Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

„Der Mann im Allgemeinen neigt zu Übertreibungen. Eine Veranlagung zum Hypochonder ist quasi angeboren“, heißt es auf einer Webseite zum Thema „Artgerechte Haltung von Männern“. Das starke Geschlecht – eine Ansammlung von Jammerlappen, Warmduschern und Weicheiern?

 

via GIPHY

Maskuline Hypochondrie ist allen feministischen Spöttereien zum Trotz eine ernst zu nehmende Krankheit. Man(n) leidet unter der ausgeprägten Angst, krank zu sein, ohne dass es dafür einen organischen Befund gäbe. Männliche Hypochonder schlurfen mit Leidensmiene durch die Gegend, fühlen sich zu schwach, um sich aufzuraffen und die gefühlt letzten Augenblicke sinnvoll zu nutzen.

Männer sind . . .

. . . Jammerlappen

„Der Mann im Allgemeinen neigt zu Übertreibungen. Eine Veranlagung zum Hypochonder ist quasi angeboren“, heißt es auf einer Webseite zum Thema „Artgerechte Haltung von Männern“. Das starke Geschlecht – eine Ansammlung von Jammerlappen, Warmduschern und Weicheiern?

via GIPHY

Maskuline Hypochondrie ist allen feministischen Spöttereien zum Trotz eine ernst zu nehmende Krankheit. Man(n) leidet unter der ausgeprägten Angst, krank zu sein, ohne dass es dafür einen organischen Befund gäbe. Männliche Hypochonder schlurfen mit Leidensmiene durch die Gegend, fühlen sich zu schwach, um sich aufzuraffen und die gefühlt letzten Augenblicke sinnvoll zu nutzen.

via GIPHY

. . . Memmen

„Ein Indianer kennt keinen Schmerz.“ Woher dieser Satz stammt, ist nicht mehr genau zu klären. Vielleicht haben Karl Mays Abenteuerromane einiges zur Entstehung dieser stupenden Weisheit beigetragen.

In „Der Schatz im Silbersee“ heißt es: „Ein Indianer wird von frühester Kindheit an in dem Ertragen körperlicher Schmerzen geübt. Er gelangt dadurch so weit, dass er die größten Qualen ertragen kann, ohne mit der Wimper zu zucken.“

Alles nur Klischee? Nicht ganz, wie Forscher nachgewiesen haben. Männer sind von Natur aus nämlich gar keine Memmen. Das Macho-Sein liegt gewissermaßen in ihren Hormonen. Das männliche Geschlechtshormon Testosteron senkt das Schmerzempfinden, während es durch das weibliche Östrogen gesteigert wird. Dadurch ist Man(n) kräftiger, aggressiver und auch schmerzunempfindlicher.

Fakt ist aber auch: Im modernen „Gender-Mainstreaming“, wo die unterschiedlichen sozialen Lebenssituationen und Interessen von Männlein und Weiblein eine maßgebliche Rolle spielen, ist Man(n) der Wehleidigere. Mehr Memme als Macho.

via GIPHY

. . . Softies

Früher war alles besser, klagen viele Frauen. Die Männer waren härter und kerniger, sie rochen nach Moschus, ihr Brusthaar war üppiger, das Wasser beim Duschen kälter.

Und heute? Der neue Mann duscht lauwarm bis heiß und steht auf dezent-stilvolle Männerdüfte. An was liegt es? Möglicherweise an zu hohen weiblichen Erwartungshaltungen. Frauen wollen alles zugleich: den sensiblen Frauenversteher und zarten Streichler, den Testosteron-Helden und stürmischen Liebhaber. Viele Mannsbilder sind mit dieser multifunktionalen Rollenverteilung überfordert.

via GIPHY

. . . Heulsusen

Der Begriff Heulsuse wird im Deutschen pejorativ, dass heißt implizit abwertend verwendet. „Die olle Heulsuse fängt wieder an zu flennen.“ Verwandte Wörter sind Jammerlappen, Memme, Mimose und Rühr-mich-nicht-an (englisch: „touch-me-not“).

Weinen (vom germanischen vaitóti) ist ein fundamentaler Ausdruck menschlicher Mimik, bei dem die Emotionen regelrecht aus einem herausfließen und der häufig von einer exzessiven Geräuschkulisse untermalt wird.

via GIPHY

Man muss nicht Susanne heißen und nicht unbedingt eine Frau sein, um als Heulsuse apostrophiert zu werden. Obgleich nicht selten weibliche Personen gemeint sind, die nah am Wasser gebaut sind und leicht feuchte Augen bekommen. Dabei sind es viel häufiger Männer, die weinen – wenn auch hinter geschlossenen Türen.

via GIPHY

Als archetypisches Verhaltensmuster ist Weinen eine zentrale Form sozialer Interaktion und Kommunikation. Wer heult, flennt, schluchzt und jammert, der will gehört werden und lechzt nach Aufmerksamkeit. Larmoyanz und Narzissmus sind die Kehrseiten ein und derselben Medaille.

Wie heißt es im Song „Männer weinen nicht“ von Sänger und Ex-Fußballer Adesse: „Männer weinen nicht / sie schrein den Schmerz in sich hinein, / wie sollt es anders sein / Männer weinen nicht.“