Rund 2000 Leute aus Vereinen, Schulen und Privathaushalten haben Spenden in Höhe von fast 9000 Euro erlaufen. Am Wochenende sind die Sieger der verschiedenen Läuferklassen ausgezeichnet worden.

Im Dienst der guten Sache ist wahrlich viel geleistet worden. 1948 Läuferinnen und Läufer haben im Rahmen des diesjährigen 24-Tage-Laufs für Kinderrechte zusammen 106 739 Kilometer zurückgelegt. Die besten Einzel- und Teamergebnisse wurden nun von Silke Schmidt-Dencker von der Stuttgarter Kinderstiftung und Dominik Hermet vom Sportkreis Stuttgart ausgezeichnet. Die beiden Organisationen führen das Event gemeinsam seit 2006 durch. In diesen 15 Jahren sind mehr als 400 000 Euro an Spendengeldern eingesammelt worden, aus denen soziale Kinderprojekte in Stuttgart finanziert wurden.

 

Im Alltag viel Strecke gemacht

Kein Geld, sondern nur viel Applaus und einen von Mitarbeitern des Behindertenzentrums BHZ Stuttgart liebevoll gefertigten Siegerpokal aus Holz bekamen die Besten in sechs Kategorien. Die jüngste Ausgezeichnete war gerade mal neun Jahre alt. Fina Engel aus Hoffeld brachte es in den gut drei Wochen zwischen 23. Juni und 17. Juli laut ihrem Schrittzähler auf 168,4 Kilometer und war damit in der Kategorie „Kinder längste Strecke“ die Beste in der Altersklasse bis zwölf Jahre. „Ich bin auch mal eine Extrarunde gelaufen und habe am Wochenende auf den Bus verzichtet“, sagt Fina. Und Mutter Anja ergänzt: „In diesen 168 Kilometern ist aber auch ganz viel Alltag enthalten. Die Wege in die Schule, zu Freundinnen oder in den Sportverein wurden von Fina alle zu Fuß zurückgelegt.“

Eine fast dreimal so lange Strecke, wie sie für Fina Engel zusammenkam, hat in den 24 gewerteten Tagen Antje Breitmeier zurückgelegt. Mit 486,4 Kilometern war die 50 Jahre alte Stuttgarterin die Fleißigste in der Kategorie „Läuferin längste Strecke“. Von „sehr bewegungsaktiven 24 Tagen“ spricht Breitmeier, die in der Zeit sechsmal die Halbmarathonstrecke von 21 Kilometern lief und kaum mal eine längere Erholungspause zu brauchen scheint. „Ich laufe wirklich jeden Tag“, sagt die Bankangestellte. Den Ausschreibungen nach völlig legitim mit in die Gesamtwertung gingen auch jenen Strecken mit ein, die Breitmeier beim Spaziergang mit dem Hund zurücklegte. Trotz aller Bewegungsintensität sei sie vom Endergebnis und ihrem ersten Platz letztlich „total überrascht“ gewesen.

Gruppenerlebnis und Gruppenergebnis

Dagegen war das, was das Drei-Personen-Team „Wald und Wiesen Läufer“ aus Bodelshausen in den 24 Tagen in die Wertung brachte, regelrecht geplant. „Das Vorjahresergebnis zu übertreffen war unser Level“, sagt Melanie Engelhardt. Mit ihrem Mann Ralf und dessen Bruder Frank kamen 960,2 Kilometer zusammen, im Durchschnitt 320 pro Person. Damit gewann die kleine Mannschaft die Teamwertung „Größte Laufleistung pro Läuferin und Läufer“. Kein Tag ohne Lauf sei es gewesen, die täglichen Strecken bewegten sich zwischen 10 und 13 Kilometern, erläutert Ralf zum Plan und gesteht dabei, dass ihn an dem „einen Tag, an dem es bei mir mal richtig schlecht lief“ wohl vor allem „unsere sehr gute Gruppendynamik“ über die Runden geholfen habe. Das Ziel sei letztlich mehr als erreicht worden.

Weitere drei Mannschaftspreise erhielten die Leichtathleten der Sportvereinigung Feuerbach für die mit 440,4 Kilometern längste Strecke beim vierstündigen Stadionlauf auf der Waldau am 17. Juli. In der Kategorie „Meiste Läuferinnen und Läufer“ hatte die Sommerrainschule mit 338 Schülerinnen und Schülern sowie einigen Lehrkräften die größte Mannschaft auf die Beine gestellt. Der Siegerpreis für „Meiste Kinder“ ging an die Riedseeschule, die 301 bis Zwölfjährige in ihrer Mannschaft beteiligt hatte.

Spenden stehen Kinderprojekten zu

Dass der Spendenstand vom 21. Juli in Höhe von 8820,75 Euro noch erheblich anwachsen wird, davon ist man bei den Veranstaltern mehr als überzeugt. Allein bei der Siegerehrung kam der ein oder andere Scheck von Seiten der Sponsoren dazu. „Wir werden frühestens im September wissen, wie hoch die Gesamtsumme ist“, sagt Dominik Hermet. Im Vorjahr waren es rund 65 000 Euro. Jedes geförderte Stuttgarter Kinderprojekt, das von einer Jugend-Jury ausgewählt und in einer Rangliste eingeordnet ist, wird mit maximal 5000 Euro unterstützt.

Wie der Lauf für Kinderrechte 2023 aussehen wird, ist noch nicht abschließend entschieden. „Wir feilen noch an der Optimierung von Abläufen und haben dazu auch eine Befragung der Teams gestartet“, so Hermet. Sicher ist bisher nur der gewohnte Zeitraum ab Ende Juni.

Alle Ergebnisse der diesjährigen Veranstaltung und auch die Rangliste 2022 der Jugend-Jury zu den beabsichtigten Projektunterstützungen können auf der Homepage des Veranstalters eingesehen werden: www.Stuttgarter-kinderstiftung.de