18. Spieltag Nagelsmann nach Leipzig-Pleite in Mainz bedient

Statt für eine Nacht an Bayern ranzukommen, leistet sich Leipzig im Titelrennen einen groben Patzer. Das 2:3 in Mainz und Referee Dingert lassen Coach Nagelsmann kurz wütend werden. Mainz schöpft nach schweren Tagen Hoffnung.
Mainz - Julian Nagelsmann war außer sich. Nach dem schweren Rückschlag für die Titelhoffnungen von RB Leipzig stapfte der Chefcoach auf den Rasen und richtete deutliche Worte an Schiedsrichter Christian Dingert.
Schon während der 90 turbulenten Minuten beim 2:3 (2:2) bei Abstiegskandidat FSV Mainz 05 hatte sich Nagelsmann lautstark beschwert. "Was pfeift der denn für eine Scheiße?", brüllte er. Drei schwere Fehler in der Defensive sowie eine schläfrige zweite Halbzeit seines Teams versauten dem 33-Jährigen endgültig den Tag.
"Grundsätzlich müssen wir über Bayern nicht sprechen, wenn wir die Spiele nicht gewinnen", ordnete Nagelsmann ein. Zum Schiedsrichter wollte er auf Nachfrage nichts mehr sagen. Den Abschluss der Englischen Woche hatten sich die Sachsen ganz anders vorgestellt. Doch die Treffer von Tyler Adams (15. Minute) und Nationalspieler Marcel Halstenberg (30.), die für eine zweimalige Führung des klaren Favoriten sorgten, genügten am Samstag nicht. "Wir wollten heute gewinnen, das haben wir leider nicht geschafft. Deshalb ärgern wir uns jetzt über unsere Leistung", sagte Leipzigs Willi Orban.
Ganz anders war die Gemütslage bei Abstiegskandidat Mainz. Der erste Heimsieg in dieser Saison und der Premierenerfolg unter Trainer Bo Svensson sorgten bei den 05ern für riesige Freude. "So ein Tag, so wunderschön wie heute", schallte es aus den Stadionboxen im coronabedingt menschenleeren Stadion.
"Wir freuen uns richtig über die drei Punkte. Aber ich freue mich auch, dass die Gruppe sich endlich mal belohnt hat", sagte Svensson, der unter der Woche noch den Abgang von Stürmer Jean-Philippe Mateta zu Crystal Palace kommentieren musste. Diesmal sorgten Abwehrspieler Moussa Niakhaté (24./35. Minute) und Mittelfeldmann Leandro Barreiro (50.) für die dringend benötigten Treffer im Abstiegskampf. Mit zehn Zählern ist die Lage zwar weiter prekär, doch der verdiente Erfolg über Leipzig wird den Rheinhessen Schwung geben. "Das hat extrem viel Spaß gemacht", sagte der Mainzer Verteidiger Stefan Bell.
Die Partie bot Action, Tempo, Torraumszenen - und deutlich mehr Kampf auf Augenhöhe, als Leipzig beim klaren Außenseiter lieb sein konnte. Nach den ersten beiden Toren brachte Halstenberg die Gäste ein weiteres Mal in Führung, doch diese hielt auch beim zweiten Mal nicht lange.
Denn nach einer Mainzer Ecke stand Niakhaté wieder richtig und verwandelte die per Kopf verlängerte Hereingabe zum 2:2. In den ersten 15 Saisoneinsätzen hatte der Franzose überhaupt nicht getroffen, nun gleich doppelt. Dem ehrgeizigen Nagelsmann war der Frust über die doppelt vergeigte Führung deutlich anzusehen - und zwar nicht nur, als er sich über den Schiedsrichter ausließ.
Die schwächste Hinrunde seiner Bundesliga-Geschichte war Mainz überhaupt nicht anzumerken. Nach dem Wechsel zündete Frankfurts Leihgabe Danny da Costa in seinem ersten Einsatz für Mainz den Turbo und legte mit letzter Kraft in die Mitte, wo Barreiro zum 3:2 ins kurze Eck traf. Leipzig rannte nun an und hatte mehrere Top-Chancen, doch zum Ausgleich reichte es trotz einer sechsminütigen Nachspielzeit nicht mehr. "Das ist ein richtig schöner Einstand. Man hätte es sich nicht schöner ausmalen können", sagte da Costa.
© dpa-infocom, dpa:210123-99-142928/3
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