Die 68er begehrten gegen Autoritäten auf und suchten so die Gespenster der Vergangenheit zu bannen. Was man heute Zivilgesellschaft nennt, wurzelt auch in jener Zeit.

Stuttgart - Es war ein Akt des Ungehorsams, der die Menschheitsgeschichte überhaupt erst ins Rollen brachte: damals, als Eva dem Charme der Schlange erlag. Sie kostete vom Baum der Erkenntnis und reichte die Verderbnis bringende Frucht weiter an Adam, der es ihr gleichtat. Aber was heißt da Verderbnis. Zwar hatte das Tatgeschehen, das die Theologen Sündenfall nennen, für Adam und Eva und all ihren Nachgeborenen die missliche Folge, das Paradies zu verlieren und dem Tode anheimzufallen. Zugleich aber wussten die Menschen fortan zwischen Gut und Böse zu unterscheiden – ein Vermögen, das sie doch recht eigentlich erst als Menschen auswies. Außerdem erkannten sich Adam und Eva unversehens als nackt, was etliche Zeit später die Angehörigen der 1968er-Generation – von ihnen soll gleich noch mehr die Rede sein – zu mancherlei Ausdrucksformen revolutionärer Praxis verleitete.