Wie sich Durst anfühlt, dürfte die Australierin Mina Guli täglich auskosten. Jetzt kommt ihr bei ihrem Dauermarathon eine Verletzung in die Quere.

Johannesburg - Die australische Langstreckenläuferin Mina Guli muss bei ihrem 100-Marathon-Projekt gegen Wasserknappheit das Tempo herausnehmen. Die 48-jährige Aktivistin habe sich nach mehr als der Hälfte ihrer Tour einen Ermüdungsbruch im rechten Oberschenkel zugezogen, sagte ihre Sprecherin Kelly Burke am Mittwoch. Guli werde die restlichen Marathondistanzen deshalb nicht mehr laufen, sondern gehen. Das bedeute, dass sie nun täglich neun Stunden unterwegs sein werde.

 

Guli hat die gemeinnützige Organisation Thirst (Durst) gegründet, die Jugendlichen in China beibringt, Wasserressourcen sparsam zu nutzen. Sie will binnen 100 Tagen 100 Marathonläufe absolvieren, um das Bewusstsein für eine nachhaltige Wassernutzung zu schärfen. Begleitet wird sie von einem Physiotherapeuten und einem Fußspezialisten. Die Verletzung ereilte sie in Südafrika, wo sie an einem ausgedörrten Wasserreservoir in Beaufort West Wasserflaschen verteilte.

Sie will das Projekt im Gehen beenden

Burke sagte, Spezialisten hätten Guli erklärt, es sei in Ordnung, wenn sie die Tour als Geherin fortsetze. Guli hatte der Nachrichtenagentur AP schon am Sonntag gesagt, das Projekt sei wesentlich herausfordernder, als sie erwartet habe. Sie habe nicht genügend Zeit zur Erholung und habe manchen Marathon gleich nach der Landung am Flughafen in Angriff genommen. „Ich hätte das vielleicht etwas mehr durchdenken sollen“, sagte sie fröhlich.

Gestartet hat Guli das Projekt beim New-York-Marathon am 4. November und danach Läufe in Europa, Asien und dem Nahen Osten absolviert. Nebenbei sprach sie mit Fischern am immer mehr austrocknenden Aralsee in Usbekistan und Dorfältesten in Indien. Außerdem setzt sie sich mit ihrer Kampagne #RunningDry für Personen ein, die kaum genug Wasser bekommen, aber auch für Menschen, die nach Möglichkeiten suchen, Wasser sparsam zu nutzen. Auf ihrem Marathonplan stehen noch Stationen in Australien und Südamerika. Am 11. Februar will sie die Tour in New York beenden.

Guli sagte, Laufen mache ihr nicht besonders viel Spaß. Trotzdem habe sie in den vergangenen Jahren bereits zwei Touren mit je 40 Marathons geschafft. Aber 100 Marathonläufe in 100 Tagen, „sind ein ganz neues Ausmaß an Verrücktheit“.