Karl Lauterbach erwartet, dass die Coronapandemie in absehbarer Zeit beendet werden kann. „Wir werden so lange boostern und impfen, bis wir die Pandemie zu Ende gebracht haben“, sagte der neue Bundesgesundheitsminister.

Berlin - Der neue Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) ist zuversichtlich, dass die Corona-Pandemie in absehbarer Zeit beendet werden kann. Lauterbach bekräftigte bei der Übernahme des Amtes vom bisherigen Minister Jens Spahn (CDU) am Mittwoch in Berlin das Ziel, noch 30 Millionen Impfungen bis zum Jahresende vorzunehmen. Im kommenden Jahr solle die Impfkampagne dann mit einem an die Omikron-Variante angepassten Vakzin fortgesetzt werden.

 

„Wir werden so lange boostern und impfen, bis wir die Pandemie zu Ende gebracht haben“, sagte der Minister. „Wir werden es mit diesem Haus schaffen, diese Pandemie zu Ende zu bringen in den nächsten Monaten“, versprach der neue Gesundheitsmister. Er wolle insbesondere alles daran setzen, mit der neuen Omikron-Variante fertig zu werden. 

Vergleichbar gut durch die ersten drei Wellen gekommen

Deutschland sei durch die ersten drei Wellen besser durch die Pandemie gekommen als die meisten anderen vergleichbaren Länder in Europa, fügte Lauterbach hinzu. So habe Deutschland eine geringere Übersterblichkeit aufgewiesen als andere Staaten. 

Lauterbach machte zudem deutlich, dass er als Minister neue Akzente setzen wird. Er sei sehr stark wissenschaftlich geprägt, sagte der SPD-Politiker. Gesundheitspolitik könne nur dann erfolgreich sein, wenn sie sich an der evidenzbasierten Medizin orientiere. Er setzte sich zudem für eine bessere Bezahlung in der Pflege ein. Die Eigenanteile der Pflegebedürftigen dürften die Menschen nicht überfordern.

Spahn verabschiedet sich emotionaler Rede aus Amt

Zuvor hatte sich Spahn in einer emotionalen Rede aus seinem Amt verabschiedet. Er lobte den Einsatz des Ministeriums, dessen Mitarbeiterzahl während der Pandemie von ursprünglich 750 auf über 1000 gestiegen sei. Die Wahrheit sei, dass das Haus gar nicht für die Bekämpfung einer Pandemie ausgelegt sei. „90 Prozent dessen, was wir eigentlich tun, ist Gesetze machen“, sagte der CDU-Politiker. Das Haus verfüge anders als etwa die Ministerien für Inneres oder Verteidigung nicht über operative Einheiten. 

In normalen Zeiten würden für jede dieser Aufgaben neue Behörden oder Abteilungen gegründet. „Dafür war schlicht keine Zeit“, sagte Spahn. Er räumte zugleich Fehler und Falscheinschätzungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie ein: „Wir hatten nicht das Privileg, es von Anfang an schon besser gewusst zu haben.“