Abriss ab 2026, Baustart 2027: In der Vorstadtstraße in Schorndorf soll ein Mix aus Wohnformen entstehen – mitten in der Stadt. Es ist bereits das zweite Projekt des Investors.

Rems-Murr : Frank Rodenhausen (fro)

Wo zuletzt Gartenutensilien über die Ladentheke gingen, entsteht bald neuer Wohnraum: Der Projektentwickler Instone Real Estate plant auf dem ehemaligen BayWa-Areal in der Vorstadtstraße in Schorndorf ein neues Quartier mit rund 100 Wohnungen und einer Kindertagesstätte. Das Vorhaben ist Teil eines städtebaulichen Wandels, der in Schorndorf bereits mit dem benachbarten „s’Lederer“-Areal begonnen hat.

 

Wie das Unternehmen selbst mitteilt, ist der Baustart für 2027 vorgesehen, der Abriss des bestehenden Bau- und Gartenmarkts soll Ende 2026 erfolgen. Die geplante Bebauung sieht unterschiedliche Wohnformen vor – vom Single-Apartment bis zur Familienwohnung. Ein gemeinschaftlich nutzbarer Innenhof soll das soziale Miteinander stärken. Die Nähe zur Altstadt und zum Bahnhof unterstreicht die urbane Lage.

Instone Real Estate auf einen Blick:

  • Sitz: Essen, Deutschland
  • Gründung: 1991 (vormals Formart)
  • Mitarbeitende: rund 450 (Stand 2025)
  • Geschäftsfeld: Entwicklung von Miet- und Eigentumswohnungen, Quartiersentwicklung
  • Leitbild: Nachhaltigkeit, soziale Durchmischung, urbane Lebensräume
  • Projekte: u.a. in Berlin, Frankfurt, Leipzig, München und Schorndorf

Bereits das benachbarte „s’Lederer“-Quartier hat Instone in Schorndorf bebaut. Auf dem Areal der früheren Lederfabrik Breuninger entstanden 228 Mietwohnungen, 1200 Quadratmeter Gewerbefläche sowie ein Mix aus Lofts, Sozialwohnungen und Townhouses. Nach mehrfachen Planungswechseln kam das Projekt erst 2019 mit dem Einstieg von Instone voran. Der Gemeinderat hatte zuvor bereits den Weg für die Entwicklung geebnet.

Herausforderungen bei der Transformation des „s’Lederer“-Quartiers

Die Transformation war komplex: Abrissarbeiten, Denkmalschutz, Fledermausquartiere – das Projekt verlangte zahlreiche Abstimmungen. Die Stadt legte Wert auf die Erhaltung historischer Elemente wie eines alten Gewölbekellers. Eine neue Unterführung für Rad- und Fußverkehr sollte die Anbindung an die Innenstadt verbessern.

Ein geplanter Supermarkt wurde aus Kostengründen gestrichen, dennoch gilt das Projekt als Erfolg. Die Mietwohnungen waren frühzeitig vermarktet, ein Drittel schon vor Fertigstellung vergeben. Die R+V Lebensversicherung AG übernahm das Areal als Investor, die Verwaltung erfolgt durch die Stuttgarter GWG-Gruppe.

Oberbürgermeister Hornikel: „Vertrauensvolle Kooperation“

An diese Entwicklung will Instone mit dem BayWa-Areal anknüpfen. Wieder soll ein „durchmischtes Quartier“ entstehen, offen für verschiedene Lebensphasen. Angaben zur Mietpreisgestaltung fehlen bislang. Oberbürgermeister Bernd Hornikel bewertet die Zusammenarbeit positiv: „Hier zeigt sich, was durch vertrauensvolle Kooperation entstehen kann.“

Instone präsentiert sich dabei nicht nur als Bauherr, sondern als Quartiersentwickler mit deutschlandweitem Fokus auf innerstädtische Nachverdichtung. Die Strategie: Ehemalige Gewerbeflächen in urbanen Lagen zu neuem Leben erwecken. Kritiker sehen darin die Gefahr der Gentrifizierung, Befürworter hingegen eine Chance gegen Wohnraummangel.

Ob das Konzept in Schorndorf aufgeht, wird sich ab 2027 zeigen – wenn die ersten Bagger anrollen und für das Areal eine neue Zukunft beginnt.