Die Horrorszenarien sind nicht eingetreten, die Bilanz der Datenschutzgrundverordnung fällt nach einem Jahr positiv aus, meint der Brüssel-Korrespondent Markus Grabitz. Dennoch gibt es Verbesserungsbedarf.

Korrespondenten: Markus Grabitz (mgr)

Brüssel - Was hat es nicht alles für Horror-Szenarien gegeben? Mit der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), dürften die Namen der Bewohner nicht mehr auf den Klingelschildern stehen. Unseriöse Anwälte würden eine Abmahnwelle lostreten. Vereine könnten keine Fotos von Festen mehr im Internet zeigen. Alles falsch, wie man heute weiß. Die Datenschutzgrundverordnung hat vielmehr dafür gesorgt, dass EU-weit die Verbraucher eine bessere Kontrolle über ihre Daten bekommen. Sie können sich wehren, wenn sie unerwünscht mit Werbemails bombardiert werden. Und die Möglichkeiten der Behörden, dies zu ahnden, sind gestiegen. Es sieht ganz danach aus, als dass die DSGVO eines dieser EU-Gesetzesvorhaben ist, auf das die Europäer richtig stolz sein können.