Rothaus im Schwarzwald braut seit mehr als zwei Jahrhunderten Bier. Der neue Alleinvorstand Rasch baut die Produktion nun um. Ziel ist Energie zu sparen. Hierfür wird investiert.

Rothaus im Schwarzwald braut seit mehr als zwei Jahrhunderten Bier. Der neue Alleinvorstand Rasch baut die Produktion nun um. Ziel ist Energie zu sparen. Hierfür wird investiert.

 

Grafenhausen - Die landeseigene Brauerei Rothaus will ihre Produktion künftig ökologisch ausrichten. Im kommenden Jahr werde sich das Unternehmen erstmals in seiner dann 223-jährigen Geschichte von Öko-Experten unter die Lupe nehmen und entsprechend zertifizieren lassen, sagte Alleinvorstand Christian Rasch der Nachrichtenagentur dpa. Ziel sei das Einsparen von Energie.

Hierfür sei unter anderem eine neue Flaschenabfüllanlage geplant. In diese würden mindestens 20 Millionen Euro investiert. Rothaus in Grafenhausen im Hochschwarzwald (Kreis Waldshut) ist eine der größten Brauereien im Südwesten. Sie gehört zu 100 Prozent dem Land.

„Mit dem Bau der neuen, energiesparenden Anlage beginnen wir voraussichtlich Ende nächsten Jahres“, sagte Rasch. 2015 soll sie fertig sein. Sie ersetzt eine 16 Jahre alte Abfüllanlage, die nicht den heutigen ökologischen Ansprüchen entspreche und deshalb abgebaut werde. Die Pläne seien fertig, der Aufsichtsrat müsse ihnen bei seiner Sitzung am 20. Dezember noch zustimmen.

„Die neue Anlage ist Kernstück unserer künftigen Unternehmensphilosophie“, sagte Rasch, der die Brauerei seit einem halben Jahr leitet. Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit seien neue Leitlinien, der Betrieb werde hierfür umgebaut.

Hintergrund: „Das Bierbrauen ist eine energieintensive Angelegenheit. Im Produkt Bier stecken 20 Prozent Energieanteil.“ Ziel sei es, den Energieverbrauch zu senken. Zudem setze Rothaus auf Regionalität. „Wir beziehen unsere Rohstoffe aus Baden-Württemberg.“

Zu den Plänen passe die vor fünf Jahren in Betrieb genommene Hackschnitzelanlage. „Mit ihr sparen wir jedes Jahr 1,2 Millionen Liter Heizöl“, sagte Rasch. 75 Prozent der für die Herstellung notwendigen Wärme würden inzwischen mit Biomasse erzeugt.

Nicht verändert werde der Produktionsablauf und die Produktpalette. „Wir brauen wie vor 30 Jahren und dabei bleibt es auch.“ Ein effizienteres Brauen mit weniger Lagerzeit sei zwar möglich und wäre auch kostengünstiger. Doch dabei ginge Qualität verloren, so Rasch. „Daher ist das für uns tabu.“

Ebenfalls für nächstes Jahr geplant sei der Bau eines Besucherzentrums. Die Brauerei auf 1000 Metern Höhe im Schwarzwald entwickle sich immer mehr zum Touristenmagnet und stoße dabei an ihre Kapazitätsgrenze, sagte Rasch.

„Wir haben jährlich mehr als 100 000 Interessierte, aber nur 20 000 von ihnen können wir eine geführte Brauereibesichtigung anbieten.“ Die Brauerei werde daher rund eine halbe Million Euro in ein Besucherzentrum investieren und die Angebote deutlich erweitern.