Der VfB Stuttgart kann doch noch gewinnen. Und dieses 1:0 gegen den selbst stark abstiegsbedrohten Hamburger SV war enorm wichtig. Nach dem ersten Dreier unter dem neuen Trainer Stevens und zuvor zehn sieglosen Partien herrscht bei den Schwaben wieder mehr Zuversicht.

Der VfB Stuttgart kann doch noch gewinnen. Und dieses 1:0 gegen den selbst stark abstiegsbedrohten Hamburger SV war enorm wichtig. Nach dem ersten Dreier unter dem neuen Trainer Stevens und zuvor zehn sieglosen Partien herrscht bei den Schwaben wieder mehr Zuversicht.

 

Stuttgart - Joker Alexandru Maxim hat die schwarze Serie des VfB Stuttgart beendet. Mit seinem Treffer bescherte der Rumäne den zuvor zehn Spiele sieglosen Schwaben den im Kampf um den Klassenerhalt enorm wichtigen 1:0 (0:0)-Erfolg gegen den Hamburger SV. „Uns ist eine extreme Last von den Schultern gefallen“, bekannte Verteidiger Daniel Schwaab erleichtert. Während der VfB nach dem ersten Dreier unter seinem neuen Trainer Huub Stevens am Samstag einen direkten Abstiegsrang wieder verlassen konnte, rutschten die Hanseaten auf den Relegationsplatz in der Fußball-Bundesliga ab.

Beide Mannschaften wirkten angesichts der großen Abstiegsgefahr extrem verunsichert. Sie agierten vor 55 000 Zuschauern in der Mercedes Benz-Arena erschreckend schwach und wie gelähmt. So gab es kaum Kombinationen auf beiden Seiten, selbst einfachste Pässe erreichten oft nicht den Nebenmann und häufig nur hilfloses Gestochere.

Stevens mit der Spielweise nicht zufrieden

„Es ist normal, dass eine Mannschaft, die so lange nicht mehr gewonnen hat, verunsichert ist“, warb Stevens um ein gewisses Verständnis. Aber auch der Niederländer räumte ein, dass er nur mit „den drei Punkten sehr zufrieden“ sei, nicht aber mit der Art und Weise, wie sie errungen wurden: „Es waren sehr gute Momente dabei, aber auch Momente, da war es Kreisklasse.“

Beim VfB war der in die Startelf gerückte Moritz Leitner als Spielmacher völlig überfordert, erhielt aber auch keine nennenswerte Unterstützung von seinen Teamkollegen. Zudem ging von Torjäger Vedad Ibisevic, der nach seiner fünf Spiele langen Rot-Sperre zurückkehrte, keinerlei Gefahr aus. Aber auch beim HSV konnten Kapitän Rafael van der Vaart und der zuletzt starke Hakan Calhanoglu nicht überzeugen.

Calhanoglu fiel nur durch seine Gelb-Rote Karte wegen wiederholten Foulspiels auf (53. Minute). Für Mirko Slomka war dieser Platzverweis eine Schlüsselszene. Bis zur Hinausstellung von Hakan haben wir das Spiel ganz gut im Griff gehabt“, urteilte der HSV-Coach. „Nun richten wir den Fokus auf Mittwoch, um gegen Freiburg Punkte zu erringen.“ In der Form dürfte das aber schwer werden.

Beide Mannschaften übertrafen sich oft an Harmlosigkeit. Die Stuttgarter hatten im ersten Durchgang eine einzige echte Chance. Der ansonsten wirkungslos bleibende Kapitän Christian Gentner verfehlte mit einem Kopfball nach Freistoß von Ibrahima Traoré jedoch knapp das Tor (17.). Auf der Gegenseite strich der wuchtige Distanzschuss von Milan Badelj ebenfalls nur um Zentimeter über die Latte (34.).

VfB vergibt zwei Riesenmöglichkeiten

Auch nach dem Seitenwechsel blieb das Niveau äußerst mäßig: Fehlpässe am laufenden Band, keine Torgefahr. Aber auch kämpferisch blieben die Akteure vieles schuldig. Der VfB konnte selbst seine zahlenmäßige Überlegenheit nach Calhanoglus Platzverweis nicht in einen Vorteil ummünzen. Einfallslos kickten die Stuttgarter ihren Stiefel herunter und stellten die Gäste lange vor keine großen Probleme.

Erst nach der Einwechslung von Maxim nach gut einer Stunde bekam das Spiel der Schwaben etwas mehr Struktur und Schwung. Folgerichtig erzielte der Rumäne auch das 1:0 (67.). Nach einem Fehler des deutschen Nationalspielers Heiko Westermann drängte Traoré in den Strafraum und passte scharf nach innen auf den frei stehenden Maxim.

Hamburg machte nun etwas mehr Druck. Innenverteidiger Johan Djourou verpasste nach einer Ecke mit seinem Kopfball jedoch deutlich das Tor (75.). Auf der Gegenseite vergaben Konstantin Rausch (88.) und Ibisevic (90.) zwei Riesenmöglichkeiten für den VfB zum 2:0.

So spielte der VfB:

Ulreich - Schwaab, Rüdiger, Niedermeier, Sakai - Gentner, Boka (64. Maxim) - Leitner, Traoré (90. Werner), Rausch (88. Cacau) - Ibisevic