Ausgebrannte Mediziner und Pflegekräfte, unberechenbare Virusvarianten, die heftige dritte Welle, die so nicht hätte kommen müssen: Ärzte ziehen nach mehr als einem Jahr Corona ein Zwischenfazit, das erschreckt. Die Pandemie schärft aber auch den Blick für manches, das bisher unterm Radar lief.

Ludwigsburg: Susanne Mathes (mat)

Ludwigsburg - Martin Schuster, Ärztlicher Direktor am RKH-Klinikum für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie in Bruchsal, nimmt kein Blatt vor den Mund. „Wir können es nicht mehr sehen. Wir sind müde und frustriert, dass wir immer wieder mit offenen Augen in die Katastrophe hineinlaufen, dass sinnlos Menschenleben aufs Spiel gesetzt werden“, sagt der Mediziner. „Und Baden-Württemberg steht bei den Infektionsraten weiterhin weit oben auf der Liste.“