Beim Rennen in Uhingen wurde nachts ein Mann mit einer Schreckschusswaffe gesichtet.

Uhingen - Gegen 2.30 Uhr am Sonntagfrüh wurde der Notrufzentrale im Umfeld des 24-Stunden-Laufes in Uhingen ein Verdächtiger mit einem Schießeisen gemeldet. Die Polizei hat den Waffenträger ausfindig gemacht und ihm die Schreckschusspistole abgenommen. Warum der 22-Jährige die Waffe dabei hatte, ist unklar. Allerdings hatte er vor seiner Mitnahme auf die Wache einen Streit mit einem Besucher. Gegen den Mann wurde eine Anzeige wegen Verstoßes gegen das Waffengesetzt erstattet.

 

Die meisten Läufer haben nichts mitbekommen

Die Läufer haben von dem Zwischenfall nichts mitbekommen. Von den angemeldeten 45 Teams waren bis kurz vor Ende des 24-Stunden-Laufes in Uhingen am Sonntagnachmittag noch 43 Teams mit 210 Läufern dabei. „Alle haben noch mal zugelegt, sie laufen in einem ordentlichen Tempo“, sagt der Organisator Björn Hahn neben dem Start und Zielleinlauf. Die Nacht sei wohl wegen der Kälte für die meisten Läufer der schwerste Teil des Laufes gewesen, meint er. Außerdem fehle dann die Unterstützung des Publikums, das tagsüber überall am Rand der Strecke die Läufer anfeuere. Erst mit den ersten Sonnenstrahlen um 7.19 Uhr hätten die Läufer neue Kraft geschöpft und wieder an Motivation und Tempo gewonnen, so Björn Hahn. Gewonnen haben am Ende die Gruppe Getting Tough mit 124 gelaufenen Runden bei den Viererteams und die Polizei Baden-Württemberg mit 114 gelaufenen Runden bei den Sechserteams.

Während nach dem Start alle Läufer noch ausgeruht und mit vollen Energiereserven waren, standen kurz vor dem Ende des Rennens vielen Athleten die Strapazen der vergangenen Stunden ins Gesicht geschrieben. „Ich bin jetzt müde. Man hat inzwischen schon einige Kilometer in den Beinen“, sagt Thomas Dilger, der vom Bodensee angereist ist. Rund 70 Kilometer sei er inzwischen gelaufen, schätzt er. „Alles tut weh. Der ganze Körper ist ein Wrack“, beschreibt er seinen Zustand, bevor er sich erneut auf die Strecke begibt, um noch einige Runden draufzulegen. „Jetzt ist es reine Kopfsache“, sagt er gut gelaunt. Dennoch freue er sich auf das Ende.

Ähnlich geht es Martin Fischle aus Stuttgart. Aus seinem Team mussten zwei Mitglieder ausscheiden. Die Nacht sei sehr fordernd gewesen, erklärt der Sportler. Vor allem die Kälte mit Temperaturen nahe am Gefrierpunkt, aber auch der Schlafentzug haben ihm zugesetzt. Nach dem Rennen will er sich erst einmal ein großes Eis oder ein Weizenbier gönnen. Nur „ein bisschen anstrengend“ findet die Läuferin Heike Dollinger aus Neckartenzlingen das Rennen. Ihr habe es Spaß gemacht, versichert sie. Eine Teilnahme im kommenden Jahr sei wahrscheinlich. Zum Ende des Rennens freut sie sich zuerst einmal auf eine Dusche. „Und dann aufs Sofa.“

Nach dem Rennen geht es aufs Sofa

Organisatorisch sei alles rund gelaufen, zieht der Organisator Hahn eine erste Bilanz. Die Hindernisse auf der zwei Kilometer langen Strecke bestanden aus Strohballentürmen, Hügel mit befeuchteten Planen oder Sprossen zum Hangeln. Insgesamt waren pro Runde zwölf Hindernisse zu überwinden. Die besondere Herausforderung des Hindernislaufes liegt darin, dass die relativ kurzen Laufphasen immer wieder von kräftezehrenden Hindernissen unterbrochen werden. Die Läufer bekommen keine Möglichkeit, einen richtigen Rhythmus zu finden.

Die Teilnehmer des Uhinger Laufes waren in Vierer- und Sechserteams eingeteilt. Pro Team musste stets ein Läufer auf der Strecke sein. Die anderen Teammitglieder hatten währenddessen Zeit, etwas zu essen, die müden Muskeln zu massieren oder auch ein wenig zu schlafen.