Am 1. Mai 1848 treffen sich in Esslingen 29 Turngemeinden, um den Schwäbischen Turnerbund zu gründen. Im Zentrum: der Anwalt Theodor Georgii. 175 Jahre später treiben zwar keine Revolutionsgedanken mehr die Turner an. Aber der Sport ist noch immer politisch.

Unter zwei Buchen und zwei Eichen, vier mächtigen Bäumen, steht im Esslinger Maille-Park ein Denkmal. Viele Menschen kommen täglich daran vorbei. Gegenüber tollen bei Sonnenschein Kinder über die Wiesen, Geschrei dringt auch vom nahen Spielplatz herüber. Jogger und Spaziergänger passieren die Büste aus dunklem Stein. An diesem Ort wird am 1. Mai ein Festakt in kleinem Kreise stattfinden. Auch der ehemalige baden-württembergische Ministerpräsident und EU-Energiekommissar Günther Oettinger wird erwartet. Gefeiert wird das 175-jährige Jubiläum des Schwäbischen Turnerbundes (STB), das unweigerlich mit dem Mann verbunden ist, dem dieses Denkmal gebührt: Theodor Georgii. Er war ein turnbegeisterter Anwalt aus Esslingen, maßgeblich an der Gründung des STB beteiligt und ein enorm wichtiger Kopf der deutschen Turnbewegung.