Mathias Richling geht zum 100. Mal mit seiner Show auf Sendung. Der Kabarettist lobt seinen Haussender SWR, in dem er sich austoben darf.

Stuttgart - Es gebe Menschen, die meinen, in Stuttgart würde der Humor bloß versauern, sagt Mathias Richling, aber er sieht das anders. „Hier wurde er erst richtig reif“, sagt er. Richling wischt sich den Schweiß von der Stirn. Nur wenige Minuten zuvor ist der drahtige Mann im Studio des Südwestrundfunks in rasantem Tempo über die Bühne gehetzt. Geredet hat er ohnehin ohne Punkt und Komma. Auf dem Stehempfang nach der Aufzeichnung seiner 100. Sendung „Studio Richling“ wirkt er dennoch kein bisschen müde. Dazu ist er auch zu beschäftigt, nach allen Seiten hin Hände zu schütteln.

 

Voll des Lobes ist der Mann für seinen Arbeitgeber, den Südwestrundfunk (SWR). In einer kurzen Ansprache erinnert er daran, dass er in dem lange als Bastion der Konservativen geltenden Baden-Württemberg von der Intendanz nie eingeschränkt worden sei. Obwohl Richling mit Vorliebe und immer pointiert Schabernack mit Unions-Granden getrieben hat.

Machtlos gegen Satire

Nur einmal habe sich ein konservativer Politiker über ihn beschwert. Dem sei von Hans Bausch, dem Chef des damals noch Süddeutschen Rundfunks, beschieden worden, dass ein kluger Politiker machtlos sei gegen Satire. Für Richling ist es Ausdruck des liberalen Geistes, der zum Schwaben gehöre wie die Kehrwoche. Vielleicht fühlt sich der Kabarettist deshalb berufen, auch in Zukunft von Stuttgart aus in seinen Sendungen die Welt mit Biss und schwäbischer Gosch zu erklären.

Ausstrahlung: Die 100. Sendung von „Studio Richling“ wird am Freitag, 14. September, 23.30 bis 0 Uhr, im Südwestfernsehen ausgestrahlt und am Dienstag, 18. September, 23.30 bis 0 Uhr, wiederholt.