Die Euphorie währte nicht lange: Der VfB Stuttgart muss beim FC Augsburg eine enttäuschende Niederlage hinnehmen und bleibt auf einem direkten Abstiegsrang.

Stuttgart - Der VfB Stuttgart bleibt in der Fußball-Bundesliga auf einem direkten Abstiegsrang. Der Tabellen-Vorletzte verlor am Samstag 1:2 (1:1) beim FC Augsburg, der durch den Erfolg seine Chancen auf den erstmaligen Einzug in die Europa League verbesserte. Tobias Werner in der 7. Minute und Raul Bobadilla in der 73. Minute schossen die Tore für Augsburg, das sich zumindest bis Sonntag vorbei an Schalke 04 auf Platz fünf verbesserte. Für die Stuttgarter traf Daniel Ginczek zum zwischenzeitlichen Ausgleich in der 22. Minute. Sollte der Hamburger SV am Sonntag bei Werder Bremen gewinnen, würde der VfB auf den letzten Platz zurückfallen.

 

Stuttgart verpasste den siebten Punkt innerhalb der jüngsten vier Partien und bleibt Tabellen-17. Das fünfte Saisontor von Ginczek reichte nicht zu einem wichtigen Zähler für die Mannschaft von Huub Stevens, über dessen Ablösung als Trainer am Saisonende durch Alexander Zorniger munter spekuliert wird.

"Dieses Spiel mussten wir nicht verlieren"

„Wir stehen nicht zu Unrecht da oben und werden alles dafür tun, um diesen Platz zu behaupten“, sagte Torschütze Werner im TV-Sender Sky. Die Stuttgarter trauerten derweil einer vergebenen Chance nach. „Wir hatten heute die Möglichkeit - nach den Ergebnissen vom Nachmittag - einen Riesenschritt zu machen. Das haben wir leider verpasst. Dieses Spiel mussten wir nicht verlieren, denn wir hatten die besseren Möglichkeiten“, bilanzierte VfB-Kapitän Christian Gentner.

Für die 30.660 Zuschauer diente Außenstürmer Werner vor allem in der ersten Viertelstunde als Stimmungsmacher. Nach vier Minuten schon war der 29-Jährige seinen Gegenspielern auf der linken Seite enteilt, fand mit seiner Hereingabe aber keinen Abnehmer. Kurz darauf profitierte der kahlköpfige Angreifer von einem unglücklichen Herauslaufmanöver Sven Ulreichs: Der Torwart hatte einen weiten Ball außerhalb des Strafraums mit dem Kopf geklärt - allerdings direkt vor die Füße von Alexander Esswein. Esswein sah Werner, und Werner hatte keine Mühe, den Ball ins verwaiste Gästetor zu befördern.

Kostic beweist Ausdauer

Die Augsburger Überlegenheit währte knapp 20 Minuten, ehe der VfB aufwachte. Immer wieder angetrieben von der nimmermüden Offensivkraft Filip Kostic gewann Stevens’ Team stetig an Gefährlichkeit. Den ersten Abschluss von Kostic selbst (20.) konnte FCA-Torwart Marwin Hitz noch parieren, zwei Minuten später war er machtlos. Nach einem Foul im Mittelfeld schaltete Maxim fix um, führte den Freistoß blitzschnell aus. Kostic rannte Augsburgs Kapitän Paul Verhaegh davon, in der Mitte wartete Ginczek freistehend und traf zum 1:1.

Das Tor gab dem VfB - zuletzt bereits zu Hause zweimal erfolgreich - weiteres Selbstbewusstsein. Noch vor der Pause wäre angesichts von Großchancen durch Georg Niedermeier (30.) und erneut Ginczek (39.) sogar das zweite Tor möglich gewesen - doch in beiden Szenen war Hitz zur Stelle. Auch die Halbzeit änderte nichts an der Rollenverteilung. Stuttgart blieb am Drücker. Direkt nach Wiederanpfiff versuchten sich Christian Gentner und Kostic mit Weitschüssen, zielten aber vorbei.

Für Augsburg war Verhaeghs Verzweiflungsschuss nach 68 Minuten der erste Abschluss der gesamten zweiten Halbzeit. Erst mit dem eingewechselten Halil Altintop, der wegen Rückenproblemen zuletzt hatte passen müssen und zu Beginn nur auf der Bank gesessen hatte, trat Besserung im FCA-Spiel ein.

Und prompt folgte die Belohnung. Über Markus Feulner landete der Ball bei Bobadilla - und der Stürmer bewies beim 2:1 das, was den Stuttgartern zuvor so oft gefehlt hatte: Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor.