Seit Januar haben im Esslinger Kreisimpfzentrum Zehntausende von Menschen eine Corona-Impfung bekommen. Am Dienstag waren die 100 000 voll – und ein junger Mann überrascht.

Esslingen - Leon Müller, ein 21-jähriger Student aus Oberesslingen, sah sich am Dienstagvormittag völlig unerwartet beglückwünscht: Er war in das Kreisimpfzentrum (KIZ) in der Esslinger Zeppelinstraße gekommen, um sich zum zweiten Mal gegen Covid-19 impfen zu lassen. „Das ist eine sehr gute Sache, dass man, anders als beim Arzt, einfach herkommen kann, ohne Termin, wann es zeitlich passt“, sagte Müller über das unkomplizierte Verfahren. Noch größer als seine Zufriedenheit war aber seine Überraschung, als Markus Müller, der ärztliche Leiter des vom Malteser Hilfsdienst betreuten KIZ, und die Schichtleiterin Uta Unterberger vor seiner Impfkabine auftauchten und ihm mit dem gelben Impfpass und den Zertifikaten auch einen Blumenstrauß überreichten.

 

Seit Januar sind Zehntausende von Menschen in der Zepplinstraße geimpft worden – und Leon Müller war der 100 000. Impfling. Zunächst sei er in Sachen Impfung etwas zögerlich gewesen, erzählte der 21-Jährige. „Aber die meisten meiner Freunde und Bekannten sind geimpft, und da dachte ich mir, so schlimm kann es dann auch nicht sein. Und ich habe keine Einschränkungen, wenn ich geimpft bin“, sagte er. Die Erstimpfung mit dem Vakzin von Biontech habe er gut vertragen, „und jetzt bin ich froh, dass ich auch die zweite Impfung habe. Es ist gut für mich und für die anderen, alles richtig gemacht“, stellte er zufrieden fest.

Ärztlicher Leiter: Schließung falsches Signal

Für Uta Unterberger und Markus Müller indes sind die angekündigte Schließung der Kreisimpfzentren und der Stopp für den Impfbus „ein falsches Signal der Politik“. Baden-Württemberg und auch Deutschland insgesamt hinkten bei der Impfquote weit hinterher, Herbst und Winter stünden vor der Tür, und eine weitere Infektionswelle dürfe nicht riskiert werden. „Jetzt, wo viele Ältere ihre dritte Impfung bekommen können und sowohl bei den jungen Erwachsenen als auch in der Gruppe der Zwölf- bis 17-Jährigen hohe Nachfrage verzeichnet wird, sind unkomplizierte Impfangebote ohne Terminvergaben wichtig. Jetzt zu schließen, muss sehr kritisch betrachtet werden“, sagte der ärztliche Leiter des KIZ.

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