer ist dieses Mal der SPD-Vorsitzende Olaf Scholz bei der Präsentation dabei. Innerhalb seiner Partei hatte es große Debatten und Vorbehalte gegen eine Neuauflage der GroKo gegeben. Regieren sei für die SPD aber nie Selbstzweck gewesen, sagt Scholz. Auch Merkel gibt sich optimistisch: Die große Koalition wolle das Wohlstandsversprechen in Zeiten der Globalisierung und Digitalisierung erneuern. „Der Wohlstand unseres Landes muss bei allen Menschen ankommen“, so Merkel.
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7. Dezember 2018: Ende des Jahres 2018 leitet Angela Merkel das Ende ihrer politischen Ära ein. Die Bundesregierung ist unbeliebt, bei der Landtagswahl in Hessen hat die CDU ein Debakel erlitten – und Merkel erklärt, dass sie den CDU-Vorsitz abgeben, aber bis 2021 Kanzlerin bleiben will. Zur neuen Parteivorsitzenden wird am 7. Dezember die bisherige CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer gewählt. In einer Stichwahl setzt sie sich gegen den früheren Unionsfraktionschef Friedrich Merz durch.
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18. März 2020: Für Merkel ist das eher ein ungewöhnliches Format: In einer abendlichen Fernsehansprache appelliert sie für Verantwortung in der Corona-Krise. Seit dem Zweiten Weltkrieg habe es keine Herausforderung an Deutschland mehr gegeben, bei der es so sehr auf gemeinsames, solidarisches Handeln ankomme. Sie sagt: „Es ist ernst. Nehmen Sie es auch ernst.“ Für die Rede erhält Merkel die Auszeichnung „Rede des Jahres“ vom Seminar für Allgemeine Rhetorik der Universität Tübingen. Der Bundeskanzlerin sei eine historische Rede gelungen, die für die Bewältigung der ersten Coronawelle von zentraler Bedeutung gewesen sei, so das Urteil der Jury.
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15. Juli 2021: Sie hat bereits zahlreiche Ehrendoktorwürden von renommierten Universitäten. Im Juli diesen Jahres verlieh die Johns-Hopkins-Universität in den USA der Bundeskanzlerin eine weitere. Merkel wurde als „globale Führungspersönlichkeit von beispielloser Entschlossenheit und Integrität“ gewürdigt, sie sei „ein Leuchtfeuer für die Welt in Krisenzeiten, von der großen Rezession bis zur Covid-19-Pandemie“ gewesen. Zur Verleihung bekam sie eine traditionelle Schärpe und einen Talar.
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18. Juli 2021: Nach der Hochwasserkatastrophe in Westdeutschland mit mehr als 170 Toten besucht die Bundeskanzlerin das stark betroffene Ahrtal – gemeinsam mit der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD, rechts neben Merkel). Die Kanzlerin nennt den Eindruck vor Ort, im verwüsteten Dorf Schuld, „surreale, fast gespenstisch“ – und betont, dass die Bundesregierung an der Seite der Betroffenen stehe. „Wir werden uns dieser Naturgewalt entgegenstemmen – kurzfristig, eben auch mittel- und langfristig durch eine Politik, die die Natur und das Klima mehr in Betracht ziehet, als wir das in den letzten Jahren gemacht haben.“
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23. September 2021: Dieses Bild ging durch die Medien: Die sonst so nüchterne Bundeskanzlerin einmal ganz offen und ausgelassen. Kurz vor der Bundestagswahl besuchte Angela Merkel ihren Wahlkreis in Mecklenburg-Vorpommern – und stattete bei der Gelegenheit auch dem Vogelpark Marlow einen Besuch ab. Als sie die Lori-Papageien und Wellensittiche fütterte, wurde sie gebissen.
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01. November 2021: Merkel als Klimakanzlerin – diese Hoffnung setzten viele zu Beginn ihrer Amtszeit in sie. Ihre umweltpolitische Bilanz allerdings gilt nach 16 Jahren als eher durchwachsen. Als geschäftsführende Bundeskanzlerin sprach sie im November bei der Weltklimakonferenz in Glasgow – und wies noch einmal auf die Dringlichkeit zu mehr Klimaschutz hin. „Wir werden mit staatlichen Aktivitäten allein nicht vorankommen“, sagte Merkel. Vielmehr sei eine umfassende Transformation des Lebens und des Wirtschaftens erforderlich. Sie sprach von einer „Dekade des Handelns“ und davon, dass die Staatengemeinschaft noch nicht da sei, „wo wir hinmüssen“.
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04. November 2021: Das Jahr 2021 war für Merkel auch ein Jahr der Abschiedsbesuche und der letzten Male. Beim Abschiedsbesuch in Frankreich wurde sie mit dem „Großkreuz der Ehren-Legion“ ausgezeichnet – dem höchsten Orden Frankreichs. „In all den Jahren hast Du Europa in den Krisen zusammengehalten“, sagte der französische Präsident Emmanuel Macron.
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24. November 2021: Bei der Bundestagswahl am 26. September 2021 wurde die SPD die stärkste Kraft. Nach den Koalitionsverhandlungen zwischen SPD, Grünen und FDP sind die letzten Tage der geschäftsführenden schwarz-roten Bundesregierung gezählt. Bei der wohl letzten Kabinettssitzung überreicht der designierte Kanzler Olaf Scholz Merkel einen Blumenstrauß. Von ihrem Kabinett bekam die scheidende Bundeskanzlerin ein Bäumchen mit dem Namen „Cornus controversa ‚Carpe Diem’“ (Nutze den Tag) als Abschiedsgeschenk.
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Wie Angela Merkel ihre Zeit im Ruhestand nutzen wird, hat sie bisher nur angedeutet. Sie werde viel lesen und schlafen, sagte sie vor kurzem in einem Interview. In all den Jahren hatte die Bundeskanzlerin wohl nur wenig Zeit für Freizeit. Es gibt einige Bilder von ihr und ihrem Mann Joachim Sauer beim Wandern. Bekannt ist auch die Vorliebe für Kultur: Merkel und Sauer waren regelmäßig zu Gast bei den Richard-Wagner-Festspielen in Bayreuth. Und sonst? Merkel kocht gerne Kartoffelsuppe und backt Pflaumenkuchen. Immerhin wird sie Altersbezüge von rund 15 000 Euro monatlich bekommen, außerdem hat sie weiterhin Anspruch auf einen Dienstwagen mit Fahrern und auf ein Büro mit Personal im Bundestag.