20 Jahre Gesangsschule Go Vocal Der Hort der Kreativen für die Singenden

Am 7. Dezember ist das Jubiläumskonzert von Go Vocal im Kursaal – Susanne Schempp kommt mit Trio Honey Pie
Stuttgart - Menschen, die am 9. 9. 1999 heirateten, haben eher Pech in der Ehe, trotz der leicht zu merkenden Schnapszahl – heißt es zumindest aus Kreisen des Stuttgarter Standesamts. Aber am 9. 9. 1999 eine Gesangsschule zu gründen – das kann gut gehen. Das ist auf jeden Fall so bei der Stuttgarter Gesangsschule Go Vocal. Denn die gibt es heute noch und ist laut ihren Gründerinnen erfolgreicher denn je. Und Ilona Nowak, Petra Straue und Susanne Schempp sind sehr erfahrene Gesangskünstlerinnen, die aus ihrer eigenen Erfahrung heraus wissen, wann jemand Erfolg hat und was da an Arbeit und Disziplin dahintersteckt. Schempp etwa war mehr als 30 Jahre fester Bestandteil des legendären Damen-Trios Honey Pie.
Der Hort der Kreativen
Es hat eben Hand und Fuß, was die drei Frauen da so machen, sowohl künstlerisch als auch in schulischer Hinsicht. Und etwas Glück gehört auch mit dazu. Etwa bei der Wahl des Standorts. Dieser ist nun nicht gerade weit weg vom Theaterhaus auf dem Pragsattel. Aber es will schon gut überlegt sein, dort die Stadtautobahnen B 295 von und nach Feuerbach zu überqueren, die Siemensstraße, oder gar die Piste B 10 von und zur Autobahn A 81, die Heilbronner Straße, um dann in einem sehr industriell geprägten Gebiet zu landen. Dann aber, in der Junghansstraße 5, befindet sich ein Hort der Kreativen auf dem MKI-Areal: Firmengründer, Künstlerateliers, Anwälte, Dienstleister sind da untergebracht – und eben von Anfang an auch die Gesangsschule Go Vocal.
Hier geht es ausschließlich um den Gesang
„Wir sind die einzige Schule in Deutschland, die nur Gesang anbietet“, behauptet Petra Straue selbst. Die Betonung liegt auf dem Wort nur. Denn natürlich kann Gesang studiert und geübt werden an zahlreichen Musikschulen, Unis, auch Popgesang etwa in der Popakademie Mannheim. Aber eben unter anderem neben vielen anderen musischen Instrumentenfächern. Und bei Go Vocal geht es eben nur und ausschließlich um den Gesang. Und deshalb wird dort denkbar viel in Sachen Gesang angeboten: Wer seinen Eltern oder Großeltern mal weitgehend unfallfrei ein Ständchen singen möchte, ist willkommen. Wer ein Großprojekt wie eine CD oder eine komplette Bühnenshow realisieren möchte, bekommt hier viele Tipps von jenen, die selbst so etwas schon gemacht haben. Wer in der Heavy-metal-Branche groß rauskommen will, ohne in kürzester Zeit seine Stimme ruiniert zu haben – hier gibt es die Erfahrung, wie so etwas geht. Und wer in Casting-Shows a la Deutschland sucht den Superstar ganz vorne mit dabei sein will, wird ebenfalls nicht abgewiesen. „Außer Gesangsübungen bieten wir da eine psychologische Betreuung an und erläutern, wie das dort abgeht“, so Schempp, „die Leute sollen sich da eben nicht mit falschen Erwartungen darauf einlassen. Aber warum soll man daran mal nicht teilnehmen und schauen, wie sich so was anfühlt.“
Andere kommen, um etwas Neues zu entdecken: Die Stuttgarter Autorin Elisabeth Kabatek etwa, bekannt geworden mit ihren Brezel- und Laugenweckle-Romanen. Die hat bei Go Vocal nun nicht das Schreiben gelernt, dafür das Singen, insbesondere den freien Jazzgesang. „In Kirchenchören habe ich schon sehr viele Jahre gesungen“, so Kabatek, „und da hatte man immer ganz akkurat das Notenblatt in der Hand“. Im Jazz geht das freilich gar nicht, da wird auswendig gesungen, da wird spontan improvisiert.
Drei Chöre sorgen für den guten Ton
Andere prominente Namen, die bei Go Vocal den Feinschliff bekommen haben, wären etwa die Sängerin Fola Dada, die A-cappella-Musiker Die Füenf, die Comedians Eure Mütter oder Pepper & Salt. Doch für das Salz in der Suppe sorgen bei Go Vocal eher die vielen weniger bekannten Menschen, die mit spezifischen Anliegen kommen und da ein Stück Wegbegleitung benötigen oder die Neues bei sich entdecken wollen. Für die stehen etwa 20 Lehrkräfte bereit, die sich in den verschiedensten Stilrichtungen des Singens auskennen. Und es gibt die drei Chöre der Gesangsschule, die verschiedene Gesangsrichtungen bedienen: Der Jazz-Pop-Chor Suite Peppers, ein Gospel- und ein Sixties-Chor, einer für Anfänger und schließlich VocaLadies, der Chor für die Fortgeschrittenen.
Dieses Jubiläumsjahr beschließt als Höhepunkt einen Auftritt des Sixties in Motion, der VocaLadies und des Go Vocal-Gospelchors am Samstag, 7. Dezember, um 19 Uhr im Kursaal von Bad Cannstatt.
Unsere Empfehlung für Sie

Geringe Auslastung in Bussen und Bahnen Ruf nach Rettungsschirm für den ÖPNV wird lauter
Gibt es genug Platz mit Abstand in Bussen und Bahnen? Wird die verschärfte Maskenpflicht eingehalten? – Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der Debatten über den öffentlichen Personennahverkehr in der Region Stuttgart. Doch im Hintergrund wächst ein viel größeres Problem.

Nahverkehr in der Region Stuttgart Ein Rettungsschirm ist dringend nötig
Damit es in der Pandemie nicht zu eng wird in Bussen und Bahnen, fahren sie trotz geringer Fahrgastzahl ihr normales Angebot. Das führt zu tiefroten Zahlen. Dafür braucht es einen Ausgleich. Und die wirklichen Probleme kommen erst noch, meint unser Redakteur Thomas Durchdenwald.

Tipps aus der Community Hier könnt ihr euch über Rassismus und Privilegien informieren
Wir haben Literatur, Podcasts, Accounts und Initiativen zum Thema Rassismus und Weiße Privilegien zusammengefasst. Schickt uns gerne weitere Vorschläge.

Kontrolle in Stuttgarter Lokal Letzte Warnung wegen Coronaverstößen
Bringt es gar nichts, wenn man als Bürger einen Coronaverstoß meldet? Das fragt sich ein Anwohner, dem die Zustände vor einer Bierkneipe Sorge bereiten. Das zuständige Ordnungsamt erklärt die Lage.

Stuttgarter Kunden beklagen Service bei Vodafone Langes Warten auf Reparatur im Kabelnetz
Wegen eines Schadens waren Kunden in Heumaden eine Woche ohne Internet und Fernsehen – für Vodafone ist das kein langer Zeitraum. Die Stadt betont, an ihr habe es nicht gelegen.

Prozess um Frauenmord vor 25 Jahren Führen sadistische Bilder zu einem Mordmotiv?
Im Prozess um den gewaltsamen Tod von Brigitta J. vor 25 Jahren in Sindelfingen fällt der Blick auf pornografische Beweismittel – und ein weiteres Tötungsdelikt in Oberfranken.