Zölle, Kosten, Bürokratie „Es muss ein großer Ruck durch das Land gehen“ – Leser über StZ-Diskussion
Die deutsche Wirtschaft schwächelt. Eine Podiumsdiskussion der Stuttgarter Zeitung hat sich nun damit befasst, wie der Wachstumsschwäche begegnet werden kann. Das sagen die Leserinnen und Leser zur Veranstaltung.
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Vor rund 250 Zuhörern diskutierten die Podiumsteilnehmer in der Rotunde der L-Bank.

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Peter Meyer, 63, Diplom-Ingenieur aus Stuttgart, fand es wichtig, dass bei der Podiumsdiskussion Menschen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zusammengebracht wurden. Insbesondere haben „die Herren aus der Praxis viele wichtige Beiträge geliefert“. Meyer geht hoffnungsvoll aus der Veranstaltung, denn er habe gesehen, dass „es wirklich vorangehen kann, wenn alle positiv denken“. Es sei nun Aufgabe der Politik, diese Haltung in der Bevölkerung zu verbreiten.

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Rebecca Simons, 30-jährige Personalreferentin aus Herrenberg, hat die Mischung aus individuellen Perspektiven in der Diskussion gefallen – von Unternehmern bis hin zur Wirtschaftsministerin. „Gerade der Herr Lapp und der Herr Jenner haben einige Punkte angesprochen, über die man zunächst vielleicht eher negativ denken würde, die aber auch positiv gesehen werden können.“ Sie denke dabei etwa an die Zollpolitik von Donald Trump. Simons erklärt: „Die europäische Wirtschaft arbeitet deshalb wieder mehr zusammen. Man merkt nun, dass man viel stärker eigenverantwortlich vorgehen und unabhängiger werden muss.“

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„Wir haben kein Erkenntnisproblem, wir haben ein Umsetzungsproblem“, findet Gunther Grüger, 71, Pensionär aus Remshalden. Er sieht die Ursache in der heutigen Individualgesellschaft: Der Einzelne müsse sich wieder mehr zurücknehmen. Die Erfahrung habe aber gezeigt, dass die Menschen Veränderungen nicht freiwillig mitmachen würden: „Man kann nicht knallharte Politik gegen die Bevölkerung machen, auch wenn sie uns weiterbringen würde“, sagt Grüger und denkt dabei an Gerhard Schröder, der „sehr viel geleistet“ habe, von den Menschen bei der Wahl aber abgestraft worden sei.

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Das Urteil von Irmgard Simons fällt gemischt aus. Einerseits zeigt sich die Beamtin aus Böblingen positiv überrascht davon, wie offen über den Ernst der Lage gesprochen wurde. „Bei uns läuft gerade einiges schief“, stellt die 64-jährige klar. Zu häufig werde sich auf den Staat verlassen. Das Thema Bildung kam nach Meinung von Simons aber etwas zu kurz. „Wir haben mittlerweile eine hohe Zahl an Schülern, die noch nicht mal einen Hauptschulabschluss schaffen.“ Sie stelle sich deshalb die Frage, wie man abgehängte Jugendliche in die Wirtschaft integrieren könne. „Da würde ich mir auch seitens der Firmen etwas mehr Wachsamkeit wünschen.“

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„Es hat sich auf alle Fälle gelohnt“, sagt Norbert Schikora, 65, Rentner aus Stuttgart-Möhringen. Er fand es gut, dass die Unternehmer gleich zu Beginn die Probleme im Land klar angesprochen haben. „Uns ist allen bewusst, dass ein großer Ruck durch das Land gehen muss“, meint Schikora. Gerade beim Thema Bildung sieht er dringenden Handlungsbedarf, denn sie sei „unser einziger Rohstoff“. Nun sei es auch an den Bürgern, Eigeninitiative zu ergreifen.

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David Hug, 25, Banker aus Stuttgart, fand die Argumente der Diskussionsteilnehmer überzeugend – vor allem den Hinweis von Matthias Lapp, dass es nichts bringe, immer nur mit dem Finger auf andere zu zeigen. Hug sieht die aktuellen Herausforderungen auch als „Chance für uns als Land“. Er gehe „eher positiv“ gestimmt aus der Veranstaltung, da auch viele Lösungswege aufgezeigt worden seien.

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Martina Lacour aus Kirchberg lobt die aus ihrer Sicht „wachrüttelnde Podiumsdiskussion“. Sowohl der „Jungunternehmer“ Matthias Lapp als auch der „alte Hase“ Hartmut Jenner hätten positive Impulse gesetzt, mit Blick auf die Innovationskraft und die Wettbewerbsfähigkeit regionaler Unternehmen. Eindruck hinterlassen hat bei der 64-jährigen Anzeigenleiterin Lacour auch die Professorin Hanna Hottenrott. „Sie hat überzeugend argumentiert, warum man KI in seine Entscheidungen einbinden und keine Angst davor haben sollte.“ Ihr Fazit zum Abend: „Der Standort Deutschland ist nach wie vor attraktiv – aber wir müssen natürlich auch etwas tun für unsere Attraktivität.“

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Patrick Walz, 27, aus Stuttgart, geht – trotz der derzeitigen Problemlage – mit einem positiven Gefühl aus der Veranstaltung. Der Trainee im Bankenwesen erwähnt lobend, dass gegen Ende der Diskussion konkrete Lösungen zur Sprache gekommen seien. Einen Aspekt sieht Walz dabei als besonders relevant an: „Mir hat gefallen, dass relativ viel über das Thema KI gesprochen wurde, gerade auch aus Unternehmensperspektive. Das ist für mich ein persönliches Interessensfeld.“