Nach einem 1:1 gegen die PSV Eindhoven hat Borussia Dortmund weiterhin gute Chancen, ins Viertelfinale der Champions League einzuziehen.
Dortmund kann trotz einer durchwachsenen Vorstellung weiter auf den Viertelfinaleinzug in der Champions League hoffen. Mit dem 1:1 (1:0) bei der PSV Eindhoven verschaffte sich das Team von Trainer Edin Terzic eine passable Ausgangsposition für das Achtelfinal-Rückspiel am 13. März in Dortmund. Doch anders als in der erfolgreichen Gruppenphase zeigte der im Bundesliga-Titelkampf bereits weit abgeschlagene BVB in der Königsklasse am Dienstagabend nicht sein schöneres Gesicht.
Eine Elfmeter-Entscheidung hatte für viel Frust gesorgt. Der BVB führte mit 1:0, bis Routinier Mats Hummels zu einer Notgrätsche im Strafraum ansetzte. Hummels hatte zwar zunächst den Ball getroffen, mit dem Nachziehbein jedoch seinen Gegenspieler abgeräumt, es war eine Kann-Entscheidung. Schiedsrichter Srdjan Jovanovic (Serbien) blieb nach Konsultation des VAR dabei: PSV-Torjäger Luuk de Jong traf (56.).
Donyell Malen, beim niederländischen Tabellenführer ausgebildet, hatte den BVB in Führung gebracht (24.). Am 13. März können sich die Dortmunder mit einem Sieg im Rückspiel mehr als zehn Millionen Euro Prämie und die lukrative Teilnahme an der Klub-WM sichern.
Warmfeiern auf dem Marktplatz
Die rund 2000 BVB-Fans hatten sich auf dem Marktplatz warmgefeiert, im Schatten der Statue von Frits Philips - alles in Eindhoven wird vom mächtigen Elektronik-Konzern dominiert, PSV ist ein Werksverein. Dessen Fans empfingen den Dortmunder Bus mit einem Augenzwinkern: „Schade, Deutschland, alles ist vorbei“, sangen sie.
Edin Terzic sah das selbstverständlich ganz anders. Schon im Pressekonferenzsaal „Ronaldo“ hatte der Trainer ein kompaktes Auftreten gefordert, im Interview vor dem Anpfiff sprach er davon, eine feurige Anfangsphase des Gegners „auszuhalten“ und dann im Verbund die gefürchteten PSV-Kombinationen zu stören.
Dies gelang zunächst, obwohl dem BVB in der Defensive Stützen weggebrochen waren. Hummels sprang für den erkrankten Niklas Süle ein und wurde wie Marco Reus mit seinem 85. Europapokalspiel für Dortmund Rekordhalter, Torhüter Gregor Kobel meldete sich kurzfristig mit muskulären Problemen ab. Alexander Meyer ersetzte ihn ordentlich.
Eindhoven, seit 37 Ligaspielen ungeschlagen, begann nach einem Feuerwerk aus der Heimkurve stürmisch, der frühere Bayern-Profi Malik Tillman hätte freistehend treffen können (16.). Der BVB raubte dem Spiel unter Pressing-Druck auftragsgemäß das Tempo, wo es nur ging - war die erste PSV-Angriffslinie überspielt, boten sich große Räume.
In diese stieß vor allem der „Unterschiedsspieler“ Malen, wie BVB-Berater Matthias Sammer ihn nannte. Der 25-Jährige erzielte sein erstes Champions-League-Tor der Saison und hob entschuldigend die Arme: Sergino Dest hatte seinen Schuss abgefälscht, der Ball flog von der Querlatte ins Tor.
Die PSV verlor den Schwung, bis Johan Bakayoko aus kurzer Distanz den Ausgleich auf dem Fuß hatte: Der Belgier vergab kläglich (37.). Der ehemalige Gladbacher Torjäger de Jong, bester Stürmer der Ehrendivision, war bis zum Elfmeter abgemeldet.
Diesen hatte sich Eindhoven mit neuer Wucht und Angriffswellen verdient, die dem BVB einige Probleme bereiteten. Erst nach dem 1:1 hielten die Dortmunder den Gegner weiter vom eigenen Tor weg und hatten die große Gelegenheit zur erneuten Führung: Der eingewechselte Marius Wolf scheiterte mit der Hacke (72.).