Die Polizei hat ein Päckchen mit tschechischer Armeemunition neben der Bühleiche im Plochinger Stadtteil Stumpenhof gefunden. Die Ermittler stehen vor einem Rätsel.

Böblingen : Ulrich Stolte (uls)

Plochingen - Wie jetzt bekannt wurde, hat das Landeskriminalamt anfang Oktober eine Plastiktüte mit 170 tschechischen Armeepatronen in Plochingen geborgen. Die Tüte sei mit einem Klebeband zu einem Päckchen verschnürt gewesen, auf die mit einem Edding-Stift die drei Buchstaben „KKK“ gemalt worden seien. Wie die Kennung der Patronen ergab, handelt es sich bei dem Fund um alte tschechische Armeemunition, die bis Ende der fünfziger Jahre verwendet wurde vom Kaliber 9 mal 19 Millimeter. „Sie kann aber durchaus noch in heutigen Waffen benutzt werden“, teilt Jan Holzner von der Stuttgarter Staatsanwaltschaft mit.

 

Der Fundort sei die Bühleiche im Plochinger Stadtteil Stumpenhof gewesen, so Holzner weiter. Dabei handelt es sich um einen uralten Baum, der auf einer Kreuzung von zwei Wanderwegen zwischen dem Waldrand und Schrebergärten steht. Der Baum ist ein beliebtes Ziel von Spaziergängern aus dem Stadtteil. Das Päckchen sei auch nicht vergraben gewesen, sondern habe in einem Gebüsch in einer Erdmulde gelegen, so dass es durchaus auch Spaziergänger hätten finden können. Das Päckchen hatte kein Moos angesetzt und hatte nur kurze Zeit dort gelegen.

Kurios waren die Umstände, die zur Entdeckung geführt haben. Der Fundort war der Polizei nicht direkt, sondern in einem anonymen Schreiben an die Redaktion der „Stuttgarter Nachrichten“ bekannt gegeben worden, die daraufhin die Behörden einschaltete.

Was es mit den Patronen auf sich hat, ist den Ermittlern rätselhaft. Zwar seien DNA-Spuren auf den Hülsen entdeckt worden, doch handele es sich um sogenannte Mischspuren, die so gut wie keine Hinweise auf den Besitzer der Munition liefern. Kurios ist in den Augen der Ermittler, dass die Munition ausgerechnet an einer vielfrequentierten Plochinger Sehenswürdigkeit versteckt wurde, und dass mit dem Kürzel „KKK“ ein möglicher Hinweis auf den Besitzer aufgemalt wurde. Das Kürzel könnte auf den Ku-Klux-Klan hindeuten, doch hat die Polizei keinerlei Hinweise, dass diese Munition von irgendeiner kriminellen Vereinigung stammt. „Weil wir keine Hinweise haben, können wir es natürlich auch nicht ausschließen“, sagt Holzner.