Zum Jubiläum der Universität finden in diesem Jahr rund 180 Veranstaltungen in Hohenheim statt. Wir haben die Frauen getroffen, die das Programm koordinieren – und haben uns unter Studenten umgehört, wie es ihnen an der Uni Hohenheim gefällt.

Klima und Nachhaltigkeit: Julia Bosch (jub)

Hohenheim - Eigens komponierte Musikstücke, ein Theaterstück, Filme, Präsentationen, Reden sowie Lichtkunstinstallationen an der Schlossfassade: Um die 30 Programmpunkte werden bei der Auftaktveranstaltung zum 200-jährigen Bestehen der Universität Hohenheim am Mittwoch, 17. Januar, geboten. Damit dabei alles funktioniert, tüfteln neben zahlreichen ehrenamtlichen Helfern vier Frauen seit mehreren Monaten mehr oder weniger rund um die Uhr an dem Jubiläum.

 

„Insgesamt finden in dem Jubiläumsjahr bisher rund 180 Veranstaltungen statt. Etwa 100 der Veranstaltungen sind solche, die es so nur in diesem Jubiläumsjahr geben wird“, sagt Johanna Lembens-Schiel. Die Leiterin der Marketingabteilung bildet gemeinsam mit der Leiterin des Rektoratsbüros, Kathrin Feuser, der Doktorandin Christine Clement sowie der Veranstaltungsmanagerin Adina Hüpfl das Koordinationsteam für das Jubiläum. Um das Programm zu planen, treffen sich die vier Frauen seit November 2016 jeden Donnerstagmittag: „Meist gehen unsere Treffen etwa zwei Stunden. Wir müssen Fragen klären wie: Wer wird eingeladen zu den Veranstaltungen? Wie ist der genaue Ablauf? Was brauchen wir? Welcher Raum bietet sich an, wie soll bestuhlt werden? Welche technischen Hilfsmittel sind nötig?“, zählt Adina Hüpfl auf.

Angefangen hatte alles mit einem großen Beteiligungsprozess. „Jeder – vom Hausmeister bis zum Rektor – konnte Ideen für das Jubiläum einbringen. Anschließend haben wir abgestimmt. Allein daraus sind rund 50 Veranstaltungsideen entstanden“, sagt Lembens-Schiel. Dies sei auch ein Teil der Philosophie des Jubiläums; dass die Feierlichkeiten von den Mitgliedern der Uni getragen werden.

Rezepte gegen Liebeskummer und eine lange Tafel

„Ein anderer Teil der Jubiläumsphilosophie ist es, wichtige Zukunftsthemen zu präsentieren, in denen Hohenheim an den richtig großen Menschheitsfragen für ein besseres Leben forscht und auch Antworten findet“, sagt Lembens-Schiel. Die Jubiläumsgruppe hat mehrere Themen erarbeitet, die als Leitfaden durch die Veranstaltungen führen sollen – darunter Bioökonomie, Welternährung, Klimawandel oder soziale Gerechtigkeit.

Ein Teil der Jubiläumsgruppe Foto: Julia Bosch

Außerdem legt die Jubiläumsgruppe Wert darauf, dass für jedermann etwas dabei ist. „Nicht alle Veranstaltungen sind streng wissenschaftlich; die Bandbreite spiegelt die Vielfalt der Universität und des universitären Lebens hier in Hohenheim wider“, sagt Christine Clement. So stellt beispielsweise am 30. Januar der Sternekoch Vincent Klink Rezepte gegen den Liebeskummer vor. Zwischen dem 7. Juni und dem 7. Juli steht eine lange Tafel im Innenhof des Schloss Hohenheim, an dem sich Privatpersonen und Firmen verabreden können. Außerdem gibt es zahlreiche Konzerte, Theaterstücke sowie Ausstellungen zu diversen Themen. Pro Veranstaltung sind zwischen einem und zehn Helfer vor Ort. „Wir vom Koordinationsteam sind allerdings nicht bei jeder Veranstaltung dabei. Das können wir gar nicht leisten“, sagt Lembens-Schiel. Allerdings hat jeder persönliche Höhepunkte: „Im Mai gibt es einen Workshop zu Ungleichheit und Wirtschaftspolitik in Kooperation mit verschiedenen hochrangigen Partneruniversitäten weltweit – unter anderem mit Stanford und Harvard. Darauf freue ich mich sehr“, sagt Christine Clement, die neben ihrem Engagement für das Jubiläum im Bereich der Entwicklungsökonomik promoviert.

Auch Karl Marx würde 200 Jahre alt werden

Johanna Lembens-Schiel freut sich auf eine Podiumsdiskussion: „Da auch Karl Marx in diesem Jahr 200 Jahre alt werden würde, gibt es anlässlich dessen Geburtstag eine Podiumsdiskussion zu sozialer Ungleichheit. Wir haben dazu verschiedene besondere Menschen angefragt. Ich bin gespannt, wer am Ende teilnehmen wird.“

Hüpfl fiebert unterdessen der langen Tafel im Sommer entgegen: „Ich bin neugierig, wie viele Menschen kommen – und ob auch Gäste aus Birkach, Plieningen und Umgebung an der Tafel teilnehmen werden.“ Denn bei all der Internationalität, auf die Universitäten heutzutage Wert legen, ist der Uni Hohenheim auch eine lokale Verankerung wichtig: „Aus diesem Grund haben wir auch allen Plieningern und Birkachern bereits ein Programm des Jubiläums zugeschickt“, sagt Lembens-Schiel.

Interessierte können sich auf der Webseite www.uni-hohenheim.de/jubilaeum2018 über das Programm informieren.