Die Deutschen gingen mit geringen Chancen ins Rennen und weitgehend leer aus: Bei der Verleihung des 30. Europäischen Filmpreises in Berlin triumphierte „The Square“ – sowohl als bester Film wie als beste Komödie und auch noch in vier weiteren Kategorien.

Berlin - Die schwedische Satire „The Square“ von Ruben Östlund ist der beste europäische Film des Jahres. Das gab die Europäische Filmakademie am Samstagabend bei einer Gala in Berlin bekannt. „The Square“ war in diesem Jahr bereits mit der Goldenen Palme beim Festival in Cannes ausgezeichnet worden. Die schwarze Komödie ist auch im Rennen um den Auslands-Oscar dabei.

 

Beim Europäischen Filmpreis gab es gleich sechs Trophäen, darunter in den Sparten Drehbuch, Regie und beste Komödie. Bester Schauspieler wurde Claes Bang für seinen Auftritt im Siegerfilm „The Square“. Alexandra Borbély wurde für ihre Rolle in dem ungarischen Berlinale-Gewinner „Körper und Seele“ als beste Schauspielerin geehrt. Die ebenfalls in dieser Kategorie nominierte deutsche Darstellerin Paula Beer („Frantz“) ging leer aus.

Maria Schrader gewann den Publikumspreis für den Stefan-Zweig-Film „Vor der Morgenröte“. Die französisch-amerikanische Schauspielerin Julie Delpy wurde für ihren „Europäischen Beitrag zum Weltkino“ gewürdigt. Regisseur Volker Schlöndorff, der mit Delpy „Homo Faber“ drehte, überreichte ihr die Auszeichnung. Delpy drehte Filme wie „2 Tage Paris“ und „Before Midnight“.

Per Videobotschaft gratulierte ihr amerikanischer Schauspielkollege Ethan Hawke („Before Midnight“). „Je länger ich darüber nachdenke: Du verdienst diesen Preis!“, so Hawke.

Zu der Gala im Haus der Berliner Festspiele kamen zahlreiche Schauspieler, Regisseure und andere Filmschaffende. Darunter waren Juliette Binoche, Volker Schlöndorff, Detlev Buck, Josef Hader, Peter Simonischek, Wim Wenders, Ai Weiwei und Ulrich Matthes. Durch die Show führte der Comedian Thomas Hermanns. Im vergangenen Jahr hatte Maren Ades Drama „Toni Erdmann“ den Hauptpreis gewonnen.