Ein klarer Sieg in 72 Sekunden: Bruno Labbadia hat einen unaufgeregten Pokalabend erlebt. Bereits in der 22. Minute war die Zweitrundenpartie des VfB Stuttgart gegen den FC St. Pauli im DFB-Pokal entschieden.

Stuttgart - Bruno Labbadia hat einen unaufgeregten Pokalabend erlebt. Bereits in der 22. Minute war die Zweitrundenpartie des VfB Stuttgart am Mittwochabend gegen den FC St. Pauli im DFB-Pokal entschieden und die Teilnahme am Achtelfinale gesichert. Innerhalb von nur 72 Sekunden hatten Ibrahima Traore (21.) und Vedad Ibisevic (22.) vor 26.100 Zuschauern zum 2:0 getroffen. Vor der Pause erhöhte Tamas Hajnal mit einem schönen Volleyschuss noch auf 3:0 (41.), was auch gleichzeitig der Endstand war.

 

Gegen den chancenlosen und spielerisch limitierten Zweitligisten nahm Labbadia die Gelegenheit war, die zuletzt etwas überspielt wirkenden Martina Harnik und Raphael Holzhauser zu schonen und ihnen eine Pause auf der Bank zu gönnen. Für Harnik stürmte Shinji Okazaki auf der rechten Seite und für Holzhauser durfte Hajnal wieder einmal von Beginn ran.

Dass Siege selbstsicher machen, Abgeklärtheit und Spielstärke verleihen, merkte man den Stuttgartern an. Seit vier Spielen sind sie in der Bundesliga schon ungeschlagen. Ob es schon ein richtiger Lauf ist oder noch ein Läufle, wie man in Stuttgart sagen würde, kann auch nach dem Spiel gegen die harmlosen Hamburger nicht abschließend bewertet werden. Dennoch steht fest, dass die VfB-Spieler in der Abwehr wieder tadellos verteidigen und nach vorne so etwas wie Spielkultur entwickeln können. Die erste Chance hatte Antonio Rüdiger, der für den verletzten Gotoku Sakai als rechter Verteidiger spielte. Doch sein Kopfball in der 13. Minute parierte Philipp Tschauner mit der flachen Hand gekonnt.

Pauli-Fans skandieren nach 0:3 „Auswärtssieg“

Ob der 26 Jahre alte Schlussmann dagegen den Schuss des spielstarken Traore halten kann oder sogar muss, ist schwer zu sagen. Der Ball aus 25. Metern senkte sich gemein, sodass er seine linke Hand nicht mehr rechtzeitig nach oben bekam. Der VfB führte also mit 1:0 (21.). Und der Stadionsprecher hatte seine Durchsage noch nicht beendet, da stand es auch schon 2:0. Plötzlich lag der Ball vor Ibisevic, nachdem Pauli-Verteidiger Markus Thorandt eine Flanke von Christian Gentner mit dem Hinterkopf verlängert hatte. Der Bosnier hatte keine Mühe, den Ball über die Linie zu bringen.

Die Stuttgarter hatten auch in den folgenden Minuten vom Toreschießen nicht genug. Hajnal vollendete eine Gentner-Flanke mit einem sehenswerten Volleyschuss per Innenrist zum 3:0 (41.). Die Fans des FC St. Pauli nahmen den dritten Gegentreffer zumindest mit Humor und sangen voller Inbrunst „Auswärtssieg“.

Doch von einem Auswärtssieg war der FC St. Pauli freilich meilenweit entfernt. Obwohl Labbadia zur Pause Kapitän Serdar Tasci und Gentner in der Kabine ließ, blieben die Stuttgarter überlegen. Nur einmal musste Rüdiger den Ball von Fin Bartels in höchster Not von der Linie grätschen (63.). Auf der anderen Seite verpassten es die Schwaben, eine ihrer zahlreichen Chancen zu nutzen. So blieb es beim 3:0.