24 Tage lang haben 796 Läuferinnen und Läufer fleißig Kilometer gesammelt – und damit auch Spenden. Das Geld aus dem 24-Tage-Lauf der Kinderstiftung und des Sportkreises kommt Stuttgarter Kinderprojekten zugute.

Stadtleben/Stadtkultur: Jan Sellner (jse)

Von Stuttgart aus die Welt umrunden. Das ist den Teilnehmern des 24-Tage-Laufs für Kinderrechte auch in diesem Jahr wieder eindrucksvoll gelungen. Rein rechnerisch reicht die zurückgelegte Kilometerzahl sogar zweimal um den Planeten. In Zahlen ausgedrückt: 796 Läuferinnen und Läufer in 35 Teams sind zusammen 82 008 Kilometer gelaufen. Eine Streckenlänge, die bei den Ausrichtern des Laufs – der Stuttgarter Kinderstiftung und dem Sportkreis Stuttgart – für zufriedene Gesichter sorgt.

 

Es hätten auch noch mehr sein können. Wegen der am Freitag beginnenden Fußball-Europameisterschaft musste der Lauf in diesem Jahr vorgezogen worden (Start war am 25. Mai). Er fand damit zum Teil in den Pfingstferien und folglich ohne Schulklassen statt. „Das macht sich natürlich bemerkbar“, sagte Silke Schmidt-Dencker, die Geschäftsführerin der Kinderstiftung, bei der die Fäden für den Kinderrechtelauf zusammenlaufen: „Das Ergebnis kann sich trotzdem sehen lassen.“ Auch wegen einer Reihe individueller Spitzenleistungen. Etwa die der Extremläuferin Rebecca Breitmeyer vom Team Frauenherz, die in 24 Tagen 1130 Kilometer absolvierte. Das ist umgerechnet mehr als ein Marathon pro Tag. Ihr Team lag auch beim Laufdurchschnitt vorne: Jedes Teammitglied hat im Schnitt 190 Kilometer zurückgelegt. Mit einer besonders großen Truppe nahm die Stuttgarter Vertretung der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC an dem Spendenlauf teil: 219 PwCler gingen in diesem Jahr an den Start; sie bildeten das größte Team im Starterfeld.

Jeden Tag einen Marathon

Erwähnenswert ist auch die Laufleistung der beteiligten Kinder. Die sechsjährige Luisa Juchem schaffte in den 24 Tagen 151,5 Kilometer, eineinhalb (!) Kilometer mehr als die zweitplatzierte, neunjährige Stella Pfaff. Gemeinsam schnitten sie bei der Siegerehrung am Sonntag im Stuttgarter Café Osho am Joseph-Süß-Oppenheimer-Platz die 24-Tage-Lauf-Torte an und verteilten sie an die Gäste, die hier den Abschluss feierten.

Spenden für Stuttgarter Kinderprojekte

Der Stuttgarter Kinderrechte-Lauf – ursprünglich ein 24-Stunden-Lauf – findet seit 2006 jährlich statt und hat bisher knapp 400 000 Euro an Spenden für Stuttgarter Einrichtungen erbracht. Die diesjährige Spendensumme steht noch nicht fest. Laut Kinderstiftung wurden so viele Förderanträge eingereicht wie noch nie: „Wir benötigen 54 000 Euro, um alle Projekte fördern zu können“, erklärte Silke Schmidt-Dencker: „In den vergangenen Jahren haben wir die nötige Summe immer erreicht. Davon gehen wir auch in diesem Jahr aus.“ Die teilnehmenden Teams bemühen sich jeweils um Sponsoren, die ihre Laufleistung mit einer Spende unterstützen. Das erlaufene Geld kommt Kinderprojekten in der Stadt zugute. Stuttgarter Vereine oder Einrichtungen hatten vorab Gelegenheit, Förderanträge zu stellen, über die dann eine Jury entscheidet.

Der Spendenlauf verfolgt immer auch ein ideelles Ziel. Kinderstiftung und Sportkreis wollen „Bewegung und soziales Engagement verbinden und gleichzeitig auf Kinderrechte hinweisen“. Das sei wichtiger denn je, betonen die Veranstalter. Als Beispiele nennen sie das Recht auf Bildung, das Recht auf gewaltfreie Erziehung und das Recht auf Spiel und Erholung.

Weitere Informationen unter: https://www.stuttgarter-kinderstiftung.de/projekte/24-tage-lauf-fuer-kinderrechte