Auch ohne eine Niederlage zu kassieren, musste die SV Böblingen im Kampf um den Klassenerhalt in der 1. Hockey-Regionalliga Süd einen Rückschlag einstecken. Das 2:2 gegen den TSV Schott Mainz war zu wenig, um die Rote Laterne abzugeben.
Alleine im ersten Viertel boten sich drei, vier hochkarätige Möglichkeiten für den Führungstreffer. „Da hätten wir die Sache schon früh in unsere Richtung lenken können“, klagte Teammanager Giuseppe Ciafardini über fehlende Kaltschnäuzigkeit. Die Gäste erholten sich und hielten den Gegner weg vom eigenen Kasten. Weil aber auch die Abwehr der Gastgeber zunächst nichts zuließ und eine erste Strafecke schadlos überstand, ging es torlos in die Halbzeitpause.
Danach fand das Auswärtsteam besser rein und aus dem Spiel heraus die Lücke zum 0:1 (35.). Die Platzherren waren gefordert und zogen das Tempo an. Im Schlussabschnitt entwickelte sich ein regelrechtes Powerplay. Was lange nicht geklappt hatte, funktionierte nun innerhalb von 60 Sekunden gleich zweimal. Erst stand Rakibul Hasan nach einer schönen Kombination goldrichtig und markierte das 1:1 (53.), kurz danach hatte sich Keanu Ciafardini gut durchgedribbelt, fand Hasan als Abnehmer, und der Stürmer aus Bangladesch schoss das umjubelte 2:1 (54.).
Die SVB befand sich im Freudentaumel. Mit einem Doppelschlag war aus dem Rückstand eine Führung geworden. Aber die kalte Dusche folgte sogleich. Wiederum nur eine Minute später tauchte der TSV im Schusskreis auf, ein Verteidiger kam dem Mainzer Angreifer in die Quere, ohne ihn richtig zu foulen. Der Schiedsrichter zeigte dennoch auf den Siebenmeterpunkt – eine Entscheidung, die für Entsetzen sorgte. „Den muss man sicher nicht zwingend geben“, urteilte der frühere Böblinger Trainer Philip Richter als Augenzeuge am Feldrand. Es half aber nichts. Die Mainzer nutzten das vermeintliche Geschenk des Referees zum 2:2 (55.). Als wenig später die zweite Böblinger Strafecke vergeben wurde, war dies die letzte gute Gelegenheit, den für den Klassenerhalt fest eingeplanten Sieg einzufahren. Doch es blieb beim Unentschieden.
„Das ist schade, denn die Mannschaft hätte den Sieg verdient gehabt“, konnte Philip Richter nachvollziehen, warum die Tristesse groß war. Das Remis ist für das Schlusslicht zu wenig. Der Abstand aufs rettende Ufer ist nicht geringer geworden.
SV Böblingen: Graf, C. Müller, Babu, E. Müller, Panagis, Marsh, Shobuj, Wilke, von der Mülbe, Huber, Ciafardini, Scheufele, Maack, Meyer, Hasan, Ostermeier, Herrmann.