„South Park“ ist in jener Gegend angesiedelt, die dem konservativen Amerika als Bollwerk gegen die liberale Verluderung der großen Städte gilt, im ehemaligen Wilden Westen, in Colorado. Anfangs entstand die Serie auch in Denver, aber so sehr sie sich über Alltagskultur, Meinungen und Besessenheiten der Provinzkonservativen lustig macht, über Machotum, Waffenfetischismus, Rassismus, Xenophobie und religiöse Bigotterie, sie widmet sich mit der gleichen Inbrunst liberalen und linken Moden, Glaubenssätzen, Weltverbesserungsoffensiven und Lifestyle-Pikiertheiten. Sie vergisst dabei aber nicht, auch dem politisch desinteressierten, bildungsfeindlichen und horizontlos momentfixierten Konsumentenvolk der Mitte auf die Zehen zu treten.

 

Böser als die Simpsons

Böser als die „Simpsons“ wollte „South Park“ von Anfang an sein – und vermutlich auch die Albtraumvariante der philosophischen „Peanuts“-Kinder von Charles M. Schulz. Mehrheitsfähig war die Serie jedenfalls nie. Nachdem sie rasch als derbste Frechheit des Fernsehens international gehypt worden war, schossen die Zuschauerzahlen zwar auf 5,5 Millionen zum Start der zweiten Staffel empor. Sie brachen aber auch schnell wieder um fast die Hälfte ein.

Zum Wunder von „South Park“ gehört auch, dass die Verantwortlichen nicht in Panik gerieten, nicht einem vermeintlich anderes verlangenden Publikum hinterherproduzierten, um dann mit einem nicht zu rettenden Mischmasch zu enden. „South Park“ durfte Kurs halten, erarbeitete sich ein Stammpublikum und Langzeitwirkung. Stone und Parker konnten schließlich in ein eigenes Studio nach Kalifornien umziehen.

Alles ganz spontan

Auch dort arbeiten sie noch heute mit ihrem Stab ganz anders als beim Fernsehen üblich. Drehbücher vorab bekommt niemand zu sehen – weil es sie gar nicht gibt. Jede Woche entsteht jede Folge unter heftigem Zeit- und Kreativitätsdruck ganz frisch. Manchmal bekommt der Sender die aktuelle Folge erst kurz vor der Ausstrahlung via Satellitenleitung zugeschickt.

In zwanzig Jahren sind die Schreckensgören übrigens mal eine Grundschulklasse vorgerückt, von der dritten in die vierte. Bei dem Tempo dürfte uns die Serie noch eine Weile erhalten bleiben, bevor sie unseren Urenkeln ganz Ungeheures zumuten muss: dass die sowieso schon sexistischen Schmutzfinken Cartman und Co. auch noch in die Pubertät kommen.

In der geht es gleich mal um Ufos, Analsonden, Furzorgien und teleskopartige außerirdische Gerätschaften, die aus Cartmans Hintern herauslugen. Gleich käme, warnte ein anschließend vor allen Folgen eingesetzter sarkastischer Vorspann, vulgäre Sprache, und auch der Vorkommnisse wegen sei das Gezeigte für keine Altersklasse geeignet. Parker und Stone spielten von Anfang an mit dem Reiz des Verbotenen.

Gegen Rassismus und Lifestyle-Moden

„South Park“ ist in jener Gegend angesiedelt, die dem konservativen Amerika als Bollwerk gegen die liberale Verluderung der großen Städte gilt, im ehemaligen Wilden Westen, in Colorado. Anfangs entstand die Serie auch in Denver, aber so sehr sie sich über Alltagskultur, Meinungen und Besessenheiten der Provinzkonservativen lustig macht, über Machotum, Waffenfetischismus, Rassismus, Xenophobie und religiöse Bigotterie, sie widmet sich mit der gleichen Inbrunst liberalen und linken Moden, Glaubenssätzen, Weltverbesserungsoffensiven und Lifestyle-Pikiertheiten. Sie vergisst dabei aber nicht, auch dem politisch desinteressierten, bildungsfeindlichen und horizontlos momentfixierten Konsumentenvolk der Mitte auf die Zehen zu treten.

Böser als die Simpsons

Böser als die „Simpsons“ wollte „South Park“ von Anfang an sein – und vermutlich auch die Albtraumvariante der philosophischen „Peanuts“-Kinder von Charles M. Schulz. Mehrheitsfähig war die Serie jedenfalls nie. Nachdem sie rasch als derbste Frechheit des Fernsehens international gehypt worden war, schossen die Zuschauerzahlen zwar auf 5,5 Millionen zum Start der zweiten Staffel empor. Sie brachen aber auch schnell wieder um fast die Hälfte ein.

Zum Wunder von „South Park“ gehört auch, dass die Verantwortlichen nicht in Panik gerieten, nicht einem vermeintlich anderes verlangenden Publikum hinterherproduzierten, um dann mit einem nicht zu rettenden Mischmasch zu enden. „South Park“ durfte Kurs halten, erarbeitete sich ein Stammpublikum und Langzeitwirkung. Stone und Parker konnten schließlich in ein eigenes Studio nach Kalifornien umziehen.

Alles ganz spontan

Auch dort arbeiten sie noch heute mit ihrem Stab ganz anders als beim Fernsehen üblich. Drehbücher vorab bekommt niemand zu sehen – weil es sie gar nicht gibt. Jede Woche entsteht jede Folge unter heftigem Zeit- und Kreativitätsdruck ganz frisch. Manchmal bekommt der Sender die aktuelle Folge erst kurz vor der Ausstrahlung via Satellitenleitung zugeschickt.

In zwanzig Jahren sind die Schreckensgören übrigens mal eine Grundschulklasse vorgerückt, von der dritten in die vierte. Bei dem Tempo dürfte uns die Serie noch eine Weile erhalten bleiben, bevor sie unseren Urenkeln ganz Ungeheures zumuten muss: dass die sowieso schon sexistischen Schmutzfinken Cartman und Co. auch noch in die Pubertät kommen.

Sender: Die deutschen Fassungen von „South Park“ gibt es bei Comedy Central. Amazon bietet die Serie als Stream an.