Im Oberliga-Spitzenspiel haben die Stuttgarter Kickers den Tabellenführer 1. Göppinger SV 2:0 besiegt. Auch dank der Mithilfe des Gäste-Torwarts und des Schiedsrichters.

Sport: Joachim Klumpp (ump)

Stuttgart - Der Chancentod – daran kann man im Fußball zwar nicht sterben, aber zumindest verzweifeln. So ging es den 3080 Zuschauern am Samstag beim Oberliga-Spitzenspiel im Gazi-Stadion zwischen den Stuttgarter Kickers und dem 1. Göppinger SV. Nachdem die Gastgeber zum wiederholten Mal in dieser Saison nicht in der Lage waren, trotz bester Möglichkeiten ein Tor zu erzielen, hatte Göppingen Schlussmann Kevin Rombach ein Einsehen. In der 58. Minute ließ er einen recht harmlosen Distanzschuss des Kickers-Stürmers Mijo Tunjic unter seinen Körper durchgleiten, so dass er zum 1:0 über die Linie trudelte. „Das Glück muss man sich auch erarbeiten“, sagte später Marvin Weiß, der vier Minuten vor Schluss mit einem schönen Treffer nach Vorarbeit des eingewechselten Noah Lulic für das 2:0-Endergebnis sorgte.

 

Riesenchancen zu Beginn

„Der Sieg war verdient“, musste denn auch Göppingens Trainer Gianni Coveli angesichts von drei Riesenchancen der Kickers in der Anfangsphase zugeben, zum Beispiel als Göppingens Chris Loser bei einem Schuss von Nico Blank kurz vor der Linie rettete – da war auch Pech im Spiel der Blauen. Wenngleich Coveli nach Spielende nicht nur den Torwartfehler zu verdauen hatte, sondern auch einen nicht gegeben Elfmeter für seine Mannschaft, nachdem sein Spieler Tomislav Ivezic einschussbereit im Fünfmeterraum umgestoßen worden war. „Da hatte der Schiedsrichter nicht den Mut zu pfeifen“, bemängelte der Göppinger Trainer. Mit einem möglichen Ausgleich wären die Gäste noch einmal ins Spiel zurückgekommen, aber auch so blieben sie Tabellenführer. Zumindest bis zum nächsten Wochenende, dann kommt der Tabellendritte VfB Stuttgart II, der an diesem Wochenende spielfrei war. Das nutzte Trainer Paco Vaz, um an seiner alten Wirkungsstätte schon mal zu spionieren. Und die besten Wünsche der Kickers haben die Göppinger sicher, denn ein Sieg gegen den als Favorit eingestuften Zweitliga-Nachwuchs wäre durchaus willkommen.

Der Blick der Kickers richtet sich erst einmal auf das WFV-Pokalspiel am Dienstag (19 Uhr) gegen den Regionalligisten VfR Aalen. „Auch da wollen wir gewinnen“, sagt Tunjic selbstbewusst.