Ermittlungen gegen zwei LKA-Fahnder haben zuletzt einen Stuttgarter Drogenprozess geprägt. Nun erhielt der Angeklagte einen hohen Strafrabatt – wegen der dubiosen Rolle eines Verdeckten Ermittlers.

Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Stuttgart - Die dubiose Rolle eines Verdeckten Ermittlers beim Landeskriminalamt (LKA) hat dem Angeklagten in einem Stuttgarter Drogenprozess zu einem hohen Strafrabatt verholfen. Wegen Zweifeln an der Glaubwürdigkeit des Beamten, der ihn überführt hatte, endete das Verfahren früher als geplant mit einer Verständigung zwischen Gericht, Staatsanwaltschaft und Verteidigung. Für die Beihilfe zur Einfuhr von gut 100 Kilogramm Kokain nach Deutschland erhielt der Deutsch-Marokkaner danach am Abend eine Freiheitsstrafe von viereinhalb Jahren. Dies ist erheblich weniger als in vergleichbaren Fällen üblich.