Trotz einer starken zweiten Halbzeit kommt die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia am Sonntagabend über ein 2:2 (0:2) gegen Werder Bremen nicht hinaus. Es treffen Martin Harnik und Cacau.

Bremen - Mit einem Kraftakt hat der VfB Stuttgart eine erneute Pleite in der Fußball-Bundesliga verhindert. Nach einem 0:2-Rückstand kamen die Schwaben bei Werder Bremen noch zu einem 2:2 (0:2).

 

Martin Harnik (50.) und Cacau (81.) belohnten ihr Team mit ihren Treffern für eine engagierte Leistung in der zweiten Halbzeit - auch wenn die Stuttgarter nach ihrem zweiten Remis weiter auf den ersten Saisonsieg warten und auf den vorletzten Tabellenplatz blieben.

"In der zweiten Halbzeit haben wir mit mehr Mut gespielt. Der Punkt ist Gold wert", meinte VfB-Spieler Ibrahima Traoré, mit dessen Einwechselung in Halbzeit zwei der Umschwung kam. Sein Stürmer-Kollege Cacau gestand nach dem sechsten sieglosen Pflichtspiel: "Nach dem Spielverlauf müssen wir froh sein, einen Punkt geholt zu haben. Am Ende wollten wir aber noch den Sieg."

Gelb-rot für Harnik, Rot für Lukimya

Werder verspielte nach den Toren des Belgiers Kevin de Bruyne (23.) und von Zlatko Junuzovic (34.) leichtfertig den zweiten Erfolg in dieser Spielzeit und verpasste als Tabellenelfter den Sprung ins Mittelfeld. In der Schlussphase wurde es hitzig: Erst sah VfB-Torschütze Harnik in der 88. Minute die Gelb-Rote Karte, dann musste der Bremer Assani Lukimya mit glatt Rot in der Nachspielzeit vom Feld. "Wir müssen so ein Spiel nach Hause bringen. Dass die soviel Glück haben, versteh ich nicht", ärgerte sich der Bremer Marko Arnautovic.

Dabei hatte es für ihn und sein Team lange gut ausgesehen: Mit einem Weltklasse-Tor hatte de Bruyne die Bremer in Front gebracht - es war Werders 100. Heimspiel-Treffer gegen den VfB in der Bundesliga-Geschichte. Die Chelsea-Leihgabe leitete seinen zweiten Saisontreffer mit einem Doppelpass mit Nils Petersen selbst ein und ließ VfB-Keeper Sven Ulreich keine Chance. Auch am zweiten Treffer war Petersen mit seinem Pass auf Junuzovic beteiligt. Sekunden zuvor hatte Shinji Okazaki noch per Kopf den Ausgleich verpasst.

Ibisevic fehlt der Mannschaft

Werder hatte ohnehin von Beginn an mehr vom Spiel, machte sich aber durch unnötige Ballverluste das Leben selbst schwer. Die Stuttgarter bemühten sich, früh zu attackieren. Doch wenn sie im Ballbesitz waren, konnten sie ähnlich wie am Donnerstag in ihrem Europa-League-Gruppenspiel gegen Steaua Bukarest (2:2) nur wenig damit anfangen. Zudem war ihnen lange das Fehlen ihres rot-gesperrten Top-Torjäger Vedad Ibisevic anzumerken.

Nach der Halbzeitpause änderte sich das Bild komplett: Die Gäste gaben sich nicht geschlagen. Vor allem die Hereinnahme von Traoré brachte Schwung. Er schlug auch die Flanke zum Anschlusstreffer durch Harnik. Werders junge Mannschaft geriet immer mehr in Verlegenheit: Theodor Gebre Selassie (56.) rettete in letzte Sekunde vor Okazaki, kurz danach verzog der Japaner (60.) erneut per Kopf.

Werder brauchte einige Zeit, um sich wieder zu befreien. Aaron Hunts Schuss (63.) war ein erstes Lebenszeichen im Bremer Angriff nach langer Zeit. Als die Gastgeber das Spiel wieder in den Griff zu bekommen schienen, schlug aber Cacau zu und schaffte den verdienten Ausgleich.

Spieldaten:

Ballbesitz in %: 35,5 - 64,5

Torschüsse: 11 - 13

gew. Zweikämpfe in %: 53,9 - 46,1

Fouls: 17 - 13

Ecken: 6 - 7