Robert Lewandowski hat Borussia Dortmund zum Auftakt der Champions-League-Saison vor einem Déjà Vu und einem Fehlstart bewahrt. Der Pole rettete dem deutschen Meister das verdiente 1:0 gegen Ajax Amsterdam.

Dortmund - Robert Lewandowski hat Borussia Dortmund zum Auftakt der neuen Champions-League-Saison vor einem Déjà Vu und einem Fehlstart bewahrt. Der Pole rettete dem deutschen Meister das verdiente 1:0 (0:0) am Dienstagabend gegen den niederländischen Rekordchampion Ajax Amsterdam mit dem goldenen Treffer in der 87. Minute. Vor 65 829 Zuschauern im Signal Iduna Park hatte Nationalspieler Mats Hummels zuvor sogar einen Elfmeter verschossen (58.). Nach den bitteren Lehrstunden im Vorjahr und dem schmerzhaften Vorrunden-Aus in Europas Eliteklasse kann das Team von Trainer Jürgen Klopp durch den Pflichtsieg nun beruhigter zur nächsten Aufgabe am 3. Oktober zum englischen Meister Manchester City reisen.

 

„Es war ein unglaubliches, sehr intensives Spiel. Wir haben das über 90 Minuten leidenschaftlich verteidigt, immer wieder Chancen kreiert“, sagte Klopp nach dem harten Stück Arbeit. „Wir entwickeln uns weiter. Dass wir heute 20 Tore schießen, damit hätte ich nicht gerecnet. Dieses eine hat gereicht und damit ist alles gut.“ Durch das 3:2 von Real Madrid über ManCity ist sein Team sogar Zweiter in der Gruppe D. „Robert hat mir das Ding gerettet“, kommentierte Hummels erleichtert. „Mit drei Punkten in die Champions League-Saison gestartet gibt uns sehr viel Selbstvertrauen für die kommenden Wochen“, meinte Marco Reus.

Klopp riskierte zum Auftakt der achten Champions-League-Teilnahme des BVB viel und brachte das offensive Zauberduo Reus und Mario Götze erstmals zusammen in der Startelf. Der deutsche Double-Gewinner begann auch sehr mutig und unternehmungslustig, aber die erste Chance hatten die Gäste. Nach einem Leichtsinnsfehler von Ilkay Gündogan im Mittelfeld leitete der Ex-Hoffenheimer Ryan Babel einen Konter ein. Der Däne Christian Eriksen lief allein auf Roman Weidenfeller zu - der BVB-Schlussmann musste in letzter Not retten (12.). Genau vor solchen Unkonzentriertheiten in der Defensive hatte Klopp gewarnt.

In den zweiten 45 Minuten begann der BVB ähnlich konfus

Der frühe Schreck diente als Warnung. Der BVB agierte fortan vorsichtiger und verhaltener, die Gäste machten sich langsam breit und versuchten das Tempo zu drosseln. Mit seiner Ballsicherheit nahm der 31-malige Champion dem Dortmunder Pressing die Wirkung. Es entwickelte sich eine ausgeglichene Partie auf technisch ansehnlichem Niveau mit extrem hoher Laufbereitschaft auf beiden Seiten.

Erst nach 31 Minuten kam der Tabellenfünfte der Fußball-Bundesliga zu seiner ersten gefährlichen Möglichkeit. Nach einem Klasse-Pass des bemühten, aber meist glücklosen Champions League-Debütanten Reus scheiterte Marcel Schmelzer aus kurzer Distanz an Kenneth Vermeer im Ajax-Kasten. Mehr Sicherheit kam dadurch allerdings nicht in die Aktionen des teilweise ratlosen BVB. Nur vier Minuten später brach erneut Chaos im Dortmunder Defensivverbund aus. Weidenfeller musste an der Strafraumgrenze gegen Derk Boerrigter Kopf und Kragen riskieren. Die Borussia konnte sich über das 0:0 zur Pause nicht beklagen.

In den zweiten 45 Minuten begann der BVB in der Abwehr ähnlich konfus. Babels abgefälschter Schuss segelte knapp vorbei (47.). Eine Minute später durfte Siem de Jong nach einer Ecke völlig ungehindert aus acht Metern volley draufhalten - Weidenfeller verhinderte Schlimmeres. Auch Babel durfte nur Sekunden später aus sieben Metern freistehend köpfen.

Die Dortmunder Bank tobte, und auf einmal ging ein Ruck durch die Mannschaft. Endlich setzte der BVB die junge Ajax-Truppe unter Druck. Mit einem Schlenzer aus aussichtsreicher Position halblinks vergab der alleingelassene Robert Lewandowski (49.) die bis dahin beste Gelegenheit. Nach einem Foul von Ricardo van Rhijn an Götze gab der italienische Schiedsrichter Paolo Tagliavento zurecht Elfmeter, aber Hummels konnte selbst diesen Hochkaräter nicht nutzen. Vermeer hatte keinerlei Probleme mit dem Schüsschen des Abwehrchefs. In der Liga seit 31 Spielen ungeschlagen, gab der Champions-League-Sieger von 1997 nicht auf und wurde durch Lewandowski schließlich für seine Bemühungen belohnt.