Auf den Tag genau vor 25 Jahren havarierte der Öltanker Exxon Valdez. Alaska hat bis heute mit den Folgen der Katastrophe zu kämpfen.

Stuttgart - In den Gemeinden am Prince William Sound in Alaska ist der 24. März ein Tag, der traumatische Erinnerungen weckt. Im Jahr 1989 havarierte dort der Öltanker „Exxon Valdez“. 40 Millionen Liter Rohöl flossen in den ökologisch intakten Sound. „Es ist immer noch präsent. Das Öl ist noch da“, sagt Kate McLaughlin von der Umweltorganisation Prince William Soundkeeper. Am Prince William Sound wird nun der Ölkatastrophe vom 24. März 1989, der „Exxon Valdez Oil Spill“, gedacht.

 

Anlässlich des 25. Jahrestages des Unglücks stellt der „Exxon Valdez Oil Spill Trustee Council“ klar: auch wenn die wunderschöne Landschaft heute von den Touristen genossen werde, zeigten Forschungen, dass Öl der Exxon Valdez immer noch in der Umwelt zu finden sei und es nahezu so toxisch wie in den ersten Wochen nach der Ölpest wirke. „Das hatte man zum Zeitpunkt der Ölpest oder gar zehn Jahre später nicht erwartet“, sagt der Treuhandrat, der die Verwendung der Millionenbeträge steuerte, die Exxon zahlen musste. In den ersten Minuten nach Mitternacht ereignete sich damals die Katastrophe. Der Öltanker hatte in Valdez 200 Millionen Liter Öl geladen. Als das Schiff die normale Route verließ, um Eisbergen auszuweichen, rammte es um 0.04 Uhr das Bligh-Riff. Das Rohöl verseuchte den Prince William Sound und 2000 Kilometer Küste. Im Öl starben Seeotter, Seehunde, Weißkopfadler und Schwertwale sowie Tausende Wasservögel. Viele Milliarden Eier von Lachs und Hering wurden vernichtet.

Sicherheitsvorkehrungen seitdem verschärft

„Wir finden immer noch Öl an den Stränden“, sagt Jeff Short von der Umweltorganisation Oceana. „Wir haben weniger Öl an den Stränden als 1989, aber mehr als 1988.“ Es kann noch Jahrzehnte oder Jahrhunderte dauern, bis das Öl der Exxon Valdez verschwunden ist, so langsam schreitet der Zersetzungsprozess voran. Einige Vogelarten haben sich erholt, die Seeotter sind in die am stärksten betroffenen Gebiete zurückgekehrt, aber einer der beiden Bestände an Killerwalen, der mehrere erwachsene Tiere durch die Ölpest verloren hat, ist nicht mehr zu retten.

Die Sicherheitsvorkehrungen wurden seitdem verschärft. Die „Exxon Valdez“ war ein einwandiger Tanker. Als er aufgerissen wurde, floss Öl aus. Heute fahren durch den Prince William Sound nur noch doppelwandige Frachter. Zwei Begleitboote müssen mitfahren, bis diese durch den „Hinchinbrook Entrance“ den Golf von Alaska erreicht haben. Sie achten darauf, dass die Tanker in der Fahrrinne bleiben.

Erneut finanzielle Forderungen

Der Kapitän der Exxon Valdez, Joe Hazelwood, wurde wegen Steuerung eines Schiffs unter Alkoholeinfluss angeklagt, aber wegen „fahrlässigen Ablassens von Öl“ zu einer Geldstrafe und 1000 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt. Exxon kann sich darauf einstellen, erneut mit finanziellen Forderungen der Regierungen konfrontiert zu werden. Exxon Mobil hatte 1991 dem Staat 900 Millionen Dollar Schadenersatz gezahlt. Nun soll das Unternehmen weitere 92 Millionen Dollar zahlen. Exxon habe sein Versprechen, den Prince William Sound komplett wieder herzustellen, nicht gehalten, klagt Kate McLaughlin.