Spendenaktion Hilfe für den Nachbarn 1,4 Millionen Euro für Menschen in Not

Die StZ-Weihnachtsaktion „Hilfe für den Nachbarn“ hat bis Heilig Abend stolze fast 1,4 Millionen Euro für Menschen in Not erbracht: der Dank geht an alle Spenderinnen und Spender.
Stuttgart - Um es gleich vorweg zu sagen: es ist ein dickes und herzliches Dankeschön fällig an alle Spenderinnen und Spender, die in diesem Jahr die Weihnachtsaktion der „Stuttgarter Zeitung“ unterstützt haben. Sage und schreibe 1.369.656,62 Euro sind bis Heilig Abend auf dem Konto unseres Benefizvereins „Hilfe für den Nachbarn“ eingegangen – soviel wie nie zuvor zu diesem Zeitpunkt in der fast 50 Jahre währenden Geschichte der Initiative. Und sicher ist, dass sich die Summe sogar noch erhöhen wird; denn das Konto bleibt auch nach Weihnachten geöffnet. Teilweise ist das Geld auch schon wieder ausbezahlt an Bedürftige in der Stadt und der Region Stuttgart – eine oft unverhoffte Bescherung.
Wer sich in diesen Tagen in die Zentren der großen wie kleinen Städte in der Region gewagt hat, ist erfasst worden von einem unglaublichen vorweihnachtlichen Trubel. Zauberhafter Glitzer war allüberall, und fast rauschhaft ist die Stimmung in den Fußgängerzonen, in den Läden und auf den Weihnachtsmärkten gewesen. Auch wenn die politische Weltlage angesichts fragwürdiger Staatenführer fragil und die wirtschaftliche Perspektive in einem vom Automobil abhängigen Ballungsraum wie Stuttgart etwas unsicher zu sein scheint – die Kauflaune hat das kaum getrübt. Es gibt wenige Gegenden, wo so viele Menschen derart im Wohlstand leben wie am Mittleren Neckar.
Pro Jahr 1600 Anträge auf Unterstützung
Solche Beobachtungen und Einschätzungen stehen in einem seltsamen Kontrast zu den Erfahrungen, die wir Mitarbeiter des gemeinnützigen StZ-Vereins „Hilfe für den Nachbarn“ machen. In den pro Jahr 1500, 1600, 1700 Anträgen, in denen die karitativen Organisationen in der Stadt und der Region Stuttgart für ihre Klienten um Unterstützung bitten, wird deutlich, dass es unterhalb der leuchtenden Oberfläche bisweilen ganz anders aussieht. Vor allem Alleinerziehende stoßen finanziell rasch an die Grenzen – etwa wenn die Waschmaschine kaputt gegangen ist, bei den Kindern ein Schullandheimaufenthalt ansteht oder Therapiekosten anfallen, die die Krankenkasse nicht bezahlt. Aber auch alte Menschen mit kärglicher Rente finden sich in der Statistik, die wir über die „Fälle“ führen, überdurchschnittlich häufig. Gerade die Senioren leben vielfach in versteckter, verschämter Armut und kaschieren ihre Not im Alltag so gut es geht. Und immer wieder zeigt sich: auch wer in vermeintlich guten Verhältnissen lebt, kann durch Jobverlust, schwere Krankheit oder Scheidung aus der Bahn geraten.
50 Schicksale nachgezeichnet
In den vergangenen gut vier Wochen hat unsere Geschäftsführerin Sybille Neth fast 50 solcher Schicksale beschrieben. Das Schöne im Unschönen wiederum ist, dass Sie, liebe Leserinnen und Leser, sich offenbar haben berühren lassen davon. Nur so ist zu erklären, dass wir von „Hilfe für den Nachbarn“ auch in diesem Jahr wieder an Heilig Abend eine stolze Bilanz ziehen können. Fast 1,4 Millionen auf der Haben-Seite, nachdem das Konto im September/Oktober praktisch auf null war – das kann sich mehr als nur sehen lassen. Eine stattliche Erbschaft ist eingegangen, viele Unternehmen wie der Thieme-Verlag, BW-Bank und Landesbank, Daimler, Breuninger und EnBW, Klett, der Deutsche Apotheker Verlag, Toto-Lotto und die LBBW Asset Management GmbH sind unter den Gebern, aber auch Stiftungen wie die Helene-Pfleiderer-Stiftung.
Vor allem sind es jedoch an die 10 000 Einzelspenden von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, die den absoluten Löwenanteil unserer Einnahmen ausmachen. Und so kann die StZ-Weihnachtsaktion auch diesmal wieder ihrem Auftrag gerecht werden, möglichst vielen Familien, Kindern, Männern und Frauen jeden Alters ein Lichtblick zu sein in dunklen Stunden. Ist am Ende des Geschäftsjahres noch Geld auf dem Konto, fördern wir Projekte wie etwa die Initiative „Frühstück für Kinder“ oder das Kinder-Hospiz in Stuttgart. Wie seit dem Start von „Hilfe für den Nachbarn“ üblich, können wir jeden Cent für den guten Zweck verwenden, weil alle unsere Kosten weiterhin von der „Stuttgarter Zeitung“ getragen werden.
Ja, es ist erfreulich zu erleben, dass in dieser Gesellschaft eine große Bereitschaft besteht zu teilen. Diese Großherzigkeit berührt wiederum uns von „Hilfe für den Nachbarn“ immer wieder aufs Neue, wie unsere Assistentin Gerda Müller, die gute Seele der Aktion, gerne betont.
In diesem Sinne nochmals herzlichen Dank – und Ihnen allen frohe Weihnachten und alles, alles Gute im neuen Jahr.
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