Was haben Fischsaurier, Kiwi, Mammutzahn und Erzwespe gemeinsam? Klingt nach einer Scherzfrage, ist aber keine. Sie alle sind Zeugnisse der Geschichte vom Staatlichen Naturkundemuseum Stuttgart.

Stuttgart - Auch das Staatliche Museum für Naturkunde Stuttgart musste erst lernen: Nicht von Anfang an war die Einrichtung so attraktiv für Besucher. Zum 225. Geburtstag lässt Direktorin Johanna Eder die lange Geschichte des Hauses anhand einiger Sammlungsstücke Revue passieren. Sie ist überzeugt: „Wir sind identitätsstiftend für diese Stadt – mit unserer Geschichte.“

 

1791 gilt als das offizielle Geburtsjahr des Naturkundemuseums. Damals spaltete Herzog Carl Eugen das Naturalienkabinett von der Kunstkammer ab und schuf damit eine eigenständige Sammlung. Indem er drei Kuratoren berief, legte er zugleich den Grundstein für die heutige Forschung in Zoologie, Botanik und Mineralogie/Paläontologie.

Elf Millionen Stücke in der Museumssammlung

Die Sammlung wächst und wächst, zählt inzwischen rund elf Millionen Stücke und genießt laut Eder „Weltruf“. Das lockt namhafte Wissenschaftler an, die mit ihren Erkenntnissen für Schlagzeilen sorgen. Mit über 140 Mitarbeitern gehört das Haus zudem zu den größten Naturkundemuseen in Deutschland. Das dritte Standbein neben Sammlung und Forschung – die Wissenvermittlung – ist noch vergleichsweise jung: Erst seit 1968 bemüht sich das Haus um Dauerausstellungen, Sonderschauen und andere Bildungsangebote.

Das Ende der Fahnenstange ist hier noch lange nicht erreicht. Eine Modernisierung der Sammlung im Schloss Rosenstein steht in absehbarer Zeit an, das Museum am Löwentor ist erst vor kurzem aufpoliert worden. In Sachen Forschung ruht sich das Haus ebenfalls nicht auf altem Glanz aus. Mit Digitalisierung, Vernetzung und neuer Technik ebnen Leitung und Forscher den Weg in die Zukunft.

Aus Anlass des Jubiläums lädt das Naturkundemuseum für diesen Sonntag ab 10 Uhr zum Bürgertag ein. Der Eintritt in die Dauerausstellungen und in die Sonderschau Naturdetektive ist an dem Tag kostenlos. Es werden Kurzführungen in zehn verschiedenen Sprachen angeboten, ein umfassendes Begleitprogramm ist geplant. So stellen sich unter anderem verschiedene Bürgerprojekte des Naturkundemuseums vor. Im Museum am Löwentor endet das Fest um 18 Uhr, am Schloss Rosenstein klingt es bis 20 Uhr aus.