1. Hockey-Regionalliga SV Böblingen gelingt etwas, das die wenigsten erwartet hätten

Mathew Marsh und die SV Böblingen haben eine faustdicke Überraschung geschafft: Fast wäre diese sogar noch größer ausgefallen. Foto: Eibner/Christiana Kunz

Eigentlich galt die Niederlage der SV Böblingen beim klaren Tabellenführer der 1. Hockey-Regionalliga als beschlossene Sache. Doch der Tabellenletzte wuchs über sich hinaus.

Gleiches Resultat, aber völlig unterschiedliche Reaktionen darauf. Fühlte sich die SV Böblingen zuletzt beim 2:2 gegen den TSV Schott Mainz wie der Verlierer, so durfte sie das 2:2 bei der HG Nürnberg als großen Erfolg verbuchen. Schließlich hatte das Schlusslicht beim Spitzenreiter der 1. Hockey-Regionalliga einen völlig unerwarteten Zähler mitgenommen.

 

Mit der allerletzten Aktion hätte sich Shohanur Sobuj vollends zum Helden machen können. Zwei Sekunden vor Ablauf der Zeit feuerte er nach einer weiteren Strafecke einen präzisen Schlenzball Richtung gegnerisches Gehäuse. Der hätte auch diesmal sein Ziel gefunden, wenn nicht der Keeper im letzten Moment das Geschoss im Hechtsprung um den Pfosten gelenkt hätte.

„Das wäre der Clou gewesen, damit zu gewinnen“, meinte Teammanager Giuseppe Ciafardini. Doch für Enttäuschung waren weder Kraft noch Anlass vorhanden. „Wir waren einfach froh, hier einen Punkt geholt zu haben“, beschrieb Ciafardini die Gefühlslage seiner Spieler, die nach dem Schlusspfiff ausgepumpt zu Boden gegangen waren.

Die Hitzeschlacht bei 36 Grad hatte alle Kräfte gekostet. Dazu kam, sich gegen die zu erwartende spielerische Überlegenheit des Gastgebers mit viel Lauf- und Defensivarbeit zur Wehr setzen zu müssen. „Das ist uns insofern gelungen, dass die HGN aus dem Spiel heraus kaum zu Chancen kam“, lobte Ciafardini. Bauchschmerzen bereiteten der Truppe von Interimscoach Gerd Rach allerdings die vielen Strafecken der Kontrahenten. Ein Dutzend mal kam es zu der gefährlichen Standardsituation. Auch wenn nach technischen Problemen nicht alle wirklich aufs SVB-Tor kamen, so hätte das normalerweise für mehr als lediglich zwei Einschläge gereicht. Ein Schlussmann in Topform verhinderte eine höhere Quote. „Felix Lampert war einfach bockstark“, zog Mitspieler Jona Meyer den Hut.

Nach torloser erster Halbzeit bahnte sich eine Überraschung an, als Böblingen nach erfolgreichen Kontern erste Strafecken erhielt, die durch Sobuj zwei Mal (34./38.) verwandelt wurden. Diese 2:0-Führung konnte der Außenseiter allerdings nur kurz halten. „In dieser Phase haben wir uns leider zu unclever angestellt“, spielte Ciafardini auf Ballverluste und Zeitstrafen an. Die Unterzahl trug dazu bei, dass Nürnberg mit einem Doppelschlag bald auf 2:2 (44.) gestellt hatte. Doch zum erwarteten Sieg kamen die Franken nicht mehr.

SV Böblingen: Lampert, C. Müller, Babu, Panagis, von der Mülbe, Marsh, Wilke, Ortner, Sobuj, Ciafardini, Huber, Ostermeier, Kranz, Meyer, Gaiser, Hasan, Ancheta, Herrmann.

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