Die kleine Heimserie der „Löwen“ ist schon wieder gerissen. Das 1:2 gegen St. Pauli war ein empfindlicher Rückschlag unter Coach Pereira.

München - Der TSV 1860 München steckt wieder voll im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga. Nach drei Heimsiegen unter dem neuen Trainer Vitor Pereira verloren die „Löwen“ am Samstag gegen den FC St. Pauli mit 1:2 (1:2). Die seit fünf Partien ungeschlagenen Gäste aus Hamburg mit dem früheren 1860-Coach Ewald Lienen schlossen mit 24 Punkten bis auf einen Zähler zum TSV auf.

 

Lumor brachte die „Löwen“ vor 30 300 Zuschauern in der Münchner Arena, darunter auch wieder Investor Hasan Ismaik, in der 27. Minute in Führung. Noch vor der Pause drehten Kapitän Lasse Sobiech mit einem Handelfmeter (36.) und Aziz Bouhaddouz (41.) mit einem Kopfball die Partie. „Es ist sehr frustrierend. Wir verschenken das Spiel“, klagte Kapitän Kai Bülow angesichts der Fehler bei den Gegentoren. „Wir stecken im Abstiegskampf“, erklärte Teamkollege Stefan Aigner.

Das erste Tor ließ auf sich warten

Das Traditionsduell benötigte bis zum ersten Tor einige Anlaufzeit. Einen schnellen Angriff über Amilton und Aigner schloss Lumor im Strafraum freistehend ab. Am Spielfeldrand tobte Pauli-Coach Lienen, weil die „Löwen“ ihren Angriff nicht abgebrochen hatten, obwohl der Hamburger Bouhaddouz nach einem Zweikampf am Boden lag.

Es gab Tumulte vor den Trainerbänken. Lienen rempelte sogar 1860-Physio Pedro Vale an. Die Aufregung legte sich aber nach ermahnenden Worten von Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus wieder.

Dann konterte Pauli mit einem Doppelschlag, bei dem die instabile 1860-Defensive entscheidend mithalf. Nach einer Kerze von Sebastian Boenisch im Strafraum kam Waldemar Sobota zum Schuss. Der Ball sprang aus kurzer Distanz an die Hand von Abwehrchef Abdoulaye Ba. Den Elfmeter verwandelte Sobiech. Kurz darauf stand Boenisch bei einer Flanke von Cenk Sahin schlecht. Bouhaddouz konnte aus acht Metern den Ball ins lange Eck köpfen. Die Partie war überraschend gedreht.

Mit einer gigantischen Doppelchance von Romuald Lacazette und Ivica Olic (49.) sowie einem gefährlichen Distanzschuss von Aigner (53.) eröffneten die „Löwen“ schwungvoll die zweite Hälfte. Pereira setzte mit der Hereinnahme von Michael Liendl und Christian Gytkjaer sowie später Lucas Ribamar neue Offensivakzente. 1860 war überlegen, aber den Angriffsaktionen fehlte die entscheidende Durchschlagskraft.