Einen herben Schlag ins Kontor musste die SV Böblingen in der 1. Hockey-Regionalliga einstecken. Beim ASV München setzte es nicht nur die sechste Niederlage im sechsten Saisonspiel, sondern es gab mit 1:12 sogar ein echtes Debakel. War der Aufsteiger vor der Halbzeitpause mehrfach an einer Führung dran, brachen nach dem Wiederanpfiff alle Dämme.
Bei einer Großchance ließ Stürmer Frederick Maack das mögliche Erfolgserlebnis für seine Farben liegen, im Gegenzug trafen die Gastgeber. Zu Beginn des zweiten Viertels gelang dann Kapitän Claudius Müller per Strafecke der verdiente Ausgleich. Gleich in der Folgeminute hätte der nächste Standard fast zum zweiten eigenen Tor geführt, aber der von Müller geschlenzte Ball klatschte lediglich gegen den Pfosten des Gehäuses. Und wieder kam die Quittung in Form eines Einschlags hinten. Mit einem 2:1 für die Bayern ging es in die Kabine. Und nichts deutete darauf hin, dass am Ende ein unwirklich erscheinendes Resultat auf der Anzeigetafel stehen würde. „Erste Hälfte top, zweite übel“, fasste Teammanager Giuseppe Ciafardini den kolossalen Unterschied des Gesamtauftritts zusammen. Der dritte Abschnitt begann denkbar ungünstig. Schon nach vier Zeigerumdrehungen hatten sich die Platzherren auf 4:1 abgesetzt. Als dann David Scheufele eine Zeitstrafe aufgebrummt bekam, nutzte der Gegner seine Überzahl eiskalt mit drei schnellen Erfolgserlebnissen zum 7:1 aus.
Die vielen Gegentreffer hatten Wirkung bei der SVB hinterlassen. An einen ersten Punktgewinn war in der letzten Viertelstunde natürlich nicht mehr zu denken. Aber man schaffte es nicht einmal den Lauf der nicht nachlassenden Einheimischen zu bremsen, die das Ergebnis bis zum Abpfiff auf 12:1 nach oben schraubten. Das ist die höchste Böblinger Niederlage überhaupt in einem Punktspiel im Freien.
„Spätestens nach dem Drei-Tore-Rückstand gingen bei uns die Köpfe runter, wir hatten schnelle Ballverluste und haben uns mit den Schiedsrichtern statt mit dem Spiel beschäftigt. Letztlich war dann fast jeder Schuss drin“, beschrieb Ciafardini den Untergang, den es nun erst einmal zu verdauen gilt. Am Samstag steht das erste Heimspiel 2025 gegen den Hanauer THC an. „Die zweite Halbzeit vergessen und an die erste anknüpfen“, lautet der Ratschlag des Teammanagers.
SV Böblingen: Lampert, C. Müller, Marsh, Panagis, Wilke, Nonnenmann, Ortner, Schlichtig, Ciafardini, Scheufele, Kranz, Huber, von der Mülbe, Maack, Meyer, Gaiser, Stefani, Herrmann.