Die Budo-Abteilung des SV Fellbach erwartet am Wochenende etwa 450 jugendliche Teilnehmer aus ganz Württemberg in der Gäuäckerhalle I, mit am Start sind auch zahlreiche Talente aus den eigenen Reihen.

Fellbach - Kurz vor Ende des Trainings im Fellbacher Dojo am vergangenen Montag hat Christian Ellinger seine Schützlinge in einem Kreis um sich geschart und auf die bevorstehenden Aufgaben am Wochenende eingeschworen. „Es geht darum, den ersten Kampf zu gewinnen, alles andere ist erst einmal unwichtig“, sagte der Übungsleiter. 19 seiner Judo-Schüler werden beim vereinseigenen 27. Kappelbergturnier am Samstag und Sonntag, Beginn 9.30 Uhr, antreten.

 

Wörtlich übersetzt bedeutet Judo „sanfter, flexibler Weg“

Vier Matten, rund 450 jugendliche Teilnehmer aus dem Gebiet des Württembergischen Judo-Verbands, viel Lärm und noch mehr Adrenalin: Wenn sich die Nachwuchssportler traditionell im Spätherbst in der Gäuäckerhalle I zum zweitägigen Turnier für Mädchen und Jungs der Altersklassen U12, U15 und U18 versammeln, wird um jeden Zentimeter gekämpft. Schließlich geht es nicht nur um Medaillen in den Einzelwertungen, sondern auch um Pokale für den erfolgreichsten Verein in den jeweiligen Altersklassen der Mädchen und Jungen. Wörtlich übersetzt bedeutet Judo „sanfter, flexibler Weg“. Das Prinzip der japanischen Kampfsportart lautet „Siegen durch Nachgeben“ beziehungsweise „maximale Wirkung bei einem Minimum an Aufwand“. Von der reinen Lehre sind die Ausrichter in den Tagen vor dem Kappelbergturnier und auch während der Wettkämpfe weit entfernt. Angefangen vom Wiegen mit Passkontrolle bis zu den Siegerehrungen haben der erfahrene Turnierleiter Ralph Burgel und sein Team von der Budo-Abteilung des SV Fellbach eine Menge Arbeit, um die Großveranstaltung in gewohnter Weise über die Bühne zu bringen. Wobei der Gewinn in barer Münze fast ebenso wichtig ist wie der in Siegen und Platzierungen messbare sportliche Erfolg. Die Einnahmen aus der größten eigenen Veranstaltung werden gebraucht, um den Betrieb in der SVF-Budo-Abteilung zu finanzieren.

Bei den Landesmeisterschaften war auch Nevresa Hodzic als Fünftplatzierte erfolgreich

Christian Ellinger, Teamleiter der Fellbacher Judoka, wird sich dagegen auf die Traineraufgabe konzentrieren und den Nachwuchs unterstützen. Stundenlang wird er am Rand einer Matte stehen, die im Fachjargon Tatami genannt wird, barfuß einen stabilen Stand ermöglicht und das Fallen abmildert. „Wir haben bei den Älteren einige dabei, die vorne mitmischen können, und für unsere Jüngsten geht es darum, Wettkampferfahrungen zu sammeln“, sagte der Trainer. Zu den Kämpfern, denen Christian Ellinger vor heimischer Kulisse eine Medaille zutraut, gehört Phuttha Hüttenmoser. Der Zwölfjährige kehrte Anfang November mit einer Silbermedaille von den baden-württembergischen Einzelmeisterschaften der U-13-Jugend in Pforzheim zurück. Bei den Landesmeisterschaften war auch Nevresa Hodzic als Fünftplatzierte erfolgreich. Die junge Bosnierin, elf Jahre alt, kämpft erst seit einem Jahr für den SV Fellbach, und Christian Ellinger ist sehr gespannt darauf, wie sie sich bei ihrer Heimturnier-Premiere schlägt.

Für Franka Dudka, die vom KSV Esslingen zum SV Fellbach wechselte, ist es das erste Turnier für ihren neuen Verein

Mit Cedric Herbst, amtierender württembergischer Meister in der Altersklasse U18, und Ian Frey, dem drittplatzierten der Titelkämpfe, hat der SVF bei den Älteren zwei heiße Eisen im Feuer. Ante Ivan Begic könnte zudem eine Überraschung gelingen. Der 15-Jährige, der noch nicht lange in Fellbach ist, hat dieses Jahr schon bei Bundessichtungsturnieren in Duisburg und Erfurt mit Medaillen überzeugt. „Ante kämpft am Wochenende in einer neuen Gewichtsklasse, mal abwarten, was schon geht“, sagte sein Trainer.

Mit der 14-jährigen Lea-Marie Schäfer, Zweite der diesjährigen württembergischen U-15-Meisterschaften, der 13-jährigen Jana Sophia Mazur, die bei den württembergischen Titelkämpfen Platz drei belegte, und Luisa Kirschke, 15 Jahre alt, Württembergs Zweitbeste in ihrer Gesichts- und der Altersklasse U18, schickt der Ausrichter starke Kämpferinnen auf die Matte. Für Franka Dudka, die vom KSV Esslingen zum SV Fellbach wechselte, ist es das erste Turnier für ihren neuen Verein. „Sie ist ein großes Talent“, sagte Christian Ellinger, der sich vor allem darauf freut, die jüngsten SVF-Kämpfer (U12) anzufeuern, die zum Teil erst zehn Jahre alt sind. „Für sie geht es darum, den ersten Kampf zu gewinnen, alles andere kommt danach“, sagte der Trainer.