Die Agenda-Gruppe Radl hat passend zum Jahresmotto eine ganze Reihe an Veranstaltungen auf den Weg gebracht.

Leonberg - Das Fahrrad als Jahresmotto der Lokalen Agenda? Das gab es bereits 2014, damals hieß es „Radstadt Leonberg“. Und nun schon wieder? „Wir haben auch überlegt. Aber bei dem Jubiläum 200 Jahre Fahrrad bot sich das einfach an“, erklärt Irmgard Meurer, die Sprecherin der Agenda-Gruppe Radl. Die Abkürzung steht für „Radel aktiv durch Leonberg“. Auch wenn die Gruppe das Jahresprogramm zum Motto auf die Beine stellt, „sind wir diesmal extrem gut vernetzt“, berichtet Meurer.

 

Denn an den zahlreichen Veranstaltungen beteiligen sich auch die Stadt Leonberg, das Stadtmuseum, die evangelische Kirche, Vereine und Organisationen wie der Nabu, aber auch hiesige Firmen und Einzelhändler. So ist ein vielfältiges Programm entstanden, das eine Ausstellung im Stadtmuseum, einen Kunstwettbewerb, zahlreiche Touren für verschiedene Zielgruppen, Erzähl-Cafés, Trainings und Beratungen umfasst, dabei aber auch bestehende Veranstaltungen wie die Sternfahrt am 21. Mai und die Tour de Natur oder Aktionen wie das Stadtradeln einbindet. „Wir wollen zeigen, dass Radfahren in Leonberg Spaß macht“, sagt Agenda-Sprecherin Maria Zundel. Angesichts der Verkehrsprobleme sei man oft schneller mit dem Rad als mit dem Auto und man habe auch kein Parkplatzproblem.

Das Rad ist auch politisch

Radthemen in Leonberg sind auch immer politisch. Nicht zuletzt, seit der Gemeinderat Gelder für neue Radwege und Schutzstreifen gestrichen hat. „Nachdem das Radverkehrskonzept 2013 im Gemeinderat einstimmig verabschiedet worden war, wäre unsere Radl-Gruppe überflüssig. Es ist ein solides und alltagstaugliches Konzept. Aber der Gemeinderat ist bei der Umsetzung buchstäblich wieder vom Rad gesprungen“, kritisiert Meurer. Dennoch gebe es durchaus Projekte, die erfolgreich laufen, etwa der neue Radweg zwischen Rutesheim und Leonberg oder der geplante Mobilitätspunkt am Bahnhof. „Wir sagen ja nicht, das Rad ist das einzig wahre Fortbewegungsmittel. Die Zukunft liegt vielmehr in der Vernetzung aller Verkehrsmittel.“

Auch kleine Strecken machen einen Unterschied

Den Agenda-Vertretern ist es wichtig, nicht mit erhobenem Zeigefinger aufzutreten. „Letztlich entscheidet jeder selbst, wie er unterwegs ist“, sagt Irmgard Meurer. Ein Erfolg sei es, wenn zusätzliche Fahrten in der Stadt mit dem Rad erledigt würden. „Auch viele kurze Strecken sind schon viel“, sagt sie. Die Agenda-Gruppe wolle dazu nette Angebote schaffen, um die Menschen aus der Reserve zu locken. Etwa um die Umgebung in der Freizeit auf zwei Rädern zu erkunden. Oder vom Freizeitradler zum Radpendler umzusatteln.

Hat das Rad nach dem Zweiten Weltkrieg den Menschen Mobilität verliehen, so ist es heute eher Sportgerät und Statussymbol. Doch die Technik hat hier nicht Halt gemacht. „Mit den Pedelecs und E-Bikes ergeben sich ganz neue Möglichkeiten“, sagt Agenda-Sprecherin Maria Zundel. Gerade in Zeiten von Klimawandel und Feinstaub-Debatten. Da passe dann auch das Agenda-Motto: „Frieden und Fortschritt fängt zuhause an.“

www.radleonberg.de

Stadtradeln findet bereits im Mai statt

Zwischen dem 5. und 25. Mai wird in Leonberg besonders fleißig in die Pedale getreten. Dann findet das Stadtradeln statt. Leonberg nimmt zum siebten Mal an der Aktion des europäischen Städtenetzwerks Klimabündnis teil. „Radeln Sie möglichst viele Kilometer – egal ob beruflich oder privat und tragen Sie diese in Ihren persönlichen Online-Radel-Kalender ein“, ermuntert Leonbergs Oberbürgermeister Bernhard Schuler.

Wie funktioniert es? Jeder geradelte Kilometer zählt. Wer mitmachen will, meldet sich unter www.stadtradeln.de an und trägt dort seine Strecken ein. Alle Teilnehmer können sich dabei einem Team anschließen und so gemeinsam mit Kollegen oder Vereinsfreunden Kilometer sammeln. Auch ein eigenes Team kann gebildet werden. Die fleißigsten Teams und Kommunen werden am Ende ausgezeichnet. Ausgeschlossen sind nur Radwettkämpfe und Fahrten auf stationären Rädern wie Hometrainern. Wo die Kilometer zurückgelegt werden, ob in heimischen Gefilden oder im Urlaub, ist unerheblich. Das Stadtradeln findet erstmals im Mai und nicht im Juli statt. Gleichzeitig findet das Stadtradeln auch in Renningen, Weil der Stadt und Böblingen statt.

Das Veranstaltungsprogramm im Überblick

Neubürgertour
Sonntag, 30. April, 14 bis 18 Uhr. Treffpunkt am Bahnhof Leonberg. 40 Kilometer Radtour durch alle Ortsteile mit Bürgermeister Klaus Brenner, vorbei an Sehenswürdigkeiten und wichtigen Institutionen. Ende am Stadtmuseum, das bis 19 Uhr geöffnet hat. Weiterer Termin am 23. September.

Stadtradeln
5. bis 25. Mai. Startschuss am Freitag, 5. Mai, 17 Uhr, auf dem Marktplatz mit dem Bürgermeister-Trio und eine kleine Stadtrundfahrt. Bereits von 11 Uhr an kostenloser Rad-Check.

Radl-Börse
Samstag, 6. Mai, Bürgerplatz vor der Stadthalle. Radannahme von 9 bis 11 Uhr, Verkauf 11.15 Uhr bis 13 Uhr. Es können auch Räder für Afrika gespendet werden.

Bambus-Räder
Sonntag, 7. Mai, 14.30 Uhr, Erzähl-Café im Stadtmuseum über „Bamboo Beix“, die in Leonberg von Hand hergestellt werden.

Nachttour
Sonntag, 7. Mai, 17.30 Uhr, Treffpunkt Bahnhof Leonberg. Fahrt nach Malmsheim, Führung über die renaturierte Deponie.

Pedelec-Test
Donnerstag, 18. Mai, 17 Uhr. Leihräder können auf einer 27 Kilometer langen Tour erprobt werden.

Rad-Sternfahrt
Sonntag, 21. Mai. Abfahrt Weil der Stadt gegen 9 Uhr. Über Malmsheim und Renningen nach Leonberg. Dort Weiterfahrt gegen 11 Uhr über Gerlingen, Weilimdorf und Feuerbach in die Stuttgarter Innenstadt. Fahrt unter Polizeibegleitung.

Radsicherheitstraining
Donnerstag, 1. Juni, 14.30 Uhr, Verkehrsplatz Steinstraße. Anmeldung: adm@leonberg.de.

Stadtführung
Pfingstmontag, 5. Juni, 14.30 Uhr, Bahnhof Leonberg. Radtour „Wo hot mr friar en Leonberg gschafft?“

Radtour
Sonntag, 25. Juni, 9 Uhr, Bahnhof Leonberg. „Zur Enz, zur Glems, zurück“ über 83 Kilometer, mit Einkehr.

Erzähl-Café
Sonntag, 2. Juli, 14.30 Uhr, Stadtmuseum. Zwei Radprofis im Gespräch – Heinz Betz und Wolfgang Röckle.

Wagner-Tour
Sonntag, 9. Juli, 10 Uhr, Treffpunkt Christian-Wagner-Brunnen Warmbronn. 50 Kilometer lange Radtour, auf der Wagner-Gedichte an ihren Inspirationsorten vorgetragen werden.

Tour de Natur
Sonntag, 23. Juli, 10 bis 16 Uhr, Start hinter dem Leo-Center. Von Leonberger Kreiszeitung und Leo-Center mit flexibler Startzeit.

Rad-Gottesdienst
Sonntag, 30. Juli, 19.30 Uhr, in der Stadtkirche oder bei gutem Wetter auf dem Kirchplatz. Nachtgedankengottesdienst „Fährt Gott Fahrrad?“.