In Eislingen ist in den Sommerferien für jede Menge Kinderspaß gesorgt. Die Waldwunderwochen finden in diesem Jahr zum 24. Mal statt. Das Thema heißt heuer „Die Römer“.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Eislingen - Sie zimmern und schreinern, sie bauen und schnitzen, sie töpfern und erkunden die Umgebung. Kurz: Sie tun alles, um ihr stattliches Lager möglichst sicher zu machen. Unweit von Eislingen haben „Die Römer“ Quartier bezogen. Das Thema der 24. Waldwunderwochen ist für die sechs- bis zwölfjährigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer – in dieser Woche sind es 85, in der nächsten deren 63 – selbstredend Programm.

 

Jeden Morgen tanzt das „Schwarze Tuch“ durch Cäsars Palast – und bringt meist wenig schöne Kunde, so dass sich die jungen Römer auf das Ungemach vorbereiten müssen. Das tun sie mit vollem Eifer, unterstützt von mehr als 30 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Da sind die Hüttenbauer und die Töpfer, die Waffenschmiede, die Waldläufer und natürlich die Leute in der campeigenen Feldküche. Wer arbeiten soll, muss sich schließlich auch stärken – und erholen.

Die „Majestätszeit“ währt jeweils nur kurz

So hat sich’s Laura, gerade noch rechtzeitig vor dem Mittagsmahl, zu dem römisch-schwäbische Linsen mit Spätzle und Saiten gereicht werden, in Cäsars Palast bequem gemacht. Leicht dekadent fläzt sie auf dem Triclinium und lässt sich von Ela und Xenia Luft zufächeln. Doch ihre Majestätszeit auf dem mit Fell bezogenen Sofa ist nur von kurzer Dauer. „Wir tauschen durch, so dass alle an die Reihe kommen“, sagt die Zehnjährige und löst eine ihrer Freundinnen an der handbetriebenen „Klimaanlage“ ab.

Tobias Friedel vom Kinder- und Jugendbüro der Stadt beobachtet das Treiben und ist sichtlich zufrieden. „Da entwickelt sich jedes Mal eine Eigendynamik, die fast keine Anleitung oder Steuerung mehr braucht“, sagt der Hauptorganisator der Waldwunderwochen. Überhaupt sei die Stadtranderholung zu Beginn der Sommerferien in Eislingen längst zu einer Art Selbstläufer geworden.

Waldwunderwochen sind längst ein Selbstläufer

„Sobald die ersten Flyer in den Schulen verteilt sind, haben wir am Tag darauf schon Anmeldungen auf dem Schreibtisch liegen“, schildert er die nach wie vor große Nachfrage. Auf der Warteliste stünden meist 60 Namen, von denen nur wenige zum Zuge kämen, erklärt Friedel. „Auch bei den Betreuerinnen und Betreuer muss ich nicht betteln. Viele machen Jahr für Jahr wie selbstverständlich mit.“ Inzwischen seien zudem viele Jüngere mit von der Partie, die als Waldwunderwochen-Kinder angefangen hätten, ergänzt er.

Bei Geschäften und Firmen, die den Ferienspaß mit Lebensmitteln, Werkzeugen, Holz und anderen Materialien unterstützen, rennt das Kinder- und Jugendbüro meist ebenfalls offene Türen ein, was neben Friedel auch Klaus Heininger freut. Als Oberbürgermeister ist dieser ja so was wie der „Cäsar von Eislingen“, bei den Römern, aber nur ein vielbestaunter Gast.