Der Spezialist für Etikettiertechnik Herma hat Großes vor: Am Hauptsitz in Filderstadt-Bonlanden sollen neue Fertigungsanlagen entstehen, zugleich soll die Belegschaft auf mehr als 1000 Mitarbeiter wachsen.

Filderstadt - Der Selbstklebetechnikspezialist Herma investiert an seinem Hauptsitz Filderstadt 100 Millionen Euro in ein weiteres Werk und eine neue Fertigungslinie. Das gab das Unternehmen am Donnerstag bekannt. Herma hatte im August 2015 in unmittelbarer Nachbarschaft zu seinem Hauptsitz im Filderstädter Ortsteil Bonlanden ein mehr als 80 000 Quadratmeter großes Gelände erworben. Zuvor verfügte Herma nur über 50 000 Quadratmeter. Auf dem neuen Gelände soll nun zum einen ein neues Beschichtungswerk für Haftmaterial entstehen. Dabei geht es darum, einerseits das so genannte Unterlagenpapier (das ist die Schicht, die man beim Aufkleben ablöst) mit Silikon zu beschichten und andererseits das eigentliche Etikettpapier mit Kleber zu überziehen. Beides zusammen wird als Rollenmaterial an Etikettenhersteller geliefert.

 

Herma bezeichnet sich selbst als Innovationsführer der Branche und bietet etwa Etikettmaterial an, dass keine Giftstoffe insbesondere an fetthaltige Speisen abgibt. Herkömmliche Frischhaltefolie, auf die die Etiketten aufgeklebt werden, hält solche Giftstoffe nämlich üblicherweise nicht ab. Zum anderen baut Herma eine neue Fertigungslinie für Etikettierer und Etikettiermaschinen in Filderstadt und löst damit den bisherigen Maschinenbaustandort Deizisau (beides Kreis Esslingen) ab, der 2019 schließen soll, wenn die Neubauten fertig sind. Die dortigen 160 Mitarbeiter sollen künftig in Filderstadt arbeiten. Der Betriebsrat verhandelt gerade über einen entsprechenden Interessenausgleich und Sozialplan.

Die nun veröffentlichten Pläne seien „die erste Stufe eines Masterplans“ für das neue Gelände, der bis in das Jahr 2040 reiche, teilte Herma mit. Das Unternehmen beschäftigt 940 Mitarbeiter, davon 811 in Deutschland, und will bis zum Jahresende auf 1000 Beschäftigte wachsen. Der Umsatz lag 2015 bei rund 300 Millionen Euro.