Im Abstiegskampf gewinnt Köln drei wichtige Punkte gegen einen direkten Konkurrenten. Bielefeld rutscht hingegen in der Tabelle nach unten.

Köln - Trainer Markus Gisdol klatschte am Spielfeldrand in die Hände, die FC-Spieler liefen auf Matchwinner Marius Wolf zu und schlossen ihn in die Arme: Der erste Heimsieg seit fast einem Jahr hat beim Fußball-Bundesligisten 1. FC Köln für große Erleichterung gesorgt. Beim 3:1 (2:0) im Keller-Duell gegen Aufsteiger Arminia Bielefeld erzielte der 25 Jahre alte Wolf die ersten beiden Treffer (9./28.). Elvis Rexhbecaj erhöhte (62.) später, Joker Sergio Cordova (73.) konnte nur noch verkürzen.

 

„Wir haben zum richtigen Zeitpunkt die Tore gemacht“, kommentierte Köln-Manager Horst Heldt beim Pay-TV-Sender Sky. „Wir haben uns Chancen erspielt und sie dieses Mal gemacht. Am Ende war es ein verdienter Sieg.“ Grinsend sagte der zu den Treffern von Wolf: „Wurde auch mal Zeit...“

Die Kölner gaben damit Relegationsplatz 16 an die Ostwestfalen ab und verbesserten sich vor Hertha BSC auf Rang 14. Die Bielefelder haben aber noch sieben Punkte Vorsprung auf Mainz auf dem ersten Abstiegsplatz.

Bis Sonntag war der FC seit dem 29. Februar 2020 (3:0 gegen Schalke) in 14 Heimspielen ohne Sieg geblieben. „Was die Kölner in der ersten Halbzeit gespielt haben, war nicht deutlich besser, aber konsequenter“, sagte Arminia-Stürmer Fabian Klos. Sein Team sei „mit einfachsten Mitteln abgekocht“ worden.

Das von manchen befürchtete 0:0 im Duell von zwei der drei schwächsten Offensiven der Liga hatte sich schon nach acht Minuten und der ersten Tor-Aktion erledigt. Der Kopfball von Kölns Ellyes Skhiri nach Flanke von Ondrej Duda war der erste Torschuss, Stefan Ortega wehrte ihn mit den Fingerspitzen ab - doch Wolf drückte den Abpraller über die Linie.

Köln nutzt auch seine zweite Chance eiskalt

Das tat der umkämpften Partie gut, doch im Spiel mit dem Ball waren die Schwächen beider Teams offensichtlich. Auch die erste Bielefelder Chance resultierte aus einem Standard, als der für Sergio Cordova ins Team gerückte Sven Schipplock nach Freistoß von Ritsu Doan völlig freistehend zum Kopfball kam und Timo Horn mit einer Faust glänzend parierte (22.).

Köln nutzte dagegen auch seine zweite Chance eiskalt. Und wieder war es Wolf, der zuvor vor 498 Tagen getroffen hatte, am 21. September 2019 für Hertha BSC gegen Paderborn. Nach einer Flanke von Ismail Jakobs köpfte Joakim Nilsson den Ball weg - und Wolf verwertete von der Strafraumgrenze auch die zweite Chance.

Direkt nach der Pause bejubelte die Arminia den vermeintlichen Anschlusstreffer, doch vor dem Schuss von Doan war Fabian Klos der Ball an die Hand gesprungen (52.). Bielefeld-Coach Uwe Neuhaus brachte nach einer knappen Stunde mit Cebio Soukou und Sergio Cordova zwei frische Offensiv-Kräfte, doch 36 Sekunden später fiel das 3:0, und die Partie war entschieden. Mehr als der Cordova-Treffer nach Klos-Vorlage gelang der Arminia nicht mehr viel - Cebio Soukou traf kurz vor Schluss lediglich den Pfosten (89.).

Ex-Nationalspieler Max Meyer kam fünf Tage nach seiner Verpflichtung nur zu einem kurzen Bundesliga-Comeback bei den Kölnern und wurde in der 90. Minute eingewechselt. Der zweite unter der Woche verpflichtete Neuzugang, Emmanuel Dennis vom FC Brügge, stand gleich in der Startelf und gab ein durchwachsenes Debüt. Bielefelds am Sonntag verpflichteter Japaner Masaya Okugawa von Red Bull Salzburg stand noch nicht im Kader.